HAVAG darf bald nur noch E-Busse kaufen – und muss deshalb den Betriebshof erweitern, Kleingärten sollen weg

Am Betriebshof der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG) wird bald gebaut. Das Verkehrsunternehmen muss seine Flächen erweitern. Das hängt mit dem sogenannten Saubere-FahrzeugeBeschaffungs-Gesetz (SaubFahrzeugBeschG) und einer EU-Verordnung zum Verbrenneraus zusammen. Dadurch dürfen ab dem 28. Mai 2029 in Deutschland keine Busse mehr mit konventionellen Antrieben zugelassen werden.
“Damit besteht für die HAVAG eine gesetzliche Pflicht zur Beschaffung von emissionsfreien Stadtbussen”, sagt Baudezernent René Rebenstorf in einer Vorlage an den Stadtrat. Der soll für eine jetzige Brachfläche von fast einem Hektar Größe direkt neben dem Betriebshof Freiimfelder Straße hinter der jetzigen Busabstellfläche aufstellen. 27 Kleingärten sollen dafür weichen.
Zwar wird die HAVAG bis zum Stichtag noch konventionelle Euro-6-Dieselbusse kaufen. Mit 29 Fahrzeugen wird bis dahin noch die Hälfte der Flotte erneuert. Das heißt, spätestens im Jahr 2041 wird der letzte Dieselbus ausgemustert. Länger dürfen sie nicht fahren, denn das Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen-Anhalt schreibt fest, dass Linienbusse nicht älter als 12 Jahre sein dürfen. “Anschließend müssen diese Fahrzeuge ausgesondert und neu beschafft werden”, betont Rebenstorf.
Bis die weiteren Elektrobusse kommen, bisher rollen erst drei in der Saalestadt, wird es aber noch dauern. Es gibt also noch etwas zeitlichen Spielraum. “Unter Berücksichtigung dieser gesetzlichen Regelungen, des im Bestand vorhandenen Fuhrparks und der bis zum 25.05.2029 geplanten noch möglichen Neuzulassungen von Bussen mit Motoren der Schadstoffklasse Euro6 müssen unter der Voraussetzung, dass keine unfallbedingten ungeplanten Ersatzbeschaffungen erforderlich werden, spätestens ab dem Jahr 2033 die neuen emissionsfreien Elektrobusse in den Fuhrpark eingegliedert werden”, so Rebenstorf.
Spätestens im Jahr 2033 muss die HAVAG also eine entsprechend angepasste Infrastruktur des Betriebshofes an der Feiimfelder Straße vorhalten. Das betrifft Ladung, Wartung und angepasste Aufstellflächen. Denn Elektrobusse dürfen aus Brandschutzgründen nicht so dicht wie bisherige Busse nebeneinander geparkt werden, dadurch ist also mehr Platz nötig. Neben der Freiimfelder Straße hat die HAVAG auch noch am Rosengarten einen Betriebshof. Allerdings sind nur in der Freiimfelder Straße Busse abgestellt, am Rosengarten stehen nur Straßenbahnen. “Die Erweiterung des vorhandenen Betriebshofes an dieser Stelle ist städtebaulich vertretbar und objektiv besser als die Begründung eines neuen Standortes”, so Rebenstorf. “Der Erweiterung des Betriebshofes an der beantragten Stelle stehen auch keine anderweitig von der Stadt Halle (Saale) als Planungshoheitsträger verfolgten städtebaulichen Gründe entgegen. “
Neben der Abstellfläche ist aber auch eine neue Buswerkstatt nötig. Die vorhandene entspreche laut Stadt nicht den Anforderungen an den Betrieb einer Flotte von Elektrobussen. “Dies bezieht sich insbesondere auf die Installation eines für Elektrobusse erforderlichen Dacharbeitsstandes sowie eines Portalkranes”, betont Rebenstorf. “So gestatten die lichten Höhen sowie die Flächenreserven im Bestand nicht einmal den Einsatz von mobilen Dacharbeitsständen und von mobilen Portalkränen.” Auch verweist er auf die Vorgaben des Herstellers der drei bereits im Einsatz befindlichen E-Busse. Demnach sind Arbeiten an dachseitigen elektrotechnischen Anlagen dieser Busse aus Gründen des Arbeitsschutzes nur zulässig, wenn über dem Fahrzeugdach mindestens eine lichte Höhe von 2,6 m vorhanden ist. Weil das aber in der bisherigen Werkstatt nicht gegeben ist, müssen die bisher vorhandenen Elektrobusse momentan in einer externen Werkstatt gewartet werden.
