Finanzausschuss ist für städtisches Forstamt

Vor gut einem Monat hatte der Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung die Einrichtung eines eigenen städtischen Forstamts in Halle (Saale) abgelehnt. Das lag damals auch an den Grünen, die auf einen eigenen Änderungsantrag bestanden. Nun hat sich die Partei noch einmal mit den Fraktionen Linke, MitBürger / Die PARTEI und Hauptsache Halle / Freie Wähler zusammengesetzt. Zusammen wurden der Antrag noch einmal optimiert. Und so gab es diesmal im Finanzausschuss eine knappe Zustimmung (6 Ja, 5 Nein). Die endgültige Entscheidung fällt im Stadtrat, dort haben die Fraktionen eine hauchdünne Mehrheit.
Im Jahr 2023 soll demnach ein stadteigenes Forst eingerichtet werden. Insbesondere CDU und SPD übten Kritik. “Mich überzeugt dieser Antrag nicht”, sagte SPD-Stadtrat Johannes Krause. Andreas Scholtyssek (CDU) äußerte Bedenken, ob es denn mit einer neuen Struktur getan sein. “Reicht das? Löst es das Problem”, fragte er. Es sei doch wohl eher das Problem der Finanzen. Deshalb schlug Scholtyssek vor, dem Forstamt in Naumburg mehr Geld zu geben, damit dieses mehr Leistungen erbringen kann. Denn momentan lässt sich Halle die Betreuung gerade einmal 26.000 Euro im Jahr kosten.
Ein städtischer Wald müsse andere betreut werden als außerhalb, war Mario Lochmann (Grüne) für den Antrag. Das neue Forstamt solle die städtischen Interessen vertreten. Ähnlich sah es Sven Thomas (Hauptsache Halle). Eine stadteigene Struktur könne die Bedürfnisse besser bewerten als ein Forstamt, welches das gesamte Land im Blick haben muss.
Wie die Stadtverwaltung bereits im Vorfeld erklärte, werde das neue Forstamt samt Mitarbeitern etwa 800.000 Euro bis 1 Millionen Euro kosten. Halle verfügt über rund 1.250 Hektar Waldfläche. Ein Forstamt könnte sich nach Ansicht der Antragsteller auch um die Waldverjüngung kümmern.
Von den bisherigen 26.000 Euro im Jahr wird man keine einzige Stelle eine neuen städtischen Forstamts finanzieren können.
Erst mal noch Jahre beraten
Dann könnte auch ein Waldfuchs Projekt für alle Kitakinder ins Leben gerufen werden. Jetzt kommt der Förster aus Magdeburg, glaub ich.
Aus Naumburg
Halle braucht einen Förster der mit Hilfskräften Bäume pflanzt.
Die Dölauer Heide wird überwiegend wie ein Ertragsforst bewirtschaftet, das paßt aber nicht. Sie ist eher Erholungswald mit Naturschutzcharakter. Die Verjüngung läuft nach Sturm- und Dürreschäden schon von selbst. Reihenpflanzungen von Nadelbäumen a la Nutzwald braucht es in der Stadt nicht ( eigentlich nirgends). Dafür müssen die Wege gepflegt werden. Diese werden aktuell eher zu Schlamm gefahren durch die Waldarbeiter. Und vor allem die Gefahrenbeseitigung nicht nur im Wald sondern sogar an Straßen ( Salzmünder) durch umsturzgefährdete Bäume und tote Äste ist nach wie vor mangelhaft. Aber bei lächerlichen 26000 € ist das kein Wunder.
Recht hast’e ! Man hatte die letzten Jahre nur noch den Eindruck (also auch schon vor 10-15 Jahren !!!)
das da soviel Kohle wie möglich rausgezogen werden sollte.
Da lagen riesen Polter mit ganz gesunden Eichen am Wegesrand. (Christian-Wilhelm-Weg)
Ausgerechnet Eichen ! die noch am besten durchhalten. Nur um Scheine zu machen.
Mit den 26.000 Euro hat man sich ja auch nur einen Halbtagsförster eingekauft. Da ist natürlich sehr viel liegen geblieben. Der passende Spruch dazu: Wir sparen, koste was es wolle.
Bei den halleschen Wäldern ist Holz definitiv ein Nebenprodukt. Das sah in der Dölauer Heide in letzter Zeit nur wegen der vielen abgestorbenen und dann entnommenen Kiefern nach Wirtschaftswald aus.
Die halleschen Wälder sind sehr vielseitig und deshalb ist ihre Betreuung eine besondere Herausforderung. Sie sind wichtig aufgrund ihres vielseitigen Nutzens für die Bevölkerung.
Wird da wieder versucht, einen Posten für eine abgehalfterte Parteischranze zu installieren?
Wenn das Forstamt 800T€ (aufwärts) kostet, warum zahlt man dann an Naumburg nur die lächerlichen 26T€? Da müßten bei aller Synergie mindestens 100T€ angemessen sein…
weil momentan nur eine Halbtagsstelle finanziert wird. Genau das ist ja die Kritik generell. Alle Stadträte sind sich einige, dass in den Wald mehr Geld fließen muss. Nur sind die Fraktionen unterschiedlicher Auffassung, ob es ein eigenes Amts geben soll oder weiterhin eine Betreuung durch Naumburg erfolgen soll
Wenn mehr Geld in neues Personal fließt, ist noch lange kein Euro mehr im Wald angekommen.
Sieht man ja an Naumburg. selbst wenn da eine Vz-Stelle finanziert wäre. Dann wäre es immer noch nur ein Freizeitförster von außerhalb, der dann auch noch Fahrzeiten mit abrechnet. Arbeitsort Halle wäre schon realer; vlt erst mal eine Vz-Stelle so bezahlen mit 55T€ und dann weitersehen
Die Verwaltung kalkuliert mit Mondzahlen. Warum?