IG Bau: Aktuell noch 380 Ausbildungsplätze in Halle zu vergeben
Das neue Ausbildungsjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: In Halle (Saale) sind von insgesamt rund 1.000 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 380 Plätze zu vergeben. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben – und ruft Berufsstarter dazu auf, sich insbesondere in der Baubranche umzusehen. Laut Arbeitsagentur sind bei Hoch- und Tiefbauunternehmen in Sachsen-Anhalt derzeit noch rund 210 Plätze frei. Das entspricht rund 58 Prozent aller gemeldeten Ausbildungsstellen in der Branche.
„Die Corona-Pandemie ist insgesamt am heimischen Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Teils bieten Firmen weniger Plätze an oder fahren die Lehre ganz zurück. Auch der Berufsschulunterricht kann nicht überall wie gewohnt stattfinden. In vielen Bereichen bewerben sich aber auch deutlich weniger Schulabgänger“, sagt Karlheinz Weniger, Bezirksvorsitzender der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Doch jeder Azubi, der jetzt fehle, sei in drei Jahren eine dringend gebrauchte Fachkraft weniger. Besonders das Baugewerbe müsse angesichts der anhaltend hohen Auftragslage – vom Wohnungs- bis zum Gleis- und Straßenbau – noch mehr Berufsanfänger für sich gewinnen.
Dabei stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 805 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1.000 Euro, im dritten sind es 1.210 Euro. Im Anschluss an den Gesellenbrief können sich Beschäftigte fortbilden und es bis zum Polier oder Bauleiter bringen.
Viele Fachleute verließen jedoch nach der Ausbildung ihren Baubetrieb, so die Gewerkschaft – vor allem wegen harter Arbeitsbedingungen und den oft langen, aber unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen. „Es kommt darauf an, den Bau auch nach der Ausbildung attraktiver zu machen. Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist hier wichtig“, betont Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.
Deshalb fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde für die Branche eine Entschädigung der Wegezeiten, 5,3 Prozent mehr Einkommen und den Angleich der Ost- an die Westlöhne. Die Arbeitgeber hätten in den Tarifverhandlungen bis Ende September die Chance, die Branche für die Zukunft aufzustellen. „Ohne höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wird es kaum gelingen, die enorme Nachfrage nach neuen Wohnungen, sanierten Straßen und energetischen Gebäudesanierungen in den kommenden Jahren zu bewältigen“, so Burckhardt.
Informationen rund um die Bau-Ausbildung und freie Plätze vor Ort gibt es bei den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) online unter:
https://www.bau-stellen.de/
wer will heute noch auf dem bau? lange arbeitszeiten, schwere arbeit, bei wind und wetter draußen, zu geringer lohn, ect. also was sollte einen antreiben? ich sitze lieber im meinem büro und verteile die arbeit ist viel entspannter.
Da hast du auch viel mehr Zeit, im Internet Kommentare zu schreiben.
Könnte das der Grund sein, warum sich hier niemand vom Bau meldet? Wenn dem so ist, verzerrt das aber die Realität. Man könnte glauben, weil hier niemand schreibt, er würde auf dem Bau arbeiten (wollen), würde niemand auf dem Bau arbeiten (wollen).
Denk mal drüber nach!