Die Stadt als Eigentümer der Fläche sei in enger Abstimmung mit dem Stadtverband der Gartenfreunde der Stadt Halle sowie dem Vorstand der betroffenen Kleingartenanlage. Die HAVAG habe auch bereits mit den betroffenen Pächterinnen und Pächtern Gespräche geführt. Der Stadtverband helfe bei der Suche nach Ersatzparzellen. Zwar seien noch alternative Flächen untersucht worden. Diese würden aber Nachteile sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch erhebliche Nachteile in Bezug auf die Betriebsführung aufweisen, seien zudem nicht groß genug.
Auf jeden Fall wird die Umstellung ein finanzieller Kraftakt. Rund 220.000 Euro kostet ein Dieselbus, der Standard-Elektrobus schlägt mit 600.000 bis 700.000 Euro zu Buche. Bei 65 Linienbussen der HAVAG im Bestand macht das fast 50 Millionen Euro. Zudem hat die HAVAG noch Subunternehmer beauftragt. Für diese gelten die gleichen Regelungen zum Busverkehr, als größte Anbieter ist dabei OBS betroffen.
Ja…was man nicht alles für die Umwelt macht. Überteuerte Busse kaufen und die schönen Gärten abreißen.
1. Kosten eines Busses bestehen nicht nur aus den Anschaffungskosten, sondern auch aus den Betriebskosten in seiner Lebenszeit. Da haben E-Busse den Vorteil, dass sie weniger mechanische Teile haben und daher Instandhaltungskosten bei E-Bussen niedriger sind.
2. Bis 2029 sind es noch vier Jahre und bis dahin wird die E-Mobilität weiter hochlaufen und der Markt wird größer. Damit sollten auch die Preise weiter sinken, da der Markt für E-Busse für Hersteller attraktiver wird und damit ein stärkerer Wettbewerb einsetzt. Andere Städte setzen bereits deutlich mehr E-Busse ein als Halle. Das Konzept funktioniert also.
3. Dass der städtische Verkehrsbetrieb für die Erweiterung des eigenen Betriebshofes eine Fläche der Stadt nutzt ist aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, da diese nicht teuer auf dem freien Markt erworben werden muss. Gerade wenn die Fläche neben dem bestehenden Betriebshof liegt ist es besser diese zu nutzen, als irgendwo vollständig neue Fläche zu erschließen. Hier kann man sich bereits ins gemachte Nest setzen und bestehende Infrastruktur des Bestandes mit nutzen.
4. Im übrigen will man die Pächter nicht im Regen stehen lassen, sondern ihnen Alternativen anbieten.
5. Ein Stadtbus fährt überwiegend in der Stadt und bessere Luft durch weniger Abgase beim E-Bus fördert die Gesundheit der Stadtbewohner.
E-Busse sind überdies auch deutlich leiser, was sich auch positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen auswirkt.
Du: „Kosten eines Busses bestehen nicht nur aus den Anschaffungskosten, sondern auch aus den Betriebskosten in seiner Lebenszeit. Da haben E-Busse den Vorteil, dass sie weniger mechanische Teile haben und daher Instandhaltungskosten bei E-Bussen niedriger sind.“
Der Artikel: „Rund 220.000 Euro kostet ein Dieselbus, der Standard-Elektrobus schlägt mit 600.000 bis 700.000 Euro zu Buche.“
Na solange die Instandhaltungskosten niedrig sind!
„Bis 2029 sind es noch vier Jahre und bis dahin wird die E-Mobilität weiter hochlaufen und der Markt wird größer. Damit sollten auch die Preise weiter sinken,..“
Man kennt es ja, die Kosten der E-Straßenbahnen sind ja auch gesunken!
Haste Havagaktien und musst Dir die jetzt gut reden?
Auf diesen Kommentar hab ich gewartet der war dank dieser reißerischen Überschrift mit Ansage … chapeau Du bist Halle immer schön mit in die Kerbe hauen.
Wenn der Bus das 3fache kostet, sollten die HAVAG-Kunden sich nicht auch über eine ähnliche Preissteigerung wundern. Aber leider fordern viele nur, solange es nicht einen selber trifft.
Vermutlich wird das Produkt aber günstiger werden, wenn es ausgereift ist und in Mengen produziert wird. Ob der Fortschrittshass auch reifer wird? 🤔
Was genau wurde in den letzten Jahren günstiger? Nenn mir eine Sache und der Tag gehört dir 😉
Egal wie irgendetwas ausgereift war oder ist, günstiger für die Bevölkerung wird/wurde nix davon.
Warum sollte es auch günstiger werden? Mit Klimaschutz kann man heutzutage alles und jede Teuerung begründen und die Taschen vollstopfen.
