Halloren feierten ihr Pfingstbier mit Zappeltanz und Fahnenschwenken
Immer in ungeraden Jahren feiern die Halloren ihr ‚Pfingstbier“. Am Samstag war es wieder soweit. Die Mitglieder der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle versammelten sich auf der Saline.
Zunächst wurde der neue Vorstand vorgestellt. Danach erhielten drei neue Talbrüder ihre Urkunden. Mit Ingo Kautz, Steffen Kohlert und Uwe Frosch erhielten drei verdienstvolle Halloren ihre Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied. Und Manfred Severin wurde zum Ehrenvorsteher ernannt.
Bürgermeister Egbert Geier überbrachte das sogenannte „Friedewirken“, ein Vorgang bei dem zu früheren Zeiten der Salzgraf die Brüderschaft ermahnte, nicht zu zanken, zu raufen, zu schlagen und auch ähnliches zu unterlassen. Zum Dank gab es einen kühlen Schluck Bier. Geier lobte die Halloren als „gelebte Tradition“.
Danach formierten sich die Halloren zum Fahnenschwenken, bevor zum Zappeltanz gerufen wurde. Bei diesem Schauspiel geht es um die Geschicklichkeit der Salzwirker. Es gilt, den Gegner zu Fall zu bringen. Der Sieger durfte sich am Ende über den Kuss der Hallorenbraut freuen. Damit war der öffentliche Teil vorbei, und es ging für die Halloren weiter zur internen Feier. Dazu gehört auch das Trinken aus den Silberbechern des über 300 Jahre alten einzigartigen Silberschatzes, der sich im Besitz der Brüderschaft befindet.
Das Privileg für das Pfingstbier-Fest gewährte der Landesherr der Landesherr den Halloren als Anerkennung für ihre schwere Arbeit im Salz. So heißt es in alten Akten (Zitat): „damit sie auch bey ihrer sauren Arbeit eine Ergetzlichkeit haben sollten“ und „miteinander fröhlich seyn dürffen“ (Dr. F. Hondorff, 1670). Der „uralten Gerechtigkeit nach“, wie es in der ältesten überlieferten „Ordnung der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle“ vom 3. Februar 1699 heißt, versammelten sich die Halloren alle zwei Jahre, – um zu Pfingsten nicht die Gottesandacht zu stören -, erst 10 Tage nach Pfingsten, um aus ihrer Mitte die Vorsteher und die Beutelherren zu wählen.
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