IG Bau warnt vor „grauer Wohnungsnot“: Halle braucht in 20 Jahren 9.300 Seniorenwohnungen
„Graue Wohnungsnot“ droht: In zwanzig Jahren werden in Halle (Saale) rund 58.600 Menschen zur Altersgruppe „67plus“ gehören – gut 4.100 mehr als heute. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen und befürchtet durch die kommende Rentnergeneration der Baby-Boomer einen zunehmenden Mangel an altersgerechten Wohnungen. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit für Städte und Kreise ermittelt hat. Die Wissenschaftler haben die Bevölkerungsentwicklung im Rahmen einer Studie zur künftigen Wohnsituation von Senioren für den Bundesverband des Deutschen Baustofffachhandels (BDB) untersucht.
„In den kommenden Jahren werden in Halle immer mehr ältere Menschen eine barrierearme Wohnung brauchen – ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl“, so Kerstin Fischer. Die Zahlen müssten den Wohnungsbaupolitikern schon jetzt Kopfzerbrechen bereiten: Nach Angaben des Pestel-Instituts benötigen bereits heute mehr als 9.150 Haushalte in Halle eine Seniorenwohnung, weil in ihnen Menschen im Rentenalter leben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
In zwanzig Jahren werden in Halle nach Berechnungen der Wissenschaftler über 9.300 Wohnungen gebraucht, in denen Menschen mit einem Rollator oder Rollstuhl klarkommen. „Damit herrscht auch jetzt schon ein massiver Mangel an Seniorenwohnungen. Und demnächst gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Dann steuern wir sehenden Auges auf eine ‚graue Wohnungsnot‘ zu“, sagt die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Neben dem Mangel an altersgerechten Wohnungen befürchtet die IG BAU auch eine zunehmende Altersarmut durchs Wohnen. So drohten bei der Boomer-Generation künftig zwei Dinge „fatal aufeinander zu treffen“: Erstens die Gefahr eines sinkenden Rentenniveaus. Und zweitens steigende Kosten fürs Wohnen. Mieter seien hier genauso betroffen wie Menschen mit Wohneigentum, wenn beim Einfamilienhaus oder bei der Eigentumswohnung Sanierungen fällig würden.
„Wenn die Wohnkosten weiter in dem Tempo der letzten Jahre steigen, werden viele Senioren, die damit heute längst noch nicht rechnen, ihren Konsum einschränken müssen. Ältere Menschen werden die hohen Mietpreise oft kaum noch bezahlen können. Für viele wird es dann finanziell richtig eng. Deshalb werden auch in Halle künftig deutlich mehr Menschen als heute auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben“, so Fischer.
Um den Wohnungsmarkt für die kommende Rentnergeneration besser vorzubereiten, fordert die IG BAU die Schaffung von mehr preiswertem, vor allem aber auch altersgerechtem Wohnraum. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd: „Deshalb brauchen wir auch für den heimischen Wohnungsmarkt klare finanzielle Anreize. Angesichts der drohenden ‚grauen Wohnungsnot‘ ist deutlich mehr Geld für den Neubau von Seniorenwohnungen, aber auch für die altersgerechte Sanierung bestehender Wohnungen erforderlich.“ Hier seien alle gefordert – Kommunen, Land und Bund.
Das Bundesbauministerium stelle in diesem Jahr einen Fördertopf von 75 Millionen Euro über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für den altersgerechten Umbau von Wohnungen zur Verfügung. „Das Geld wird dringend gebraucht. Aber es reicht bei Weitem nicht. Das hat das letzte Jahr gezeigt. Da gab es exakt die gleiche Fördersumme. Und der Topf war ruckzuck ‚leergefördert‘: Schon nach sechs Wochen war kein einziger Förder-Euro mehr da. Da muss mehr passieren“, fordert die IG BAU-Bezirksvorsitzende Kerstin Fischer.
Zusätzlich schlägt die IG BAU eine Selbstverpflichtung für große Wohnungskonzerne vor. Kerstin Fischer: „Mit Blick auf den eklatanten Mangel an Seniorenwohnungen sollten sich die Wohnungsunternehmen verpflichten, einen bestimmen Anteil freiwerdender Wohnungen altersgerecht umzubauen.“ Dieser sollte bei mindestens 20 Prozent liegen.
Es werden doch schon vorrangig seniorengerechte Wohnungen gebaut. Wo bleiben die Sozialwohnungen????
