Große Steinstraße feierlich freigeben
Am Freitagmittag ist die Große Steinstraße offiziell nach der Sanierung wieder freigegeben worden. Symbolisch wurde dazu am Joliot-Curie-Platz ein Band durchgeschnitten.
Jetzt wird erstmal Freitag und Samstag gefeiert. Ab Montag fahren dann die Straßenbahnlinien 1, 2, 5, 10 und 95 wieder ohne Umleitung direkt vom Steintor zum Markt. Rund 25.000 Fahrgäste pro Tag nutzen die Verbindung.
Im Zuge der Bauarbeiten wurden Gleise und Fahrbahn erneuert, auch Kanäle und Hausanschlüsse sind neu. Zudem wurde die Haltestelle Joliot-Curie-Platz barrierefrei umgebaut, auch eine Anzeige mit den Abfahrtszeiten wurde errichtet. Die Kreuzung Hansering / Joliot-Curie-Platz hat eine Ampel erhalten.
Während der Bauarbeiten waren auch die Archäologen aktiv. Unter anderem wurden Reste der alten Stadtmauer und des alten Steintors gefunden.
Was wurde gebaut? Kurz & knapp
Um die Leistungsfähigkeit und Qualität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Halle (Saale) zu verbessern, wurde seit Februar 2018 die Große Steinstraße vom Bereich Kleinschmieden bis zum Franzosenweg (Baugrenze Baumaßnahme Steintor) ausgebaut und vollständig modernisiert. Die Arbeiten umfassten insbesondere die Sanierung des Gleiskörpers der STADTBAHN Halle, die Neuorganisation und den rechtskonformen Ausbau der Verkehrsführung am Joliot-Curie-Platz mit Ampelregelung, den barrierefreien Umbau der Bahnsteige am Joliot-Curie-Platz und sicherer Fußgängerquerungen, sowie die Verbesserung der Radverkehrsführung. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde auch ein Großteil der unterirdischen Infrastruktur in der Großen Steinstraße erneuert.
In rund dreizehn Monaten wurden auf rund 650 Metern Länge bis in sechs Metern Tiefe sämtliche Versorgungsleitungen (Elektro-, Gas, Trinkwasser- und Informationsleitungen bis hin zu den Hausanschlüssen) erneuert. Hochmoderne Straßenbahngleise, Oberleitungen, zwei barrierefrei ausgebaute Haltestellen, neue Fahrbahnen und Nebenanlagen, eine neue Verkehrsführung am Joliot-Curie-Platz, eine neuer Abwassersammler – insgesamt wurden 17 Millionen Euro investiert. Eine Investition in die Zukunft.
Bauarbeiten an der Ostfahrbahn und Postvorplatz
Die Fertigstellung der Ostfahrbahn Richtung Oper Halle ist für August 2019 geplant. Aufgrund umfangreicher archäologischer Funde und Resten der Stadtmauer wurde der Bauablauf ständig angepasst und komplett geändert. Die HAVAG und die Baubetriebe reagierten dabei sehr flexibel. Der Postvorplatz als gestalterische Zusatzmaßnahme der Stadt Halle wird bis Jahresende hergestellt.
Verbesserungen durch die Baumaßnahme
Die Baumaßnahme in der Großen Steinstraße trägt wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität in Halle bei. Die Modernisierung des Gleiskörpers und die Neugestaltung des Knotens am Joliot-Curie-Platz mit einer Ampel ermöglicht nun eine höhere Taktung der Straßenbahn und trägt dazu bei, die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des ÖPNV in Halle weiter zu gewährleisten. Daneben hat der barrierefreie Umbau der Haltestelle Joliot-Curie-Platz eine große Bedeutung. Ausgebaute Niederflurbahnsteige erhöhen den Komfort der Fahrgäste und erleichtern Fahrgästen mit körperlichen Einschränkungen und auch Familien mit Kindern den Zustieg und die Benutzung des ÖPNV. Die Haltestellen wurden neu gestaltet und sind nach der Modernisierung nicht nur sicherer, sondern auch optisch ansprechender gestaltet. Sie haben jeweils einen Fahrgastunterstand erhalten und wurden mit optischen Fahrgastinformationstafeln ausgerüstet.
Die neuen Gleisanlagen minimieren das Rollgeräusch der Straßenbahnen und tragen zu einem ruhigeren Fahrverhalten bei.
Die Bauarbeiten in der Großen Steinstraße wirken sich auch positiv auf den Individualverkehr aus. Insbesondere die Übersichtlichkeit und Sicherheit an den Verkehrsknotenpunkten am Hansering und am Joliot-Curie-Platz wurde durch eine Neuordnung des Verkehrs verbessert und eine Lichtzeichenanlage eingerichtet. Damit erhöht sich die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die Fußgänger und den Radverkehr. Durch den Ausbau wurde darüber hinaus die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht und die barrierefreie Querung der Straße ermöglicht.
Aufgrund der geringen Straßenraumbreiten werden keine zusätzlichen Parkplätze in der Großen Steinstraße eingerichtet. Insbesondere für die Gewerbetreibenden verbessert sich jedoch die Qualität des Standorts Große Steinstraße durch fest ausgewiesene Anlieferzonen.
Weniger gut sichtbar, aber ebenso wirksam sind die Verbesserungen im Straßenuntergrund: Nach der Sanierung des Mischwasserkanals ist die Kanalisation leistungsfähiger und zuverlässiger, dadurch sinkt das Risiko eines Überlaufens bei Starkregen. Alle unterirdisch verlaufenden Medien (Wasser, Fernwärme, Gas, Elektroleitungen, Glasfaser) wurden modernisiert, damit sinkt das Risiko von Störungen und Ausfällen.
Auch oberirdisch wurden alle Installationen geordnet und modernisiert. Die neuen Masten der STADTBAHN passen sich besser in das Straßenbild ein und die Oberleitungen kommen mit deutlich weniger Leitungssträngen aus.
Händlerunterstützung durch Kreativdialog
Die Baumaßnahme war ein enormer Kraftakt angesichts der Enge der Straße und laufendem Geschäft. Bei 35 Grad im Sommer, minus zehn Grad im Winter und engem Zeitkorsett. Regelmäßige Sprechzeiten im Baubüro vor Ort und der monatliche Kreativdialog waren (und sind noch) zentrale und erfolgreiche Punkte während der Kommunikation zur Baumaßnahme.
Um das geschäftige Treiben auf der Großen Steinstraße während der Bauphase zu unterstützen, hatte die Stadt Halle einen Kreativdialog ins Leben gerufen. Hier entwickelten Gewerbetreibende der Großen Steinstraße gemeinsam mit der Kreativwirtschaft aus Halle, den Stadtwerken Halle, der HAVAG und dem Dienstleistungszentrum Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung der Stadt Halle kreative Aktionen und Veranstaltungen rund um die Baustelle. Zahlreiche Veranstaltungen fanden im vergangenen Jahr statt. Höhepunkt ist nun das Straßenfest am 3. und 4. Mai.
Ich finde, diese abgeschlossene Maßnahme ist ein voller Erfolg. Glückwunsch an alle Beteiligten!
In der Bauzeit haben allerdings die Händler ziemlich stark gelitten. Richtig cool wäre es, wenn wir Verbraucher diese Händler in nächster Zeit verstärkt aufsuchen und damit unterstützen könnten.