Stromspeicher und Elektroautos wurden in den letzten Jahren günstiger für die Bevölkerung. Das sind jetzt sogar zwei Dinge, gehören mir nun zwei Tage?
Geh zu Netto
Eine Flasche Wilthener Goldkrone kostet grad 3,99 wie vor knapp 10 Jahren.
Selbst das Bürgergeld hat seit dem mehr als 10% zugelegt.
Mein Tag.
Ich glaube nicht das der Bus preislich günstig wird. Meist ist es doch so, was Pflicht oder von mir aus erzwungen wird, steigt eher der Preis.
Elektrische sind ansonsten O.K. Allerdings sind wir Deutsche, das heißt es wird kaputt diskutiert oder rum protestiert.
Uwe
Wenn die HAVAG an eigenen Ladestationen Strom tanken kann, könnte das ein Nullsummenspiel werden. Überdies könnten abgestellte Busse Netzdienstleistungen erbringen oder am Strommarkt teilnehmen. Falls eine Unke jetzt feststellt, dass BiDi-Laden noch nicht so weit sei: Auch schon das Verschieben des Ladefensters kann erhebliche Kosten sparen.
Insbesondere bei gewerblich Nutzenden, die die Ladeinfrastruktur selbst planen können, dürfte E-Mobilität günstiger sein als das Verbrennen von importierten Kraftstoffen.
April April
Wenn die HAVAG keine Kleingärten mag, mag ich keine HAVAG .
Deutschland wo bist du nur hin gelandet ,dass du dir von der von der Leyen was sagen lassen musst ?
Ääh – schon so früh besoffen?
Seelig sind die Bekloppten.
Und noch seeliger sind die, welche alles sofort glauben, ohne vorher aufs Kalenderblatt zu schauen.
Oder welche die das nicht glauben. Was denkst du zu was große Unternehmen alles im Stande sind um ihre Pläne umzusetzen. Du als kleiner Gärtner bist da nicht gefragt.
„Selig“ wird mit einem e geschrieben.
und seelig mit 2 e
Haha, ich lachte. 😛
Kleingarten sind Natur die sollen weichen, genau das richtige für unsere Umwelt. Da sieht man wie wir in vollen Zügen verarscht werden.
Hinter dem Hellweg Baumarkt in der Merseburger Straße ist genug Platz. Ich glaube aber dass Deutschland das einzige Land in der EU ist, dass jeden Mist sofort umsetzen muss.
April April……..
„(SaubFahrzeugBeschG)“
Das KANN nur ein Aprilscherz sein.
https://www.gesetze-im-internet.de/saubfahrzeugbeschg/
Was es nicht alles gibt…
Heute ist der 1. April.
Das nun ausgerechnet Kleingärten für umweltfreundliche Busse weichen sollen, ist einfach nur kleingeistig. In Zeiten schwindender Biodiversität von dem insbesondere Insekten und wichtige Bestäuber stark betroffen sind, sind es doch gerade die Kleingärten im Städtischen Bereich, die eben noch diesen so wichtigen Lebensraum liefern. Genauso wichtig sind die Gärten in Zeiten immer wärmer werdender Sommer, um Lüftungs- und Kühlungsflächen zu erhalten. Stattdessen wird die nächste zubetonierte Wärmeinsel geschaffen. Unsere Stadtplaner haben eben voll den Plan…. Wer noch gute Beispiele für wunderbare Wärmeinseln sucht, darf sich auch mal den Neubau des ehemaligen Gravo Druck am Reileck ansehen…. Wer so eine massive Verdichtung in der Stadt erlaubt, hat nichts, aber auch gar nichts begriffen. Vielen Dank für nichts!
Warum in der Freiimfelder Straße bauen? Was ist mit dem Parkplatz in der Kaolinstraße, wo der OBS Saalekreis ist? Vielleicht mit dem OBS zusammenarbeiten und ein „Joint Venture“ anstreben, da die ja auch für die HAVAG fahren und als größter Sub-Unternehmer auch die Richtlinien dann einhalten müssen. Und die Kleingärten könnten bleiben. Nur so ein Gedanke…
Ein Aprilscherz 😉
Oder auch nicht. Mussten schon viele Gärten dran glauben, wenn ein Großunternehmen seine Pläne durchsetzen will
der Schlachthof gegenüber ist auch noch frei
Minol, da brennt es aber ständig. Das ist nicht gut für die neue Tina.
Die Leute sollen Fahrrad fahren . Die stehen sich kaputt . Keiner braucht Sie . Es sind Hunderte und die Roller kommen noch dazu .
