Handwerkskammer Halle meldet weiterhin Konjunkturplus
Das Handwerk im südlichen Sachsen-Anhalt zieht eine positive Bilanz der wirtschaftlichen Lage im Handwerk für das vierte Quartal 2017. „Die Handwerkskonjunktur hat in den letzten drei Monaten 2017 nochmals zugelegt“, sagt Michael Gipser, Vizepräsident der Handwerkskammer Halle, bei der heutigen Vorstellung der Konjunkturzahlen. „Aller Voraussicht nach wird die gute Lage, von saisonalen Schwankungen abgesehen, in den nächsten Monaten anhalten“, schätzt Michael Gipser ein.
Der Geschäftsklimaindex erreichte im 4. Quartal 2017 einen Wert von plus 55 und lag damit deutlich über dem Vorquartalswert von plus 42 und dem Wert aus dem Vorjahr (plus 43). 56 Prozent der Betriebe schätzten ihre Lage als gut, nur 5 Prozent als schlecht ein. Die Auftragsreichweiten sanken leicht um 0,9 auf durchschnittlich 7,5 Wochen, was dem Vorjahreswert entspricht. Die Betriebsauslastung erreichte mit 86 Prozent einen sehr hohen Wert, der 4 Prozent über dem Wert des Vorquartals liegt.
Am Jahresende zählte die Handwerkskammer 13.896 Mitgliedsbetriebe, 154 weniger als drei Monate zuvor, 305 weniger als vor einem Jahr (minus 2,1 Prozent). Der Rückgang im Jahr 2017 war in den Nahrungs- (minus 4,2 Prozent), gefolgt von den Bauhaupthandwerken (minus 3,6 Prozent), am höchsten. Ihren Bestand halten konnten nur die Handwerke für personenbezogene Dienstleistungen. Die Zahl der Beschäftigten sank – saisonal bedingt – geringfügig auf 72.000 (vordem 73.000).
Fachkräftemangel hemmt wirtschaftliche Entwicklung
42 Prozent der Unternehmer nennen fehlendes Fachpersonal als Problem – das drittgrößte wirtschaftliche Hindernis nach hohen Sozialabgaben (50 Prozent der Befragten) und hohen Steuern (48 Prozent). Zu Beginn der Erhebungen 1995 lagen die Werte bei 67 Prozent (Steuern und Sozialabgaben) bzw. 11 Prozent (Fachpersonal). Beim Ausbauhandwerk und beim Handwerk für gewerblichen Bedarf ist das Hindernis fehlendes Fachpersonal inzwischen das größte Hemmnis überhaupt.
Michael Gipser: „Das Handwerk und seine duale Ausbildung gehören in den Fokus der Politik und der Gesellschaft, um an Attraktivität für junge Menschen zu gewinnen. Wenn wir zögern, laufen wir Gefahr, ein Stück Lebensqualität unseres Landes zu verlieren.“
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