Johann Reinhold Forster: Ehrung für Halles Weltumsegler

Captain James Cook kennt wohl so ziemlich jedes Kind. Insbesondere an der Erforschung der Südsee mit der Entdeckung zahlreicher Insel hatte er großen Anteil. Was aber wohl die wenigsten wissen ist, dass auch zwei Hallenser Cook begleitet. Johann Reinhold Forster und sein Sohn Georg waren bei einer dreijährigen Weltumseglung von 1772 bis 1775 dabei.
Begraben ist Forster auf dem Stadtgottesacker, so wie viele Gelehrter und Berühmtheiten Halles auch, nebenan liegen beispielsweise die Eltern des Komponisten Georg Friedrich Händel. Seit Samstag erinnert nun eine Gedenktafel an die Verdienste Forsters, der zumindest mit der „Forsterstraße“ auch noch namentlich in Halle präsent ist.
Doch wo ist das Grab auf dem Stadtgottesacker? Irmgard Koop von der Cook-Society hat sich auf die Suche gemacht. „In den Büchern stand Gruft 44“, sagte sie am Samstag zur Enthüllung der Gedenktafel. „Doch als wir davor standen, war da nichts.“ Also nahm Koop Kontakt mit der Bauhütte Stadtgottesacker auf. „Und so ist der Stein ins Rollen gekommen.“ Die Bauhütte beauftragte den Genealogen Bernd Hofestädt vom halleschen „Ekkehard“-Verein. Der fand nämlich heraus, dass offenbar alles auf einer Verwechslung beruht. Denn wie Forster starb im Jahre 1798 auch Johann Christian Förster. Im Laufe der Jahre wurden o und ö vertauscht, aus Johann Reinhold wurde Johann Christan. Erst 2014 konnte diese Verwechslung aufgeklärt werden.
Damit war auch der Weg frei für die Gedenktafel. 3.300 Euro hat die Bronzeplatte des Künstlers Martin Rödel gekostet. Finanziert haben sie anteilig die Captain-Cook-, Georg-Forster- und schwedische Solander-Gesellschaft sowie die „Bauhütte Stadtgottesacker“ und die Vereine „Ekkehard“ und „Freunde und Förderer der Universität“. Auch die Stadt Halle habe sich beteiligt, freute sich Peter Dahlmeyer von der Bauhütte. Diese habe die Gruft gemauert und Malerarbeiten durchgeführt. Doch weitere Arbeiten seien geplant. Das Holztor vor der Gruft solle verschwinden, der Fußboden werde denkmalgerecht erneuert. „Und dafür brauchen wir Geld“, kündigte Dahlmeyer schon einmal die nächste Spendenaktion an.
Geboren wurde Forster am 22. Oktober 1729 im heute zu Polen gehörenden Dirschau. An der Universität in Halle studierte er zunächst Theologie und arbeitete auch zwischenzeitlich als Pastor. Nebenher besuchte er medizinische Vorlesungen und schuf sich eine Privatbibliothek mit 2.500 Titeln. 1779 wurde er zum Professor für Naturkunde und Mineralienforschung an der halleschen Uni berufen, trat diese Stelle ein Jahr später an. 1779 wurde er zum Professor für Naturkunde und Mineralienforschung an der Martin-Luther-Universität ernannt, war zudem Mitglied der Freimaurerloge „Zu den drei Degen“ und der Preußischen Akademie für Wissenschaften.
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