Glücksatlas: Kassel ist die glücklichste deutsche Großstadt, Halle auf Platz 9, Rostock letzter

Kassel ist die glücklichste Großstadt Deutschlands. Die nordhessische Stadt schafft es mit 7,38 Punkten auf Rang 1 im Glücksstädte-Ranking der 40 größten deutschen Städte. Auf Kassel folgen Erfurt (7,36 Punkte) und das drittplatzierte Aachen mit 7,33 Punkten – auf einer Skala von 0 bis 10. Rostock hingegen ist die unglücklichste Großstadt Deutschlands mit einer durchschnittlichen Lebenszufriedenheit von 6,36 Punkten. Vor Rostock liegen Karlsruhe (Platz 39 mit 6,43 Punkten) und Wiesbaden (Platz 38; 6,43 Punkte). Der Unterschied zwischen dem Schlusslicht Rostock und dem Spitzenreiter Kassel beträgt 1,02 Punkte. Diese Differenz ist groß.
Das Glücksstädte-Ranking hat erstmals 40 Großstädte über 200.000 Einwohner nach ihrer Zufriedenheit untersucht. Befragt wurden insgesamt 25.557 Einwohner zwischen Januar 2021 und April 2024 von Institut für Demoskopie Allensbach. Diese hohe Zahl der Befragten sichert solide Erkenntnisse. „Die Spitze des Glücksrankings bilden überwiegend kleinere, beschauliche Städte“, sagt Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, der das Glücksstädte-Ranking im Rahmen des SKL Glücksatlas durchgeführt hat. „Keine dieser Städte ist besonders wohlhabend, bei den Wohlfahrtsindikatoren liegen sie nur leicht über dem Durchschnitt. Vielmehr vereint diese Städte eine eher kleinstädtische und familiäre Atmosphäre, oft ein studentisches Umfeld, außerdem sind sie eher ruhig, besitzen viele Grünflächen und haben eine gute Luftqualität.“
Das SKL Glücksstädte-Ranking hat neben der subjektiven Lebenszufriedenheit auch die »objektiv messbare Lebensqualität« jeder Stadt erfasst. Dazu wurden 45 Indikatoren zur Lebensqualität (z.B. Einkommen, Infrastruktur, Grünflächen) aus amtlichen Statistiken herangezogen. Der Vergleich zwischen objektiver Lebensqualität und subjektiver Lebenszufriedenheit zeigt: Vor allem die kleinen Städte im oberen Teil des Rankings sind „Overperformer“: Ihre Einwohner sind glücklicher als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen. Am unteren Rand des Rankings befinden sich viele „Underperformer“. Sie müssten eigentlich, gemessen an den objektiven Daten zur Lebensqualität, glücklicher sein, sind es aber nicht.
Spitzenreiter Kassel zeigt das: Kassel liegt bei fast allen objektiven Faktoren nur leicht über dem Durchschnitt der 40 Großstädte. Allerdings geben mehr als die Hälfte der Kasseler (55,3 Prozent) an, mit ihrem Leben hochzufrieden zu sein. Im Schnitt der 40 Großstädte sind es nur 41,8 Prozent. Und lediglich 3,5 Prozent der Kasseler sind mit ihrem Leben unzufrieden, der Städtedurchschnitt beträgt 10,6 Prozent. Bei den Rangplätzen 2 bis 6, also den Städten Erfurt, Aachen, Kiel, Krefeld und Münster ist es genauso: Keine dieser Städte ist besonders wohlhabend, Kaufkraft und Arbeitslosenquote sind nur mittelmäßig. Aber sie sind familiär, grün, ruhig, sicher und haben ein studentisches Umfeld. Auch Halle an der Saale auf Rang 9 (7,16 Punkte) und Mönchengladbach auf Rang 10 (7,08) passen in diese Reihe. Zudem haben diese Städte nur einen geringen Anteil an wirklich Unzufriedenen. Leipzig kommt auf Platz 11, Magdeburg auf Platz 25.
Kleineren Städten gelingt es besser, die Zufriedenheit ihrer Bürger nicht nur über die klassischen Wohlfahrtsindikatoren wie Wirtschaftskraft und Einkommen herzustellen. Großstädten wie etwa Stuttgart (Rang 14) oder München (Rang 24) haben eine sehr hohe Lebensqualität mit hohen Einkommen und geringer Arbeitslosigkeit, sie sind aber nur mittelmäßig glücklich. Das liegt daran, dass viele Großstädte mit Problemvierteln, hoher Kriminalität, sozialer Isolation, überlasteter Infrastruktur und Umweltbelastungen zu kämpfen haben, oft auch mit schwierigen Wohnungsmärkten. Deshalb haben sie tendenziell weniger Hochzufriedene und überdurchschnittlich viele Unzufriedene. Diese sozialen Ungleichheiten kennen die kleineren Städte im Städteranking so nicht. Ihre Einwohner sind glücklicher als es die objektiven Wohlfahrtsindikatoren erwarten lassen, sie sind „Overperformer“.
