Für 6,4 Millionen Euro: neue DLRG Ausbildungs- und Sportstätte am Holzplatz in Halle (Saale) übergeben
Im Außenbereich sind noch einige Arbeiten nötig. Doch das Gebäude steht. Und so wurde am Samstag die neue Ausbildungs- und Sportstätte für den Rettungssport und Wasserrettung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) am Holzplatz eröffnet. Ein Jahr später als eigentlich geplant, was unter anderem auch an Lieferengpässen lag.
Die Gesamtausgaben für den Neubau belaufen sich auf knapp 6,4 Millionen Euro. Das neue Objekt wurde als zweigeschossiges Gebäude errichtet. Im Erdgeschoss befinden sich neben Büro- und Mehrzweckräumen noch Funktions- und Umkleideräume. Weitere Büroflächen und auch Übernachtungsmöglichkeiten sind im Obergeschoss mit 15 Doppelzimmern und einer kleinen Küche zu finden. Außerdem gibt es noch eine sechsfächrige Multifunktionshalle, in der Materialien und technische Geräte bzw. Einsatztechnik aufbewahrt sowie die Einsatzfahrzeuge untergestellt werden. Zudem erhält das Areal zwei Zufahrten
Neben der Ausbildung für Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen soll der Bau auch die Standortsituation in Halle verbessern und alle Bereiche zusammenführen. Denn aktuell ist die DLRG in Halle noch an zwei Standorten zu finden, in der Merseburger Straße und der Barbarastraße. Die Standorte in der Wolfgang-Borchert-Straße und im Karl-Ernst-Weg sind bereits geschlossen.
Die erste Idee ist schon fast 30 Jahre alt. Und irgendwann ist es auch ganz in der Schublade verschwunden, weil niemand so recht an die Realisierung geglaubt hat. Doch Halles DLRG-Chef Holger Friedrich stand weiter hinter der Idee, und wenn ihm diese einige schlaflose Nächte bereitet hat, sagte er zur Eröffnung. Ein wenig Politik brachte er auch ins Spiel. Und dann sind so manchem honorigen Besucher die Gesichtszüge eingefroren. „Lasst uns wieder zur Normalität kommen“, meinte er und sprach damit die Causa Wiegand an. Der suspendierte Oberbürgermeister war zur Eröffnung anwesend und bekam auch einige Lobesworte. Denn Bernd Wiegand hatte sich für den Holzplatz stark gemacht und letztendlich auch den Verkauf an die DLRG in die Wege geleitet. Zunächst aber mussten noch einige Formalitäten geklärt werden, denn ein Teil des Geländes gehörte damals noch der MITGAS.
Und auch Sachsen-Anhalts DLRG-Präsident Holger Hövelmann, einst Innenminister im Land, hatte noch Lob für Wiegand im Gepäck. Der habe die DLRG bei der Suche nach einem Standort unterstützt. Denn solch ein Zentrum ist für die Ausbildung junger Retter wichtig. Die SPD-Landtagsabgeordnete Katja Pähle hatte noch dafür gesorgt, dass im Landeshaushalt Fördermittel bereitstehen. Hövelmann sprach von einem entstandenen Kompetenzzentrum. Denn von Halle aus wird die DLRG-Ausbildung nicht nur für Sachsen-Anhalt, sondern auch Sachsen und Thüringen organisiert.
„Das zeigt einmal mehr: in Halle schlägt das Herz Mitteldeutschlands“, meinte Bürgermeister Egbert Geier dazu. Deshalb wünsche er sich auch, dass die Stadträte interfraktionell für ihre Stadt kämpfen. Die DLRG sei ein wichtiger Verein in der Stadt, unter anderem auch in der Nachwuchsarbeit. „Es ist wichtig, die Jugend unter ihre Fittiche zu nehmen.“
Neben dem neuen Planetarium ist auch das WuK-Theater einer der Nachbarn. Dessen Chef Tom Wolter meinte zur Eröffnung, nun sei das Holzplatz-Ensemble gefüllt. Er hoffe nun, dass Stadträte nicht auf die Idee kommen, hier weitere Gebäude zu errichten.
So ein Bauvorhaben ist auch mit jeder Menge Bürokratie verbunden, musste Holger Friedrich feststellen. Eigentlich hatte sich die DLRG deshalb einen Generalunternehmer gewünscht. So hatte Friedrich mit 40 Gewerken zu tun.
Das Land Sachsen-Anhalt hat den Neubau mit fast 4,2 Millionen Euro unterstützt. Innen- und Sportministerin Dr. Tamara Zieschang anlässlich der Eröffnung: „Wenn es um Gefahrenabwehr und Hilfeleistungen geht, ist die DLRG mit ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine unverzichtbare Stütze für Sachsen-Anhalt. Ich freue mich, dass wir als Land einen wesentlichen Beitrag für eine moderne Ausbildungs- und Sportstätte der DLRG in Halle (Saale) leisten konnten.“
Das umgesetzte Projekt zeigt sehr deutlich das umfassende Aufgabenspektrum der DLRG. Unter dem Dach des Neubaus sind Elemente des Rettungswesens, des Katastrophenschutzes und des Sports vereint.
Dr. Tamara Zieschang weiter: „Ich danke allen Aktiven, die sich mitunter in lebensgefährlichen Situationen und bei schwierigen Bedingungen für andere Menschen einsetzen. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihr Engagement verdienen unser aller Respekt und Achtung. Zur Bewältigung von Notlagen ist eine kontinuierliche Fortbildung und Vorbereitung unerlässlich. Mit dem Neubau ist ein Ort entstanden, an dem unter besten Bedingungen regelmäßig Schulungen und Übungen durchgeführt werden können.“
Na wenigstens ein bisschen besser als der Entwurf sieht es ja aus. https://dubisthalle.de/wp-content/uploads/2016/04/Au%C3%9Fenansicht-Westseite.jpg
Die in die Ecke geklemmte Tür ist aber wieder so schei… Und für ein kleines Wetterdach hat es offenbar auch nicht gereicht.
Grell
Toll, dass sich Mickie Krause so sehr für die DLRG hier engagiert.