Gewerkschaft NGG appellierte an Bundestagskandidaten: Abrutschen der Rente verhindern

Halle kommt in die Jahre: Heute leben rund 52.600 Menschen in Halle, die im Rentenalter sind. Und 2035 werden rund 56.300 Menschen der „Generation Ü67“ angehören – ein „Senioren-Plus“ von 7 Prozent gegenüber heute. Das geht aus einer „Ruhestands-Prognose“ hervor, die das Pestel-Institut im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat.
Die NGG Leipzig-Halle-Dessau warnt jetzt vor zu niedrigen Renten. Es gehe darum, ein „Abrutschen der Rente“ zu verhindern: „Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern. Denn wie hoch die gesetzliche Rente sein wird, das kann jeder mitentscheiden – und zwar per Kreuz in der Wahlkabine bei der Bundestagswahl. Und die Rente ist für alle wichtig – für Jung und Alt: für den Azubi in der Gastronomie genauso wie für den Altgesellen in der Bäckerei oder für den Lagerarbeiter in der Lebensmittelproduktion“, sagt Christian Ullmann.
Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau richtet deshalb einen „Renten-Appell“ an die Beschäftigten. Sie sollen den Wahlkampf nutzen, um den Parteien auf den „Renten-Zahn“ zu fühlen: „Wer in Halle für den Bundestag kandidiert, muss Farbe bekennen. Die entscheidende Frage beim Straßenwahlkampf in Halle ist: Wie hoch wollen die Bundestagskandidaten die Rentenlatte legen?“
Denn der neue Bundestag und die Bundesregierung müssten dringend eine Rentenreform anpacken. „Der wichtigste Punkt dabei ist das Rentenniveau: Je höher es ist, desto mehr Geld haben die Senioren im Portemonnaie. Da geht es um jeden Prozentpunkt – auch hinterm Komma“, so Christian Ullmann. Hier müsse es eine Haltelinie nach unten geben: „Unter 48 Prozent darf das Rentenniveau nicht sacken. Sonst rutschen nämlich noch mehr Menschen in die Altersarmut“, sagt der Gewerkschafter. Die NGG Leipzig-Halle-Dessau fordert, dass das Rentenniveau zukünftig auch wieder auf 50 Prozent und höher steigen muss.
Neben diesem „Prozent-Check“ zur Rentenhöhe gehe es auch darum, die Positionen der Parteien zum geplanten Renteneintrittsalter abzuklopfen: „Ab wann sollen die Menschen ohne Abschläge in Rente gehen können? – Genau diese Frage sollten die Beschäftigten den Bundestagskandidaten in Halle ebenfalls stellen – und zwar bei jeder Gelegenheit, die sich bis zur Bundestagswahl bietet“, fordert Christian Ullmann.
Parteien, die versuchten, das Renteneintrittsalter nach oben zu schrauben, machten eine „Weit-weg-Politik vom Arbeitsleben der Menschen“. Schon die Rente mit 67 sei für viele jetzt unerreichbar. „Vom Koch bis zum Produktionshelfer, der Tag für Tag in der Lebensmittelindustrie am Band steht: Viele, die dauerhaft anstrengende Arbeit leisten, sind oft schon viel früher am Ende“, so Christian Ullmann.
Außerdem fordert die NGG Leipzig-Halle-Dessau einen „Rententopf für alle“: „Von der Rechtsanwältin bis zum Lebensmitteltechniker, von der Köchin, Kellnerin und Konditorin bis zum Arzt, Apotheker und Architekten – für alle muss es künftig eine Rentenkasse geben“, sagt NGG-Geschäftsführer Ullmann. Wichtig sei darüber hinaus, die Rente „finanziell auf solide Füße zu stellen“. Einer Aktienrente erteilt die NGG Leipzig-Halle-Dessau damit eine klare Absage: „Die gesetzliche Rente mit ihren Beiträgen, für die Beschäftigte hart gearbeitet haben, hat an der Börse nichts zu suchen. Sie darf nicht – in Aktienpakete verpackt – gehandelt werden“, so Ullmann. Auch das von CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Wahlkampf jetzt geforderte staatliche Aktien-Depot für Kinder sei nichts anderes als „der Beginn eines schleichenden Ausstiegs aus der gesetzlichen Rentenversicherung“.