Die ersten Städte mit einem hohen durchschnittlichen Einkommen tauchen im Ranking erst auf Rang 7 mit Augsburg (7,20) und Rang 8 mit Düsseldorf (7,19) auf. Düsseldorf ist damit die glücklichste Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern. Auch Hamburg auf Rang 12 ist mit der hohen Lebenszufriedenheit von 7,05 Punkten aufgrund der hohen Wirtschaftskraft keine Überraschung. Leipzig sticht als größte ostdeutsche Stadt mit 7,06 Punkten positiv auf Rang 11 heraus. Mit Duisburg auf Rang 13 (6,99 Punkte) beginnt das Mittelfeld des Rankings. Stuttgart auf Rang 14 (6,97) ist der erste Underperformer: In der Lebensqualität belegt die Landeshauptstadt Baden-Württembergs den 4. Rang, die Bewohner sind aber nur mittelmäßig zufrieden. Ähnliches gilt für München (6,75) auf Rang 24.
Im Mittelfeld häufen sich die gemessen an den Wohlfahrtsindikatoren erwartbaren Platzierungen. Dortmund (6,77; Rang 23), Magdeburg (6,67; Rang 25), Wuppertal (6,66; Rang 26) und Bochum (6,65; Rang 27) sind „Overperformer“. Auch diese Städte scheinen in der Wahrnehmung unterschätzt zu werden: Zwar sind sie nicht besonders reich und der Arbeitsmarkt ist nur unterdurchschnittlich. Aber sie haben in den letzten Jahrzehnten starke Wandlungen erfahren und gelten heute als grüne Städte.
Am Ende des Rankings finden sich viele „Underperformer“, etwa Dresden (6,64) auf Platz 28. Die Ostsachsen sind mit ihrem Leben deutlich unzufriedener als es die objektiv messbaren Indikatoren erwarten lassen. Ähnlich schlecht schneidet Frankfurt am Main (6,55) auf Rang 34 ab. Erwartbar wäre Rang 12. Beide Städte – Dresden und Frankfurt am Main – zeigen eine hohe Ungleichheit in Einkommen und Vermögen. Ähnliches gilt für Nürnberg (6,56) auf Platz 33. Berlin (64,8) auf Rang 37 ist besonders bitter: Die Hauptstädter gehören zu den unzufriedensten Deutschen überhaupt – ein Ergebnis, welches regelmäßig in den jährlichen Erhebungen des Glücksatlas wiederkehrt und sich nun auch im Glücksstädte-Ranking 2024 wiederholt. Am unteren Ende des Rankings gibt es einige negative Überraschungen. Braunschweig (6,49), Wiesbaden (6,43), Karlsruhe (6,43) und das Letztplatzierte Rostock (6,36, Rang 40) sind allesamt Städte, die es – gemessen an den objektiven Indikatoren – eigentlich ins obere Mittelfeld des Rankings hätten schaffen müssen. Besonders bei Karlsruhe ist der Abstand groß. Die Stadt hat eine besonders hohe Lebensqualität, aber die Unzufriedenheit ist groß.
Die höchsten Effekte auf die Lebenszufriedenheit erzielen Städte mit einer guten Familienund Bildungspolitik. Verbessert eine Stadt ihre objektiven Faktoren im Bereich »Familie« (also Anzahl von Grundschulen, Kita-Betreuungsplätze usw.) um 10 Rangplätze (z.B. von Rang 40 auf Rang 30), steigt die Lebenszufriedenheit des durchschnittlichen Einwohners um 0,17 Punkte. Die Familienpolitik ist für die subjektive Lebenszufriedenheit somit der wichtigste Bereich. Ähnlich relevant ist die Bildungspolitik, es folgen die Gesundheitsversorgung, die Kaufkraft und die Umweltqualität.
Ein höheres Bruttoinlandsprodukt, mehr Kultur und Freizeit oder eine bessere Verkehrsinfrastruktur fallen schwächer ins Gewicht. So sind reiche Städte wie München (6,75) oder Stuttgart (6,97) auch nur im Mittelfeld des Glücksstädte-Rankings zu finden, ärmere Städte wie Krefeld (7,28) oder Erfurt (7,36) befinden sich hingegen an der Spitze. Die höchste Lebenszufriedenheit lässt sich in Großstädten finden, die folgende Eigenschaften vereinen: Ein beschauliches, gemütliches Umfeld mit kleinstädtischem Charme schafft ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit. Niedrige Kriminalitätsraten und ein ausgeprägtes Sicherheitsempfinden der Bewohner tragen maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Städte mit viel Grün und ruhigen Zonen bieten Raum für Erholung und Regeneration. Bezahlbarer Wohnraum ist ein entscheidender Faktor dort, wo er nicht oder ungenügend vorhanden ist. Ein vielfältiges kulturelles Angebot sowie eine ausgeprägte Studentenszene bereichern das Leben besonders von kleineren Städten.
Halle auf Platz 9? Weil die Menschn sich sicher fühlen und es keien Randstadtgehttos wie in münchen gibt?
🙂 🙂
🙂 🙂
Warum steht drin.
Nur weil du nichts auf die Reihe bekommst, muss es ja anderen nicht auch so mies gehen. Manche erreichen einfach was im Leben.
