In Halle (Saale) arbeiten fast 13.900 Menschen in einem Minijob – DGB: Minijobs sind eine berufliche Sackgasse
Neue Daten des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung belegen, dass in der Stadt Halle rund 13.900 Menschen einen sogenannten Minijob mit einer Verdienstgrenze von 450 Euro haben. Mehr als 9.700 Menschen übten zum Stichtag 30. Juni 2021 einen Minijob ausschließlich – als Hauptjob – aus. Das entspricht immerhin 8,9 Prozent aller Beschäftigten in Halle/Saale. Gegenüber 2015 ist der Anteil an Menschen mit Minijob (ausschließlich) um 2 Prozentpunkte gesunken.
Dazu sagt Karsten Priedemann, Regionsgeschäftsführer Halle-Dessau: „Minijobs sind kein Sprungbrett, sondern für viele Menschen eine berufliche Sackgasse. Menschen mit einem Minijob fallen nach wie vor nicht unter den Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung. Daher ist es ein gutes Zeichen, dass in der Stadt Halle/Saale heute weniger Menschen in einem Minijob arbeiten als noch vor sechs Jahren. Statt prekärer Minijobs brauchen wir dringend mehr reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Gerade für Frauen ist der Minijob oft das sichere Ticket in die Altersarmut.“
Der Gewerkschafter kritisiert die Pläne der Bundesregierung, die Geringfügigkeitsgrenze für Minijobs auf 520 Euro auszuweiten. „Dadurch entstehen wieder mehr Minijobs und dadurch steigt auch die Gefahr, dass reguläre Beschäftigung verdrängt wird“, so Priedemann. Das gelte in der Stadt Halle insbesondere für kleine Betriebe mit weniger als 10 Beschäftigten, in denen mehr als jeder vierte Beschäftigte (26,7%) mit einem Minijob beschäftigt ist.
Wer hats eingeführt ?
Die SPD .
Hat ja aber deshalb wohl keinen Allgemeingültigkeits- und Ewigkeitsanspruch.
Aber ich kann die DGB-Einschätzung aus eigener Erfahrung bestätigen. Zwischen 55 und 60 gab es wenigstens nochmal eine Zeitarbeit. Ab dann nur noch vertröstungen, Drangsalierungen vom Sachbearbeiter. Dann Minijobs, um überhaupt irgendwas zu tun, und selbst da wurde man vom Arbeitgeber unter fadenscheinigen Begründungen noch um Zeit und Lohn geprellt. Es kostet es Nerven, dagegen arbeitsgerichtlich vorzugegen, auch zu gewinnen. Ich hab dann bei den folgenden Jobs einfach fristlos aufgehört oder keine „Freimeldung“ mehr abgegeben. Die Krönung war dann noch die Agentur, die mich in einem Minijobverhältnis unbedingt für eine „Maßnahme“ haben wollte, natürlich ohne Kostenerstattung, aber Nötigung zur Aufgabe des Jobs…
Inzwischen bin ich Rentner, glücklicherweise gut vorgesorgt in einer Selbständigkeit bzw Auslandstätigkeit.