IHK Halle-Dessau: Kräftige Konjunkturimpulse durch Industrie und Bau
Positive Aussichten der Industrieunternehmen und der Boom auf dem Bau geben der Konjunktur im südlichen Sachsen-Anhalt einen Schub. Der Geschäftsklimaindex der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) – ohnehin schon auf hohem Niveau – verbessert sich im zweiten Quartal 2016 leicht auf 25,5 Punkte. Der aktuelle IHK-Konjunkturbericht zeigt: Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen im zweiten Quartal 2016 ist sehr gut gestimmt, das Geschäftsklima ist sonnig.
„Auch der ‚Brexit‘ dürfte den Optimismus der Industrieunternehmen schlimmstenfalls leicht gedämpft haben, mehr aber nicht“, erläutert Danny Bieräugel, IHK-Konjunkturexperte. „Die meisten erwarten in den kommenden Monaten steigende Umsätze.“ Auch die Sondereffekte, die bisher für die gute Konjunktur gesorgt hätten, blieben erhalten. „So befeuern die günstigen Zinsen weiterhin die Nachfrage auf dem Bau.“ Die steigende Zuversicht der Unternehmen lasse sich an expansiveren Plänen ablesen: Die Firmen wollten mehr investieren und zusätzliches Personal einstellen. Würden diese Pläne umgesetzt, bestünde die Chance, „dass die sehr gute konjunkturelle Entwicklung der letzten Jahre zu mehr Beschäftigung führt“, so Bieräugel.
„Damit aus der guten Konjunktur echtes Wirtschaftswachstum werden kann, brauchen die Unternehmen gute Rahmenbedingungen“, ergänzt Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der IHK. Weitere Investitionen in die Infrastruktur seien unverzichtbar, die Beseitigung von Wachstumshemmnissen ebenso. Zu Letzteren zählten insbesondere die weiterhin hohen Energiekosten. So sei die EEG-Umlage „auch nach der jüngsten Novelle immer noch zu hoch.“ Gleiches gelte für die Netzentgelte hierzulande, insbesondere im Vergleich zur westdeutschen Konkurrenz. „Diese Ungleichbehandlung gehört abgeschafft. Wir brauchen hier faire Wettbewerbsbedingungen“, fordert Brockmeier. Der IHK-Hauptgeschäfts-führer sprach sich zudem für die weitere Nutzung der heimischen Braunkohle aus. „Die Braunkohle ist Innovations- und Energieträger“, so Brockmeier.
Die Ergebnisse des IHK-Konjunkturberichtes im Einzelnen:
In der Industrie hellen sich die Erwartungen auf. Mit 24,5 Punkten steigt der Index stärker an. Damit liefert die Industrie seit langem wieder einen Impuls für die allgemeine Konjunkturentwicklung. Dabei resultiert die Bewegung im Wesentlichen aus verbesserten Erwartungen, der Wert stieg auf 9,4 Prozentpunkte. Der Optimismus wäre hier sicherlich ohne die Verunsicherungen wegen des „Brexits“ und zusätzlicher Krisenherde noch stärker ausgefallen. Die Geschäftslage bleibt mit 39,6 Prozentpunkten auf ihrem hohen Niveau aktuell weitgehend konstant.
Im Baugewerbe geht der Boom weiter. Nach einer verhaltenen Entwicklung im Vorquartal steigt das Geschäftsklima aktuell wieder deutlich auf 38,3 Punkte an. Das ist der höchste Klimawert im Baugewerbe der Region, der seit Beginn der Konjunkturbeobachtung 1991 erreicht wurde. Dabei liegt die Geschäftslage aktuell bei 59,0 Prozentpunkten. Deutliche Zuwächse bei den Auftragseingängen sorgen auch für weiterhin optimistische Geschäftserwartungen.
Im Dienstleistungsgewerbe bleibt das Klima stabil und die Beschäftigungsabsichten nehmen deutlich zu. Der Geschäftsklimaindex steigt auf 28,0 Punkte an, die Verbesserung ist aber saisonüblich. Die Geschäftslage schätzen die Unternehmen mit einem Wert von 54,2 Prozentpunkten auf Vorjahresniveau ein. Ihre Erwartungen für die Zukunft sind per Saldo weiter ausgeglichen. Aber die Beschäftigungsabsichten wachsen. Der Saldo steigt hier deutlich auf nunmehr 21,3 Prozentpunkte. Offensichtlich geben die Dienstleistungsfirmen ihre bisherige Zurückhaltung jetzt auf und die gute Lage wird voll beschäftigungswirksam.
Im Handel ist die Lage weiterhin gut und die Investitionsneigung nimmt erneut zu. Das Geschäftsklima hat sich dabei mit 21,6 Punkten kaum verändert. Die gute Situation der Branche hält also aktuell an. Die Geschäftserwartungen signalisieren mit einem leicht positiven Saldo von 4,3 Prozentpunkten eine unverändert positive Entwicklung in den nächsten Monaten. Besonders expansiv fallen aber die Investitionspläne aus: Mit 38,0 Prozentpunkten wird hier ebenfalls ein Spitzenwert der Zeitreihe erreicht.
Das Verkehrsgewerbe bleibt hingegen etwas zurück. Die Branche meldet als einzige aktuell ein verschlechtertes Geschäftsklima. Mit 6,2 Punkten liegt der Wert unter dem Vorquartal und dem Vorjahreswert. Die Geschäftslage steigt dabei zwar zum Vorquartal auf 21,1 Prozentpunkte an, die Verbesserung bleibt aber hinter der saisonal üblichen Bewegung zurück. Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate sind ebenfalls getrübt. Mit -8,8 Prozentpunkten fällt der Saldo wieder unter die Nulllinie.
Mal sehen, wann in Folge der Türkeikrise die Prognose wieder kassiert wird – Dezember?
Was, wenn die Zukunft nicht so apokalyptisch wird, wie du sie dir ausmalst? Wirst du dann depressiv?
Und wie ist eigentlich Wiegand an der Türkeikrise beteiligt? Der muss bei dir ja auch sonst für einiges herhalten…
Sollte ich mal den Wunsch verspüren, auf diesem unterirdischen Niveau zu diskutieren, gehe ich an die Trinkhalle in Halle-Neustadt.
Ach komm, Großer! Es geht ja nicht spurlos an dir vorbei! 😉
Trau dich! Vielleicht findest du irgendwann mal ein überzeugendes Argument für deine Thesen?! Kann ja nicht alles immer nur ausgedacht und gemutmaßt sein…