Objektiv betrachtet liefert Halle also für einen Großteil seiner Einwohner gute Lebensbedingungen.
Neben all den Problemen die in der Stadt natürlich bestehen, darf das ruhig mal anerkannt werden.
Prima, was die Glückskekse so bewirken und wenn Cannabis hinzukommt
sind wir in Halle auf Platz 1. Die Rankings werden immer bekloppter.🤣
Nur weil ihnen das Ergebnis nicht gefällt sind die Rankings noch lange nicht bekloppt.
Vielleicht helfen Ihnen Glückskekse und Cannabis.
Klar sind Rankings bekloppt, vor allem wenn es um hochkomplexe „Dinge“ geht, die verglichen werden sollen.
Vielleicht lesen sie erst einmal den Artikel vollständig bevor sie hier ihren Unsinn verbreiten.
Da wurde wahrscheinlich niemand aus der Kommentarspalte von dubisthalle.de befragt. 😆
Das ist eine Steilvorlage für die Befürworter der geplanten „Oase“ am Moritzburgring. 🙂
https://dubisthalle.de/wasser-marsch-an-der-baustelle-fuer-die-neue-flaniermeile-am-robert-franz-ring
Die unzufriedenen Hallenser mussten alle bei dubisthalle kommentieren und hatten leider keine Zeit, an der Umfrage teilzunehmen.
Ich denke, Halle schneidet noch relativ gut ab, weil es trotz aller Baum-Abholzungen immer noch vergleichsweise viel Grün gibt. In Rostock ist das Hauptmanko die vierspurige Stadtautobahn, die die Stadt zerschneidet, Lärm, schlechte Luft und Unfallgefahr erzeugt bzw. nach sich zieht. Halle hat viel Potential. Mit einer autofreien Innenstadt hätte Halle das Zeug zu einem Spitzenplatz, denn daraus folgen bessere Gastronomie, Geschäfte, Handwerksbetriebe, besseres Wohnen, mehr Kunst, bessere Arbeitsplätze. usw.
„Mit einer autofreien Innenstadt hätte Halle das Zeug zu einem Spitzenplatz, denn daraus folgen bessere Gastronomie, Geschäfte, Handwerksbetriebe, besseres Wohnen, mehr Kunst, bessere Arbeitsplätze. usw.“
Reines Wunschdenken.
Fährt nur keiner mehr hin! Von ein paar Ökostudenten kann gute Gastronomie nicht leben. Ungehinderte Zufahrten und günstigeTiefgaragen, oben grün, das wäre ideal.
@Bürger für Halle, in wie fern wirkt sich eine autofreie Innenstadt positiv auf welche Restaurants aus?
Wie auf bessere Arbeitsplätze, Geschäfte und was ist für Handwerksbetriebe an einer autofreien Innenstadt besser?
an Dummheit nicht zu überbieten
Na Logo, sichere Straßen, abends auch als Frau entspannt alleine im Park Spazierengehen, ausreichend Parkplätze und Schulen, die keine Kriminalitätsschwerpunkte sind. Man kann nur glücklich sein, in Hölle an der Saale.
Ja, in 31 anderen Städten ist es anscheinend schlimmer als in Halle.
Wenn Halle für Sie die Hölle ist warum ziehen Sie nicht einfach weg?
Woher willst du wissen, dass er das nicht schon längst getan hat?
Wenn getan dann braucht er sich nicht in der Art über Halle auszulassen.
Seit wann dürfen hier nur aktuelle Einwohner schreiben?
Hier kann jeder schreiben, egal aus welchem Dorf er kommt oder wann er Halle verlassen hat.
Mir geht es darum Halle als Hölle zu bezeichnen.
Wenn das dann noch jemand tut der in irgendeinem Hinterwald-Dorf wohnt und nur ein- oder zweimal im Jahr nach Halle kommt, dann finde ich das anmaßend und frech.
Ich persönlich finde auch nicht alles gut an Halle, aber eine Hölle ist was total anderes.
SKL Glücksatlas… der 1.April war doch schon…🤔!? Aber wenn dann in 30 Jahren das „Zukunftszentrum“ fertig ist, wird Halle natürlich dauerhaft auf Platz 1 stehen… 😂😂😂
Geht’s dir denn schlecht?
Ehrlich. Es ging aber schon viel besser ,ohne das einen das Kotzen gekommen ist. Wenn man sieht wie sich die Stadt entwickelt hat.
Nein , Halle hat auch gute Seiten, die nichts nützen ,wenn die Witschaft krachen geht. Gell.
Geht’s dir nun schlecht?
Glückwunsch zu deinem Lebensentwurf. 🙂
Glücksatlas?! Von Allensbach. Wahrscheinlich genauso daneben wie ihre Wahlvoraussagen.
.., entindustriali- und szymanskisiert, weit vor Berlin und Dresden auf einem guten 13. Platz einläuft, kann mit dieser Erhebung etwas nicht stimmen.
Fast als ob nicht überall alles gleich ist.
Wie viel Zeit hast du denn schon in Duisburg verbracht?