Hexen, Elfen und Zwerge erobern den Reilsberg in Halle (Saale): Magische Lichterwelten „Fantasy Island“ eröffnet
Als sich am Freitagabend die Dämmerung langsam über den Reilsberg senkt, liegt eine besondere Spannung in der Luft: pünktlich zum Einbruch der Dunkelhei erstrahlen nach einem Druck auf den roten Buzzer die Halplus Magischen Lichterwelten 2025/26 in vollem Glanz. 15.000 Lichter bringen den halleschen Bergzoo zum Leuchten. Gemeinsam geben sie das Signal: Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt, die Beigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende des Zoos Katharina Brederlow, Stadtwerkechef Matthias Lux sowie Zoodirektor Dr. Dennis Müller drücken geschlossen den roten Buzzer. Ein kurzer Augenblick – dann flammen Drachen auf, leuchten Meereswesen, glimmen Zauberstäbe und tauchen Elfenpfade in schimmernde Farben.
Rekordaufbau trotz Sturm und Verzögerungen
Dabei stand die diesjährige Ausgabe der Lichterwelten unter keinem guten Stern – zumindest logistisch. Neun Monate Planung, Bau und Transport gingen der Eröffnung voraus. Stürme auf den Weltmeeren verzögerten die Schiffspassagen, Zeitpläne gerieten ins Wanken. Und doch gelang, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: ein Rekordaufbau in knapp vier Wochen – normalerweise benötigen die Teams sechs bis sieben Wochen. „Das war eine enorme Leistung aller Beteiligten“, heißt es aus dem Zoo. Die präzise getaktete Zusammenarbeit zwischen internationalen Künstlern, Technikern und dem Hallenser Zoo-Team machte es möglich, dass Halle pünktlich zur Wintersaison erneut leuchtet.

„Nicht nur für den Zoo, sondern für das ganze Land“
Wirtschaftsminister Sven Schulze findet deutliche Worte: Die Magischen Lichterwelten seien längst nicht mehr nur eine Attraktion für den Zoo Halle. „Das ist ein Angebot für ganz Sachsen-Anhalt“, betont er. Auch persönlich sei er dem Event verbunden: „Ich komme jedes Jahr gern mit meiner Familie hierher.“ Schulze richtet einen fast schon augenzwinkernden Appell an die Gäste der Eröffnungsveranstaltung: Man möge positiv berichten, Freunde und Bekannte einladen – „damit möglichst viele Menschen herkommen“ und die Erfolgsgeschichte auch im kommenden Jahr fortgeschrieben werden könne. Tourismus, so wird an diesem Abend deutlich, ist auch ein Gemeinschaftsprojekt.
Auch Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt ordnet die Lichterwelten in einen größeren Zusammenhang ein. Der Zoo Halle sei mit rund 350.000 Besuchern jährlich einer der wichtigsten Besuchermagnete Sachsen-Anhalts. Die Lichterwelten hätten maßgeblich dazu beigetragen, den Zoo auch in den Wintermonaten zu beleben. Der anstehende Umbau des Saaleeingangs werde die Attraktivität weiter steigern, so Vogt – auch wenn der Abschied von der aktuellen Elefantenherde bevorsteht. Veränderung sei Teil der Entwicklung, und genau dafür stünden Veranstaltungen wie diese. Besonders hebt Vogt den inklusiven Charakter der Ausstellung hervor: „Etwas Tolles für Kinder ist entstanden“, sagt er, doch das Motto ‚Fantasy Island‘ richte sich ebenso an Erwachsene. An jene, „die vielleicht für ein paar Stunden vor bestimmten Aktualitäten aus der Presse flüchten wollen“. Sein Fazit fällt poetisch aus: Es sei ein „literarisches Meisterwerk“ entstanden – inspiriert von „Herr der Ringe“, „Game of Thrones“ und anderen großen Fantasy-Sagas.

