Gemälde „Die Raucher“ in der Moritzburg restauriert – Getreideähre entdeckt

Ein restauriertes Gemälde ist seit kurzem im Talamt der Moritzburg zu sehen. Die Restauratorin Silke Hönig hat sich in den vergangenen Monaten um das Werk “Die Raucher” gekümmert.Und zu tun hatte sie einiges. So musste sie insgesamt 89 Zentimeter Risse reparieren, Faden für Faden wurden die Arbeiten durchgeführt. Schon in früheren Jahren hatte einmal eine Restaurierung stattgefunden. Löcher waren damals mit Wachs zugekleistert worden. Auch diese Mängel wurden behoben. Verbräunte Firnis- und Lasurüberzüge gab es ebenso wie unsachgemäße Retuschen und Übermalungen.
Als Herausforderung erwies sich die Abnahme der Überzüge: Zuoberst lag ein stark vergilbter Firnis, gefolgt von einer durchgehenden bräunlichen Lasur, die eine Zwischenschicht vom originalen Bildfirnis trennte. Dieser wurde – unter Abnahme der oberen Schichten – erhalten. Übermalungen wurden entfernt, alte Kittungen und Retuschen überarbeitet oder ersetzt. Dadurch konnte ein Großteil des ursprünglichen Bildeindrucks wiedergewonnen werden, wobei die spannungsreiche Verteilung von Licht und Schatten besonders hervorzuheben ist. Neben der Schließung der Risse und Löcher erfolgte auch die Ansetzung neuer Spannränder an die originale Leinwand und die Aufspannung auf einen neuen Keilrahmen. Abschließend erhielt das Gemälde einen Schutzüberzug aus Naturharzfirnis. “Die Ränder waren sehr porös und ausgefranst”, sagt Silke Hönig.
Und eine Überraschung gab es für Silke Hönig auch: sie hat in dem Werk eine alte Getreideähre gefunden. Deshalb hat sie die Vermutung, dass das Bild einst in einer Scheune untergebracht war, bevor es 1948 Privatbesitz aus Lieskau in die Moritzburg kam.
Nun hat das Werk wieder seinen ursprünglichen Eindruck. Details wie die Vase, die links oben auf einem Sockel steht, oder die feine Rauchfahne, die der Vater ausbläst, konnten ebenso wie der Korbstuhl, in dem jener sitzt, überhaupt erst wieder sichtbar gemacht werden. Mit der Entfernung der braunen Lasur wurde auch wieder der Farbdreiklang von Grün, Blau und Rotbraun erlebbar, der die Kindergruppe auszeichnet.
Ausgestellt ist das Werk mit dem Titel “Die Raucher” aus dem Umkreis von Jan Kupecký. Der war ein berühmter Maler des Wiener Adels. Doch ob das Werk tatsächlich aus seiner Hand stammt oder eher von einem seiner Schüler ist nicht so ganz klar. Ausgestellt ist das Werk nun in der Sammlungspräsentation „Alte Meister“ im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). Der Restaurierung konnte unter anderem mit Mitteln der Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien ermöglicht werden.
Sehr fachkundige, fleißige und anständige Frau. Respekt!
Sie ist eine ideale AfD- Wählerin. 👍
Na mal sehen, was die nächste Restaurateurin in 100 Jahren zu dieser Restauration sagt. 🙂