HAVAG-Fahrer streiken am Sonntag und Montag
Die meisten Busse und Straßenbahnen in Halle (Saale) bleiben am Sonntag und Montag in ihren Depots. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Mitarbeiter der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG) zu einem Streik auf. Damit steht zur Einheits-Feier somit fast alles still. Ob überhaupt noch ÖPNV der HAVAG an beiden Tagen unterwegs ist, ist unbekannt. Der Organisierungsgrad ist hoch. Zudem wurden bei den letzten Streiks auch die Ausfahrten der Depots dicht gemacht.
Grund ist die gescheiterte 3. Tarifverhandlungsrunde für den Neuabschluss des Spartentarifvertrages Nahverkehr Sachsen – Anhalt (TV -N LSA). Die Arbeitgeberseite fordere massive Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen”, heißt es von ver.di. “Nach nun mehr elf Monaten wird deutlich, dass wir für ein ernsthaftes Angebot den Druck deutlich erhöhen müssen.”
„Die uns vorgelegten Verschlechterungen bei den Arbeits- und Einkommensbedingungen lassen uns keine andere Wahl. Derartige Eingriffe in bestehende tarifliche Regelungen können nicht ohne eine, von der Arbeitgeberseite geradezu provozierte, Reaktion der Beschäftigten bleiben“, sagt Paul Schmidt, ver.di Verhandlungsführer für den Nahverkehr.
„Streichung des Kündigungsschutzes und der bezahlten Wechselschichtpausen, Verkürzung der dienstfreien Zeit an freien Tagen, Arbeitszeitverlängerung und weitere Streichung von bisher geregelten Leistungen sind ausgewählte Beispiele aus dem Katalog der Verschlechterungen. So wird es nichts mit den Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Gerade diese brauchen wir jedoch, damit der ÖPNV seiner wichtigen Rolle in der Verkehrswende gerecht werden kann.“
Gefordert werden unter anderem 30 Tage Urlaub für alle Beschäftigten, Zulage für Kombifahrer in Höhe von 20 Euro monatlich – umwandelbar in 2 zusätzliche freie Tage pro Jahr, Verdopplung des Zuschlags für geteilte Dienste, weitere Entlastungstage für alle Beschäftigte, vollständige Anrechnung der Ausbildungszeit im Betrieb/Unternehmen oder Konzern als Beschäftigungs- und Tätigkeitszeit, Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent eines Monatsentgelts, Anerkennung des Fahrdienstes als Wechselschicht, Berechnung aller Zuschläge auf der individuellen Stufe, Verkürzung des Ausgleichszeitraums auf 14 Tage für das Entstehen von Überstunden, ununterbrochene Ruhezeit zwischen zwei Dienstschichten von mindestens 11 Stunden, Erhöhung der Zeitzuschläge in Verbindung mit der Option zur Umwandlung in Freizeit, Begrenzung der Arbeitszeit im Fahrdienst auf max. 8,5 Stunden, Begrenzung der Dienstschichtlänge auf max. 10 Stunden (optional 12 Stunden) täglich und Rufbereitschaft für den Fahrdienst ausschließen; für die anderen Beschäftigten begrenzen.
Streiken…heißt das etwas,das nichts fährt?🐯💭
„die meisten“ vs. „nichts“
der uralte wettkampf
Das kann ich nur begrüßen. Gegen Lohndumping! Wir brauchen euch Straßenbahnfahrer!
Danke für euren Dienst!
Oh ha! Schreibt da etwas ein Arbeitsloser, der nicht weiß, wie es ist, auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein?
Alle schreien immer wie wichtig unsere Umwelt ist und ein eigenes Auto scheiße wäre, aber siehe da ein eigenes Auto ist doch wichtig, genau für solche Fälle!
Ganz bestimmt ist ein eigenes Auto zu besitzen wichtig, da man die zwei Tage im Jahr, die Mal der ÖPNV nicht fährt auch nicht mit Fahrrad oder Carsharing zurücklegen kann.
@ ÖPNV Liebhaber: Das ist aber ein trauriges Liebesleben, und jetzt streikt die Alte auch noch.
Ich liebe – anders als Autohasser Seppelt glaubt – Autos nicht, aber sie sind sehr praktisches Mittel zum Zweck, wie Fahrrädr auch. Der ÖPNV ist nur was für Leute mit viel Zeit. Besonders dieses WE. Bevor da Gehälter erhöht werden, sollten die Betriebe erstmal gewinnbringend arbeiten. Das geht per Quersubvention alles von Steuern und Gebühren der zahlenden Hallenser ab.
