Kreislaufwirtschaft in der Chemie: Universität Halle an neuem Großforschungszentrum beteiligt – bis zu 170 Millionen Euro Förderung pro Jahr

Im Mitteldeutschen Revier entsteht in den nächsten Jahren mit dem „Center for the Transformation of Chemistry“ (CTC) ein neues Großforschungszentrum. Das gab Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute gemeinsam mit den Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff und Michael Kretschmer bekannt. Das Zentrum soll den Strukturwandel in Mitteldeutschland nach dem Kohleausstieg entscheidend mitgestalten und neue Perspektiven für die Region eröffnen. Erarbeitet wurde der Antrag unter Federführung von Prof. Dr. Peter Seeberger vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam. Perspektivisch soll das Zentrum mit bis zu 170 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) bringt sich gemeinsam mit der Universität Leipzig in das neue Großprojekt ein.
„Dass mit dem CTC ein neues Großforschungszentrum im Mitteldeutschen Revier entsteht, ist ein toller Erfolg und ein wichtiger Impuls für die Region. Der Kohleausstieg und die damit verbundene Abkehr von fossilen Rohstoffen bergen große Herausforderungen, aber auch ein enormes Potenzial für innovative Wertschöpfungsketten. Die Martin-Luther-Universität stellt ihre Expertise für das neue Zentrum gerne zur Verfügung“, sagt Rektorin Prof. Dr. Claudia Becker.
Das CTC wird eine der drängendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen und zugleich einen Ort der Spitzenforschung auf- und ausbauen, der für Fachkräfte wie Partnereinrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft attraktiv ist, großes Potenzial für die Ansiedlung neuer Unternehmen bietet und damit in der Lage ist, den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier nachhaltig zu unterstützen. Das Großforschungszentrum greift die lange Tradition im Chemiedreieck Halle-Merseburg-Bitterfeld auf und integriert die Wertschöpfungsketten sowie anwendungs- und nachfrageorientierte Forschungsansätze, die sehr wichtig sind für die Branchen Energiewirtschaft, Mobilität, Ernährungswirtschaft und Gesundheitswirtschaft sowie Landwirtschaft und Maschinen- und Anlagenbau.
Das Großforschungszentrum soll im Mitteldeutschen Revier die gesamte vom Strukturwandel betroffene Region stärken und ihr eine neue und nachhaltige Entwicklungsperspektive bieten. Die Ansiedlung des CTC mit seiner Stärke im Bereich Forschung und Innovation vor allem auch in Bezug auf Digitalisierung und KI soll entsprechende Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung auf industrieller Seite voranbringen und durch Ausgründungen und Ansiedlungen den Standort zukunftssicherer gestalten. Als attraktives Arbeitsgebiet an der Schnittstelle von Technologie und Produktion soll das Revier zu einem Magneten für junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte werden und damit dem Rückgang von Menschen im erwerbsfähigen Alter in der Region entgegenwirken.
In den Aufbau des CTC bringen die MLU und die Universität Leipzig neben der Expertise zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch das Konzept für eine eigenständige Forschungs-, Lehr- und Organisationseinheit als institutionelle Brücke zum Großforschungszentrum ein. Die gemeinsame Struktur soll einen Beitrag zu transdisziplinärer, grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung und Karriereförderung leisten, aber auch Studium und Lehre sowie die akademische Weiterbildung fördern. Mit dem gemeinsamen Konzept beider Universitäten sollen wirtschaftliche Perspektiven für die Menschen und Kommunen im Mitteldeutschen Revier nach dem Ausstieg aus der Braunkohle geschaffen werden.
Neben dem CTC wird das Deutsche Zentrum für Astrophysik als zweites Großforschungszentrum gefördert, den Strukturwandel in den Braunkohlegebieten der sächsischen Lausitz und im Mitteldeutschen Revier zu bewältigen. Insgesamt waren sechs Konzepte für die zwei Großforschungszentren eingereicht worden. Beide Initiativen hatten sich im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ unter 100 eingereichten Skizzen durchgesetzt.
Foto oben: So könnte das neue Zentrum aussehen. Das CTC soll auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Delitzsch entstehen.Foto: HDR GmbH
Für sowas ist immer Geld da. Lasst die Bausubstanz an manchen Schulen ruhig vergammeln. Hauptsache dem Fortschritt, der Digitalisierung und der Spitzenforschung kommen Gelder zugute.
Geld Verbrennung, pur!!
Wen interessieren poblige Schulen in prekären Bezirken, wenn es um die Grosswirtschaft geht?
Ohne Spitzenforschung und die umsetzenden Firmen müßten alle Meckerer hier für ein indisches oder vietnamesisches Gehalt arbeiten, so 200 € oder weniger im Monat für 10h Arbeitstage. Ihr Dumpfbacken müßtet auf die Knie fallen für die Forscher, Ingenieure und Gründer, die erst Eure Gehälter und die Staatsknete für die Hartzer ermöglichen. Oder hat irgendeiner von Euch Meckerern schon mal ein Hitec-Produkt entwickelt das am internationalen Markt konkurrenzfähig ist? Abgesehen davon, das der Bund nicht für Schulinvest zuständig ist ….
Der Laden läuft trotzdem nur, weil der Klempner, Maurer, Bäcker, Krankenschwestern und Autoschrauber, Kitaerzieherinnen und und und… was können und wissen, wie arbeiten geht.
Stimmt, aber daeum ging es hier ja nicht.
Wenn die Grünen mit Deutschland fertig sind, dann gibt es keine heimische Chemie Industrie mehr.
Also spart euch die 170 Mio. Da kommt eh nur heiße Luft…
Wenn die Prozesse der heimischen Industrie nicht auf Kreislauf und Nachhaltigkeit umgestellt werden, dann gibt es die in wenigen Jahren definitiv nicht mehr. Die meisten Unternehmen haben Entwicklungsabteilungen nach dem amerkanischen Modell wegrationalisiert und sind somit dringend auf Forschungszentren wie dieses angewiesen.
Das kommt der gesamten Bevölkerung hier zu gute. Ich als Steuerzahler bin jedenfalls froh wenn ein Teil des Geldes, dass wir sowieso zahlen, auch wieder hier in die Region zurück kommt.