Hallenser erkunden das “Waldkrankenhaus” in Halle-Dölau zum Tag der offenen Tür – Highlight war der OP-Roboter, Rundgang durch die Katakomben im Keller
Zwar ist es nicht das größte Krankenhaus in Halle (Saale), trotzdem auch schon eine kleine Stadt in der Stadt: das “Waldkrankenhaus” in Halle-Dölau. Und zum Tag der offenen Tür konnten die Hallenser am Samstag das Krankenhaus erkunden.
Highlight war natürlich der OP-Roboter Da Vinci Xi®. Und an dem konnten sich die Besucher selbst ausprobieren und die Roboterarme selbst steuern. Es galt, bei einem “Hütchenspiel” die platzierten Ring den jeweils farbig passenden Hütchen zuzuordnen. Den Roboter gibt es seit 6 Jahren am Krankenhaus.
Auch in einem OP-Raum konnten die Besucher gucken. Dort gab es die verschiedenen Werkzeuge zu sehen, die für eine Operation nötig sind. Ein OP-Team operierte sogar vor den Augen der Besucher. Natürlich an keinem echten Menschen, sondern an einer Puppe – in deren Inneren ein Überraschungsei lag. Und nach so einer OP müssen die Wunden wieder verschlossen werden. Deshalb wurde auch das Anlegen einer medizinischen Naht gezeigt.
Geöffnet war auch die Physiotherapie. Dort konnten sich Besucher aber nicht nur die verschiedenen Massagesysteme angucken, sondern auch ausprobieren: eine sogenannte Tiefenwellenmatte stand dafür bereit. Diese erzeugt Stromimpulse, die wie eine Massage wirken. Sie dienen in der medizinischen Anwendung zu Schmerzreduktion, Entspannung von Muskeln sowie zur muskulären Durchblutungsförderung. Beatmung, Wiederbelebung, Herzschrittmacher von damals und heute… die verschiedensten medizinischen Felder erlaubten ebenso Einblicke. Ebenso waren verschiedene Selbsthilfegruppen vor Ort.
Im Außengelände hinter dem Krankenhaus konnten sich Besucher einen Rettungswagen angucken. Auch die Freiwillige Feuerwehr Dölau war vor Ort. Neben Besichtigungen der Technik konnten sich die Gäste auch selbst ausprobieren und mit einem Wasserschlauch auf Büchsen zielen. Die DLRG-Rettungshundestaffel zeige ihr Können. Zudem gab es für die kleinen Besucher auch eine Hüpfburg.
Und auch einen Einblick in die Technik unter der Erde – im Keller – gab es. Das war selbst für Pflegekräfte interessant, die sich auch Führungen mit angeschlossen haben. Unter dem in den 1930er entstandenen Altbau ähneln die Katakomben. Dort findet man auch die riesige Lüftungsanlage. In Action-Filmen sieht man ja ganz gern mal Personen durch die Lüftungsschächte krabbeln. Im echten Leben ist das nicht möglich. So groß sind die Schächte nämlich gar nicht, erklärte ein Techniker. Auf dem Gelände gibt es zwei große Trinkwasserzisternen mit einem Gesamtvolumen von 400 Kubikmeter. Zu DDR-Zeiten wurde von hier aus auch ein Teil von Dölau mit Wasser versorgt, weil der Druck in den Leitungen nicht ausgereicht hat.
Die komplette Wärme und etwa die Hälfte des benötigten Stroms wird im Krankenhaus selbst hergestellt. Dazu gibt es ein Heizhaus. Im Regelbetrieb läuft ein mit Gas betriebenes Blockheizkraftwerk. In den Wintermonaten stehen dann noch als Zusatz, wenn besonders viel Wärme benötigt wird, Pellet- und Öl-Anlagen bereit. Angesichts der politischen Diskussionen um Gas macht man sich natürlich auch am Krankenhaus Gedanken. Allerdings ist die Pellet-Beheizung sehr aufwändig. Denn eine Reinigung ist öfter nötig als beim BHKW, alle zwei bis drei Tage müssen die Aschekästen geleert werden.
Alles schön und schick aber ich bin froh wenn ich nicht im Krankenhaus bin also spare ich mir solche Tag der offenen Türe
Das Krankenhaus hat mal zur Wehrmacht gehört. Denn gegenüber war mal ein kleine Militärflugplatz.