Da wird das Geld zum Fenster raus geworfen .
Die Grünen wollen die Welt retten . Nein Sie suchen Dumme die das glauben und Sie wählen .
Alles klimaneutral aber wir brauchen ein Klima .
Elektrobusse sind ein Fortschritt für nachhaltige Mobilität, doch die geplante Umsetzung durch die Vernichtung von Grünflächen konterkariert alle Bemühungen. Eine nachhaltige Stadtentwicklung muss eben beide Faktoren berücksichtigen, anstatt den einen Umweltvorteil durch einen anderen Umweltverlust zu erkaufen. Das Entfernen von Grünflächen und das anschließende Zubetonieren trägt zur städtischen Erhitzung bei, da Pflanzen die Umgebung kühlen und Betonflächen Wärme speichern. Kleingärten bieten wichtigen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere, deren Rückgang erhebliche Folgen für das Ökosystem hat. In Zeiten des Klimawandels sind innerstädtische Grünflächen entscheidend für Luftqualität, Wasserrückhalt und Erholung – ihr Verlust verschärft Umweltprobleme.
„Die Erweiterung des vorhandenen Betriebshofes an dieser Stelle ist städtebaulich vertretbar und objektiv besser als die Begründung eines neuen Standortes”, so Rebenstorf.
Ein typische Leerformel von ideenlosen Verantwortlichen.
Allein das „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz – SaubFahrzeugBeschG“ klingt wie ein April-Scherz, ist es aber nicht …
„Bei 65 Linienbussen der HAAG im Bestand macht das fast 50 Millionen Euro.“
Wer klimafreundlich befördert werden will, der muss natürlich entsprechend zahlen. Die ÖPNV-Nutzer müssen lernen, den entsprechenden Preis für eine Fahrt mit dem Bus zu zahlen.
Außerdem steht es jedem Menschen frei, sich zu Fuß oder per Rad/ Escooter durch Halle zu bewegen.
@PaulusHallenser: Wer eine Klimaanlage hat, die durch die BAFA finanziert wurde, sollte die Klappe nicht so weit aufreißen!
Einwohner,
spüre ich gerade den Neid eines Besitzlosen? 🙂
Wahrscheinlich tust du das, ja, weil du dir deiner eigenen Doppelmoral nicht gewahr bist. Lass dir von außen gesagt sein: dein Gefühl trügt dich.
April April? Auch wenn’s ein Scherz sein soll wäre dies gar nicht mal so unrealistisch. Mussten schon genug Gärten für irgendwelchen Schnullipups weichen
Die Frage ist, warum man die Diesel-Dreckschleudern so lange fahren lassen will und sogar immer noch welche kaufen will. Dieses Jahr wird nach dem letzten, das neue Temperatur-Rekordjahr werden, da sollte in Sachen Elektrobusse mehr gehen. Das Thema mit den Kleingärten ist natürlich Quatsch und vorgeschoben, es gibt andere Lösungen, ohne weitere Fläche zu versiegeln.
Selten so einen Quark gelesen. Diesel-Dreckschleudern? Befasse dich mal mit einem Abgasreinigungssystem bevor du hier so einen Müll schreibst. Das sind heute hocheffiziente Motoren, im Verbrauch und in den Abgaswerten.
Guck mal im Ausland was da noch so rumfährt. Dann weißt du, woher dein “ Temperatur Rekordjahr“ kommt. Ein medizinisches Mysterium im 19. Jahrhundert nannte sich ebenfalls schon Hysterie. Damals waren aber nur Frauen davon betroffen…
„Die Frage ist, warum man die Diesel-Dreckschleudern so lange fahren lassen will“
Bürger für Halle,
warum kaufen Sie nicht einfach selbst ein paar Elektrobusse und werben ein paar Fahrer an? Dann könnten Sie der HAVAG diese Busse als bezahlte (klimafreundliche) Dienstleistung anbieten, wie es bereits die OBS macht.
Aber Vorsicht! Dafür müssten Sie Ihren realitätsfernen Wohlfühlbereich verlassen und endlich mal selbst etwas gegen den Klimawandel tun.
Was ist denn eine Lösung? Es müssen nicht gleich viele sein, eine praktikable hast du sicher für uns.
Dann könnten vielleicht endlich die alten quietschenden und klappernden weißen Busse der 40 weg… die haben glaube auch kaum Stoßdämpfer^^ zumindest fühlt es sich so an…
Was spricht dagegen, wenn Sie sich einen Stoßdämpfer an den Allerwertesten basteln?
Und die Fahrpreise steigen und steigen…