Kleingartenverein „Küttener Weg“ feiert Sommerfest und weiht Spielplatz ein
Unkraut zupfen, Umgraben… Nicht gerade die Lieblingsarbeiten von Kindern. Im Kleingartenverein „Am Küttener Weg“ Trotha können die Kinder jetzt umhertollen, während sich die Eltern der Gartenarbeit oder einem kühlen Bier widmen. Am Samstag wurde dort ein neuer Spielplatz im Rahmen eines Gartenfestes eingeweiht.
Die finanziellen Mittel dafür erhielt der Verein auf Grundlage der Förderrichtlinie der Stadt Halle (Saale) zur Förderung des Kleingartenwesens. Im vergangenen Jahr konnte schon eine Schaukel-Kletter-Kombination eingeweiht werden. In diesem Jahr wurde die Spielanlage um weitere Geräte ergänzt. Der alte Spielplatz musste vor vier Jahren aus Sicherheitsgründen abgerissen werden.
Zum Gartenfest gibt es noch bis zum Abend ein buntes Programm mit Musik, Theater, Hüpfburg, Kinderbaustelle, einer Ausstellung mit Ziervögeln sowie kleinen Ständen.
Die Anlage wurde 1949 gegründet. Zu DDR-Zeiten gab es 368 Gärten, heute sind noch 264 verpachtet. 22 Gärten entlang der Gottfried-Keller-Straße wurden abgerissen. Zur Anlage gehört auch ein großer Saal mit Gaststätte. Dort finden Familienfeste, Vereinsversammlungen sowie Proben von Linedance-Gruppen statt. Ein Garten wurde zu einem Mustergarten umgebaut. Hier finden Pflanzenworkshops statt. Zudem ist geplant, dort ein kleines Lager zum Tauschen von Samen einzurichten.
Pro Jahr stellt die Stadtverwaltung 10.000 Euro für Maßnahmen in den Anlagen bereit. Damit können beispielsweise leerstehende Gärten abgerissen, Wege erneuert, Vereinsheime saniert und eben Spielplätze gebaut werden. Die Mittel hatte der Stadtrat beschlossen. Deshalb war auch die Politik vor Ort. So schauten Baudezernent Uwe Stäglin, der Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby, die Stadträtin Marion Krischok von den Linken sowie der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Aldag vorbei. “Die Kleingartenkolonie ist ein Ort für alle Menschen und neben der ökologischen Komponente auch ein Ort der Diversität vielerlei Hinsicht”, so Aldag. “Dies gilt es auch in diesen Zeiten zu schützen. Die PächterInnenzahl geht zurück, für viele Kleingartenvereine wird es zunehmend schwer NachfolgerInnen und NeupächterInnen für ihre Parzellen zu finden. Vereine wie der am Küttener Weg versuchen mit einer verstärkten Präsenz in den sozialen Medien in das Bewusstsein auch junger Menschen zurückzukommen. Mit einer flexiblen Ausgestaltung des Kleingartengesetzes und neuen Konzepten will der Verein gegen den drohenden Leerstand vorgehen. Das ist nur zu begrüßen und sollte noch viel stärker gefördert werden.”
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