Seniorengerechte Sozialwohnungen werden bei der zunehmenden Alterarmut vorrangig gebraucht.
Was macht die Jobsuche!
„Deshalb werden auch in Halle künftig deutlich mehr Menschen als heute auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben““
Das ist er, der galloppierende Kapitalismus. Aber auf mich wolltet ihr damals nicht hören.
und wieder werden durch diese Almosen Abhängigkeiten vom „Staat“ geschaffen, dessen Vertreter vorher für die Verteuerung gesorgt haben. Moderne Sklavenhaltermethoden.
Gewerkschaften wie die IG Bau sollten sich einfach aus dem Wohnungsmarkt raushalten. Wenn Wohnungen eines bestimmten Typs zu wenig vorhanden sind, wird der Markt den Mangel automatisch beheben. Von daher ist diese Panikmache ebenso überflüssig wie die Gewerkschaften.
Nee, das kannste so vergessen. Der Markt ist da zu sehr antisozial aufgestellt, besser gesagt profitorientiert. Gebau wird nur, was sich gut und teuer vermieten läßt
„Wenn Wohnungen eines bestimmten Typs zu wenig vorhanden sind, wird der Markt den Mangel automatisch beheben.“
Wenn es so wäre, würde es diesen Artikel nicht geben. Falls du die entscheidende Stelle nicht findest: „einen zunehmenden Mangel an altersgerechten Wohnungen“. D.h., es gibt bereits jetzt einen Mangel. Den es eigentlich laut deiner Behauptung gar nicht geben dürfte. Also wieder mal nur viel warme gelbe Luft von dir, wie üblich.
@PaulusHallenser: es ist auffällig wie wenig faktenorientiert deine Antworten zu verschiedensten Themen ausfallen. Das sind i.d.R. faktisch falsche, aber hart formulierte Statements. Ist das nur Getrolle ist bist du wirklich so schlecht informiert/gebildet/bemüht um sinnvollen Diskurs?
Sirah,
das Prinzip von Angebot und Nachfrage ist faktenorientiert. Wenn die Nachfrage da ist, kommt von den Anbietern (Hier: Investoren für altengerechte Immobilien) das entsprechende Angebot. Dieses Prinzip ist nicht faktisch falsch, es zu 100% evident.
Wer allerdings altengerechtes Wohnen für lau will, der hat natürlich Pech.
Es sollen am besten Wohnungen gebaut werden, die laut Vorgaben Null Energiehäuser sind, bedeutet sehr hohe Baukosten, und die auch noch günstig vermietet werden sollen.
Hinzu kommt noch die Zahl von Einwanderern, die von Staatsseite bei Sozialwohnungen als erste bedient werden.
@Inventura:
Die „Sozialwohnungen“, die Einwanderer bekommen, sind oft die unsanierten in unbeliebten Vierteln. Versuche mal, mit einem eingewanderten Menschen oder gar einer Familie eine normale Wohnung zu finden. Da machst Du erstaunliche Erfahrungen.
Ja das sieht man in Halle Neustadt deutlich. 🙂 Klara du lebst wie immer an der Realität vorbei.
Braunschweiger Bogen Glas Vordächer, goldene Klingeln, geflieste Treppenhäuser und wer wohn drin 95% Ausländer.
Wolfgang Borchert Straße ein ganzer Block nur für Ausländer kein unsanierter!
Telemann Straße saniert mit Aufzügen.
Lise Meitner Straße auch saniert.
Und noch viele weitere nun schreib bitte nicht so ein Unsinn ins Internet.
Das siehst du alles von deinem Dorfe aus?
Nicht schlecht.
Ja Halle liegt in einer Senke da kann man schön von oben herab schauen.
Gerade viele Neubauprojete zielen auf die ältere Bevölkerung, die aus dem Umland oder vom Stadtrand in die Innenstadt ziehen will.
Meinste?
Woher weißte das?
Seniorengerechter Wohnraum ist gut und schön, aber wenn man, so wie die Regierung es anvisiert bis möglichst 80 arbeiten gehen soll, dann müssen die Arbeitsplätze auch so gemacht werden. Vielleicht sollte man schon im Voraus, für alle Individualitäten Wohnungen bauen. Und Sozialwohnungen gibt es genug und Sozialschmarotzer noch mehr.
Warst du überhaupt schon mal arbeiten?
Und du?
„und was ist mit…“