Hallelujah: Roter Turm soll Neugeborene begrüßen

Der Rote Turm soll künftig täglich ein Hallelujah für Neugeborene Kinder spielen. Diesen Vorschlag hat Sven Seeger, Leiter der Geburtshilfe am Elisabeth-Krankenhaus, am Mittwoch unterbreitet.

Zu einer festgelegten Uhrzeit könnte demnach über das Carillon zunächst Händels Hallelujah erklingen, anschließend ein Glockenschlag für jede Geburt. Dies habe eine „sehr sehr hohe Symbolkraft und emotionale Stärke“, so Seeger. „Wir sind uns sicher, dass es einen hohen Sympathiewert in der Bevölkerung hat.“ Die Stadt könnte so die Freude über die Geburt zum Ausdruck bringen, erklärte Seeger, der sich selbst überzeugter Hallenser nennt. Wenn man auf dem Marktplatz den Willkommensgruß höre, könnte das vielleicht ja auch Abends den eigenen Kinderwunsch beflügeln, scherzte Seeger.

„Ich bin sehr begeistert und angetan“, erklärte Oberbürgermeister Bernd Wiegand. „Sie haben mich auf ihrer Seite.“ Auch Kulturdezernentin Judith Marquardt und Stadtmuseumsleiterin Jane Unger, verantwortlich für den Roten Turm, sind von der Idee begeistert. Details sollen jetzt besprochen werden. Der Zeitpunkt für die Idee sei ideal, weil man derzeit ohnehin die Liedabfolge für das Carillon nach der Reparatur diskutiere. Ob es das Hallelujah werde oder ein anderes Lied, könne man für das Projekt diskutieren, so Unger. Auch der Glockenschlag für jedes Kind sei diskussionswürdig, nicht dass die Marktbesucher sich irgendwann durch 50 oder mehr Glockenschläge belästigt fühlen.

Das Carillon im Roten Turm mit 76 Glocken und einem Gesamtgewicht von 55 Tonnen ist das zweitgrößte Glockenspiel der Welt. Die Glocken können ähnlich wie eine Orgel oder ein Piano über eine Klaviatur angesteuert werden.

Das Elisabeth-Krankenhaus hat bereits im vergangenen Jahr das Projekt „Himmelswünsche“ ins Leben gerufen. Täglich um 13 Uhr lassen die Schwestern vom Klostergarten des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara aus für jedes neugeborene Kind Ballons mit Wünschen der Eltern und Familie zum Himmel aufsteigen lassen. Auf der Himmelswunschkarte ist der Vorname, die Geburtszeit des Kindes und der Himmelswunsch vermerkt. Für die späteren Finder der Himmelswunschkarten besteht unter www.himmelswuensche.de die Möglichkeit, den Kindern ebenfalls einen Wunsch mit auf den Lebensweg zu geben. Die Ballons sind umweltfreundlich und biologisch abbaubar.