Entscheidend für eine Rente, die zum Leben reicht, sei vor allem aber auch ein guter Lohn. Wer heute zum Mindestlohn arbeite, rutsche im Alter „schnurstracks in die Armut“. Aktuell gibt es nach Berechnungen, die das Pestel-Institut für die NGG gemacht hat, rund 27.100 Jobs in Halle, in denen die Menschen weniger als 15 Euro pro Stunde verdienen.
„So ein Niedriglohn ist nichts anderes als eine Armutsfalle fürs Alter“, sagt Ullmann. Ziel müsse es sein, mehr Jobs zu haben, in denen der Tariflohn gezahlt werde. Auch darum gehe es bei der Bundestagswahl. „Das Stichwort heißt: Bundestariftreuegesetz. Auch darauf warten viele Niedriglohn-Beschäftigte in Halle“, sagt Christian Ullmann. Es gehe immerhin darum, dass bei öffentlichen Aufträgen künftig konsequent der Tariflohn gezahlt werde.
Das ist aber (mal wieder) zu kurz gedacht. Wo soll das Rentengeld herkommen, wenn es immer weniger junge Menschen gibt, die arbeiten? Alle denken nur „ich, ich, ich“, aber keiner denkt an die ganzheitlichen Zusammenhänge.
Aber es kommen doch Fachkräfte aus der ganzen Welt ( bzw. sind schon da) welche die Renten für uns später stabil halten 🤭.
Dass der private Reichtum hierzulande sehr steigt ist dir sicher klar, oder?
Die Frage ist wie die durch Digitalisierung, Automatisierung, Rationalisierung, …auch Spekulation…gesteigerte Ausbeutung der Arbeitskraft und die Gewinne daraus Eingang finden in die Finanzierung.
Deine Hetze gegen Migranten geht am Thema vorbei, klassisch ekelAfdes „Argumemt“
Die Rente ist sicher ? 18 % Abschläge CDU , SPD , Grüne und FDP haben alle mit gemacht .
Die Rentenhöhe von 52,7 % auf 48 % vom Durchschnitt-Einkommen gekürzt .
Das Renteneintrittsalter herauf gesetzt haben diese Parteien auch mit zu verantworten .
Ach So und die Gewerkschaften haben auch Nichts unternommen .
Also entscheidet Euch in der Wahlkabine mit den Kreuz .
Was wäre demnach Deine Wahlempfehlung?
Bestimmt die, die Du brauchst um zu trollen!
S´wird halt Zeit, einen Pensionsfond, bzw. eine Aktienrente einzuführen, wie es z.B. in Norwegen, GB oder Australien der Fall ist.
In GB wird die Rente von den Dividenden von BP, National Grid und Unilever bezahlt. Natürlich sind auch ausländische Aktien und Anleihen in diesem Pensionsfond.
Selbstverständlich kann man sich in Deutschland auch Aktien kaufen, sie sind dann aber nicht in einem Rentenfonds und werden daher steuerlich nicht begünstigt. Das ist der Knackpunkt.
Wer in die gesetzliche Rente einzahlt, erhält für 250 € später mal einen 1 € mehr Rente im Monat, also 12 € im Jahr. Aber: Das Kapital ist weg, daher nur eine Verzinsung von maximal ca. 2%.
Aktien werfen langfristig ca. 8% im Jahr ab und das Kapital ist noch da!
Aber das wird in D sowieso nicht passieren, man sehe sich die Berufe der Abgeordneten an:
80 % Beamte und Rechtsanwälte. Die Beamten interessiert es nicht und die Rechtsanwälte auch nicht, die haben ihr Versorgungswerk.
@Zapp, da macht der „Plan“ des Möchtegernbündniskanzlers natürlich Sinn.😉 Auf Kapitalerträge nochmal Abgaben. Man sieht doch was von Riester überbleibt.