Garnisonskirche am Weinberg Campus wird zum Bistro
Das Kirchengebäude der ehemaligen Provinzial-Irrenanstalt Halle-Nietleben am Weinberg Campus wird zum Bistro. Das hat Technologiepark-Chef Ulf-Marten Schmieder anlässlich des 25-Jährigen Bestehens des Technologie- und Gründerzentrums TGZ am Weinberg Campus angekündigt. Ein Bauunternehmen, das bereits in Heide-Süd zahlreiche Flächen entwickelt hat, wird das Gebäude in den kommenden Monaten sanieren. Auch ein Cateringunternehmen, das kalte und warme Speisen anbieten wird, sei gefunden, so Schmieder. Der Wunsch nach einer weiteren Versorgungseinrichtung am Campus bestehe schon viele Jahre, aktuell gibt es die beiden Mensen vom Studentenwerk, die allerdings fußläufig etwas entfernt vom TGZ mit den Forschungseinrichtungen sind.
Seit Jahren gibt es Überlegungen, was mit dem 1864 von Friedrich August Ritter errichteten Gebäude passieren soll. Vor drei Jahren hatten Architekturstudenten der TU Dresden Entwürfe zu einem Gemeindezentrum entwickelt. Die Heilanstalt wurde 1935 aufgelöst, das Gelände der damaligen General-Maercker-Kaserne zugeordnet. Wegen des Fliegerhorsts der Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule wurde zudem der alte Kirchturm abgetragen. Und zu DDR-Zeiten wurde die Kirche gar als Turnhalle der Roten Armee genutzt. Seit der Wende ist das Gebäude ungenutzt.
Da befindet man sich doch in bester gesellschaft: die Russen haben eine Turnhalle eingerichtetn und die Nachnutzer eben ein Bistro.
Wer allerdings die Mär von einer „General-Maercker-Kaserne“ immer wieder in die Welt setzt, dem sei gesagt, daß es eine solche Namensgebung für diesen Militärbereich nie gegeben hat. Die Kaserne hieß immer Luft- und Heeresnachrichtenschule bzw nach der Trennung der Einrichtungen jeweils Luft- bzw. Heeresnachrichtenschule. Nur der heutige Hubertusplatz trug von 1933 bis 1945 den Namen des Generals Maercker.