Frischzellenkur für Neustadts Herz

Das Stadtteilzentrum in Halle-Neustadt soll ein komplett neues Aussehen bekommen. Das sieht ein Konzept der Stadtverwaltung vor, dass das Architekturbüro „Schönborn Schmitz“ erstellt hat.
Ein wichtiger Punkt ist die Albert-Einstein-Straße. Für heutige verkehrliche Verhältnisse ist die Straße recht breit. Deshalb soll der Querschnitt verkleinert werden, stattdessen eine Baumreihen-Promenade an der Südseite, also zu den Scheiben-Hochhäusern hin, entstehen. Der ehemalige Neustädter Marktplatz auf der Nordseite der Albert-Einstein-Straße, dort gibt es aktuell einen Parkplatz und eine Bar mit Spielautomaten, bekannt als „Markt-Café“, bietet Platz für ein Parkhaus mit 5 Etagen und 240 Stellflächen. Einen weiteren Neubau sieht das Konzept an Stelle des ehemaligen Tunnelbahnhofs vor. Ein 5 Etagen hohes Funktionsgebäude – eine Mischung aus Geschäfts- und Parkhaus – mit bis zu 500 Parkplätzen wären denkbar. Hier müssen Stadt und Investor aber mit dem Grundstückseigentümer, der Deutschen Bahn, in Kontakt treten. Seit dem Abriss des Tunnelbahnhofs in der Bereich nur eine umzäunte Schotterfläche.
Für den Zwischenraum zwischen den Scheiben-Hochhäusern gibt es zwei Varianten. Eine sieht den Abriss der beiden bestehenden Parkhäuser vor. Diese Flächen sowie die Parkfläche zwischen den Scheiben A und B könnten zu begrünten Plätzen mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten werden. Die zweite Variante sieht Terrassenparkdecks mit Freitreppen und Sitzstufen auf die begrünten Dächer vor, auf den Dächern soll es Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten geben. Zudem sollen die Dachgärten auch direkt von der Galerieebene der Neustädter Passage erreichbar sein.
Eine Promenade als Baumallee zum Flanieren in der Albert-Einstein-Straße, Stadtvillen und ein Pavilloncafé am Bruchsee, Pkw-Stellplätze zwischen den Hochhausscheiben mit begrünten Dächern, auf denen Kinder spielen: So stellt sich das Berliner Architekturbüro „Schönborn Schmitz“ das Zentrum der Neustadt vor. Ihr Konzept ist bereits im Gestaltungsbeirat der Stadt auf ein positives Echo gestoßen.
Potentialflächen für drei Stadtvillen sieht das Konzept im Areal zwischen den Straßen Am Bruchsee, Carl-Schorlemmer-Ring und Alber-Einstein-Straße vor. Die Gebäude könnten 5 Etagen haben. Geprüft wird zudem, ob die Kreuzung Bruchsee / Albert-Einstein-Straße in einen Kreisverkehr umgewandelt wird. Zudem soll eine verkehrssichere und attraktive Verbindung zum Park am Bruchsee geschaffen werden. „Dieser wohnungsnahe Erholungsraum wird nach seiner Aufwertung wesentlich zur Verbesserung der Wohnqualität und damit zur Wohnzufriedenheit“ beitragen, so Baudezernent René Rebenstorf in seiner Vorlage für den Stadtrat. „Vorstellbar wäre langfristig auch der Bau eines Pavilloncafés im Park, um das gastronomische Angebot in Neustadt zu verbessern.“
Einen Zehngeschosser als Erweiterung des Ärztehauses sieht das Konzept an der Kreuzung Hallorenstraße / Albert-Einstein-Straße vor. Zwischen der alten DDR-Kaufhalle an der Scheibe E (Jetzt ein Textil-Billigmarkt) und der Albert-Einstein-Straße ist auch noch Platz für ein Parkhaus mit 154 Plätzen. Das Erdgeschoss ist für Einzelhandel vorbehalten.
Und auch um den Bereich von der Magistrale zur Neustädter Passage kümmert sich das Konzept. Dort ist derzeit zwischen dem ehemaligen Rathaus und dem Hotel nur ein riesiger Parkplatz. Das Konzept nun einen Neubau mit fünf Etagen vor. 600 Autos sollen hier parken können. Im Erdgeschoss wäre Einzelhandel denkbar.
Doch ganz am Ende macht Baudezernent Rebenstorf auch klar: „Die Umsetzung dieser Entwicklungspotentiale hängt wesentlich von der Nachfrage des Immobilienmarktes ab. Für die erfolgreiche Durchführung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme sind die Bebauungen nicht erforderlich. Dennoch kann mit der angestrebten qualitativen Verbesserung im Zentrum Neustadt bei Bauträgern ein Interesse an weiteren Entwicklungsmöglichkeiten entstehen.“ Vorgesehen ist ein Beschluss des Konzepts in der Aprilsitzung des Stadtrats, vorher redet noch der Planungsausschus darüber.
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