Es geht nicht um Lohnerhöhung du Schlaumeier. Ich drücke den Angestellten auf jeden falls die Daumen .
Viel Erfolg den Streikenden!
Wäre aber trotzdem schön zu erfahren, ob überhaupt noch irgend etwas fährt und wenn ja ,wann…. Schließlich sind einige Schüler auf Bus und Bahn angewiesen.
Super, darf sich der dumme sonntagsarbeiter wieder für 20€ nen Taxi nehmen oder was? So ein Schwachsinn, bezahlen tun wieder die, die eh nicht viel haben.
Falls du nicht genug verdienst und dir kein Taxi leisten kannst, solltest du vielleicht auch mal über gewerkschaftlichen Streik nachdenken. Freiwillig zahlen die AG eher selten mehr.
Ja wer hätte es gedacht dass ich neben dem Studium nicht genug verdiene um am Tag 40€ für taxis rauszuschmeißen. Ich muss dringend streiken
Machste den Tag frei. Kommste netto sogar besser weg.
Studierst wohl nicht Mathe oder Bwl? 🙂
Du solltest deine Zeit besser zum Studierren nutzen, aber wenn BaFöG oder Papahilfe nicht reicht…
Ich hoffe du studierst nicht bis zu Rente.
Also ich tät mir freun. Stoob nicht verjessen diesmal! Bin dann übrigens noch auf Arbeit wenn du schon Feierabend hast
Ach die verdienen wohl zu wenig Geld? Machen doch die Fahrpreise immer teurer, wo bleibt denn das Geld
Die Preiserhöhungen legt der MDV fest, nicht die Havag. Und die Mitarbeiter*innen dort schon gar nicht 🙄
Sehr gut da Ostdeutschland immer noch in vielen Bereichen des Arbeitslebens einfach nur in die Altersarmut führt, bei wesentlich mehr Arbeit im Durchschnitt. Die Preise sind in allen Bereichen des Lebens Explodiert nur die Arbeitgeber zahlen nicht mehr. Viel Erfolg den Streikenden.
Gut so, anders kapiert es die AG-Seite nicht.
Leider müssen Merkel und Kropf nicht laufen.
Was verdienen die denn?
„Erhöhung der Jahressonderzahlung auf 100 Prozent eines Monatsentgelts“ klingt ziemlich dekadent, um es mal offen zu sagen.
Quatsch, wenn du dir mal Anspruch und Ergebnis von tarifverhandlungen anschaust. Man muß prinzipiell 200% fordern, um letzendlich 50% zu bekommen. Da ist nix dekadentes dran, das ist fast wie auf einem Basar.
Was verdienen sie denn nun?
Herrlich … Da die HAVAG zur Stadt gehört und bereits bezuschusst wird, dürfte dann die nächste Preiserhöhung nicht auf sich warten lassen. Clever ist den 03.10. mit zu nutzen.
Die wird ohnehin nicht von HAVAG im Selbsteigenlauf beschlossen, sondern ist immer Bestandteil des MDV
Die Preise macht nicht die havag, sondern der mdv.
Es ist Peinlich dein Kommentar zu lesen. Die Havag wartet die ganze zeit darauf von der Stadt einen Zuschuss zubekommen!!!
Das ist die einzige Sprache die die verstehen, die Löhne und Gehälter festlegen. Leider ist der Streik nur für zwei Tage vorgesehen. Ein paar Tage mehr wäre wirkungsvoller.
Wenigstens für diese Tage kann dann mal schon der Kreisel Nordstraße geöffnet werden, sonst müssen die Nutzer der HAVAG das vlt. selbst tun…
Weniger co2, wenn sich durch steigende Ticketpreise, sich weniger Personen ein Ticket kaufen können.
Eben. Ich frage mich, wann Bahnen automatisiert fahren werden. Im Gegensatz zu Autos müsste das ja noch viel leichter zu realisieren sein. Das will ich aber auch nicht als persönliches Argument gegen die Fahrer verstanden wissen, gegen die habe ich nichts. Nur muss man Jobs künstlich lange am Leben halten?
Volle Unterstützung. Leistung muss honoriert werden. Zeigt Stärke.
Haltet durch, lasst euch nicht unterkriegen!