Wenn Fantasie Gestalt annimmt
Und tatsächlich: Wer den rund zwei Kilometer langen Rundweg betritt, taucht ein in ein anderes Universum. Über 1.000 einzelne Figuren, zusammengefasst in mehr als 50 Installationen, verteilen sich über das Zoo-Areal. Drachen winden sich über Pfade, Elfen bewachen leuchtende Tore, Zwerge arbeiten in glühenden Minen, Meereswesen scheinen aus den Tiefen aufzusteigen. Der Reilsberg selbst wird Teil der Inszenierung. Seine Höhen, Wege und Blickachsen lassen die Installationen organisch wirken – als wären sie schon immer hier gewesen und warteten nur darauf, im Winter zu erwachen.
„Die Magischen Lichterwelten sind inzwischen eine Tradition“, sagt Katharina Brederlow, Dezernentin und Aufsichtsratsvorsitzende des Zoos. Und Tradition bedeutet in diesem Fall nicht Stillstand, sondern Verlässlichkeit. Als Besuchermagnet seien solche Veranstaltungen auch wirtschaftlich unverzichtbar. Sie trügen dazu bei, den Zoo finanziell abzusichern und neue Zielgruppen anzusprechen. Familien, Paare, Kulturinteressierte – sie alle finden hier ein Angebot jenseits des klassischen Zoobesuchs.

Die Magie der Sieben
Für Zoodirektor Dr. Dennis Müller ist diese Ausgabe der Lichterwelten etwas ganz Besonderes: Es ist die siebte. Und die Sieben, so Müller, sei eine magische Zahl. In einer bildreichen Rede spannt er den Bogen von der Schöpfungsgeschichte über Musik und Farben bis hin zur Fantasy-Literatur. Sieben Tage der Schöpfung. Sieben Todsünden und sieben Tugenden. Sieben Töne, sieben Farben des Regenbogens. Der siebte Himmel – Sinnbild des Glücks. Und nicht zuletzt: sieben Ringe, die Mittelerde ins Chaos stürzten. „Sieben Jahre sind ein spannendes Omen“, sagt Müller – und erzählt eine Legende, die perfekt zum Abend passt. In dieser Erzählung ist der Reilsberg kein Hügel, sondern eine magische Insel, verborgen in den Tiefen des Meeres. Nur in den langen Winternächten steigt sie empor, erleuchtet die Alltagswelt und öffnet ihre Tore für jene, die bereit sind, sich verzaubern zu lassen, so Müller.

„Fantasy Island“ – eine Reise durch sieben Welten
Das diesjährige Motto „Fantasy Island“ knüpft bewusst an die erfolgreiche Ausstellung „Mythen, Märchen und Legenden“ aus dem Jahr 2020 an. Doch der Fokus ist neu gesetzt: auf jene Fantasiewelten, die durch Bücher, Filme und Computerspiele der Neuzeit eine enorme Popularität erlangt haben. Der Begriff Fantasie – abgeleitet vom altgriechischen phantasía – steht für Vorstellungskraft, für das Erschaffen neuer Welten. Genau das haben die Designer und Ingenieure der Magischen Lichterwelten getan: Sie haben dem Reilsberg ein eigenes Fantasie-Universum geschenkt. In sieben thematischen Welten begegnen Besucher Drachen, Elfen, Zwergen, Trollen, Meereswesen, Zauberern und Hexen. Jede Welt erzählt ihre eigene Geschichte, inspiriert von großen literarischen und cineastischen Vorbildern – ohne sie direkt zu kopieren.
Kunst aus Licht, Metall und Seide
Gefertigt wurden die teils gigantischen Figuren von chinesischen Laternenkünstlern, die einer jahrhundertealten Tradition folgen. In monatelanger Handarbeit entstehen Konstruktionen aus Metall und Stoff, die später mit tausenden Lichtquellen versehen werden. Nach ihrer Reise nach Deutschland werden sie auf dem Reilsberg aufgebaut, ausgerichtet, verkabelt – und schließlich mit Musik und Soundeffekten ergänzt. Das Ergebnis ist ein Gesamterlebnis, das Kunst, Handwerk und Technik miteinander verbindet.
Bis zum 1. März werden die Magischen Lichterwelten den Zoo Halle in ein leuchtendes Fantasiereich verwandeln. Für viele Hallenser sind sie längst fester Bestandteil der kalten Jahreszeit – ein Winterritual, das Hoffnung, Staunen und Gemeinschaft schafft.












Die Parkplatzsituation für Anwohner ist bis zum Landesmuseum wieder unerträglich! Wann kommt endlich eine System, welches die Einfahrt in die Wohnviertel für Fremdparker grundsätzlich blockiert?
Na frühestens dann, wenn du für „deinen“ Parkplatz Miete bezahlst. So eine sinnfreie Forderung. Schlimmer als der PH
dem ist nichts hinzuzufügen
Alter ist im paulusviertel das ganze Jahr so also ruhig bleiben.