Im Stadtrat geht’s wieder um Toiletten
In regelmäßigen Abständen geht’s im halleschen Stadtrat um die menschlichen Ausscheidungen. Immer wieder beschäftigen sich die Stadträte mit Toilettenanlagen. Bodo Meerheim hatte sich deshalb schon als „toilettenpolitischer Sprecher“ der Links-Fraktion bezeichnet. Und auch in diesem Monat geht’s wieder um Klos. Die Grünen und die MitBürger haben diesbezüglich Anträge eingebracht.
Die Grünen plädieren für die Aufstellung einer Toilettenanlage auf der Würfelwiese. „Die Würfelwiese ist aus unserer Sicht neben dem Wasserspielplatz und der Ziegelwiese ein weiterer sinnvoller Standort mit einem Spielplatz, der Eltern und Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet anzieht“, so die Fraktionsvorsitzende Inés Brock. „Darüber hinaus machen die Liegewiese, die Nähe zur Saale und zur Innenstadt dieses Areal zu einem beliebten Naherholungsziel für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt.“ Im vorigen Jahr wurden schon am Wasserspielplatz Heide-Süd und auf der Ziegelwiese Toilettenanlagen aufgestellt worden, nachdem es vorher entsprechende Anträge im Stadtrat gab.
Die Fraktion MitBürger / Neues Forum schlägt dagegen vor, dass sich Halle am Projekt „Nette Toilette“ beteiligt. In immer mehr Städten in Deutschland stellen Gastronomen und Einzelhändler den Passanten ihre Toilettenanlagen kostenlos zu Verfügung. Auch Halle brauche ein flächendeckendes Netzwerk an frei zugänglichen Toiletten, so der Fraktionsvorsitzende Tom Wolter. „Zielstellung soll die kostenfreie Zurverfügungstellung von Toiletten und Windelwechselräume im Rahmen der Geschäftszeiten sein. Die entstehenden Mehrkosten der Betreiber werden in anderen Städten in der Regel durch einen ausgleichenden Kostenbeitrag erstattet.“ Alternative könnte man die Einrichtungen auch die Sondernutzungsgebühren für Außengastronomie erlassen bekommen. Zudem soll um die Einrichtung von behindertengerechten Toiletten geworben beziehungsweise Gastronomen auf Fördermöglichkeiten für einen entsprechenden Umbau hingewiesen werden.
Und dabei aht es dort schon eine gegeben. Die stand allerdings nahe der Dreierbrücke. Vielleicht sollte sich mal die Stadtverwaltung mit den „Hygienanstalten“, die es bereits vor 100 Jahren mal gab, befassen.
Ein echtes Armutszeugenis für die heutige Stadthygiene.