Kritik an Judenhasser-Straße im Paulusviertel
„Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt, und darum will ich nicht, dass sie auf eine ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden“ – diese Worte stammen von Ernst Moritz Arndt. Nach dem nationalistischen Schriftsteller ist eine Straße im Paulusviertel benannt, unweit der Synagoge, nur etwa 150 Meter entfernt vom Anschlagsort des 9. Oktober. Doch nun regt sich dagegen Widerstand. Eine Initiative fordert eine Umbenennung der Straße in „Anne-Frank-Straße“.
Immer wieder sorgt der Name für Diskussionen. So hatte die Universität in Greifswald den Namen „Ernst Moritz Arndt“ vor zwei Jahren abgelegt.
Das ist in Leipzig schon durch.
Jetzt solls da aber weiter gehen, alles was „antisemitisch, rassistisch, nationalistisch, frankophob und militaristisch, frauenfeindlich, … “ soll untersucht werden.
In Halle fällt mir da noch Lothar von Trotha ein, auch wenn der nur ein Mitglied derer von Trotha war.
Und was ist mit dem Lothar, was du da gern untersuchen möchtest?
Oh mein Gott. Was für Pharisäer! Soll jetzt die MLU auch noch namensrasiert werden? Bitte lasset doch die Kirche im Dorf!
Dann musst ihr auch Martin Luther verbieten, der war auch ein Judenfeind / Hasser…
Warum nicht? Warum müssen deutsche Universitäten ständig nach irgendwelchen Denkern benannt werden? Universität Halle-Wittenberg reicht vollkommen aus.
Wie wäre es mit Martin-Luther-King-Universität? 😀
Martin-Luther Universität…
In Greifswald hat das ganze ewig gedauert, bis sich die Uni ihres einstigen Namenspatrons entledigen konnte. Der Aufschrei aus dem konservativen Milieu war enorm, obwohl die meisten – auch nach eigenem Bekunden – nichts über Arndt wussten. Natürlich hat sich der rechte Mob den Protesten angeschlossen und angekündigt, es sei eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Wirken Arndts vonnöten. Passiert ist aber nur etwas. Insbesondere die lokale CDU hat geschimpft und gezetert, jedoch nie einen Impuls für eine Erforschung Arndts gegeben. Schlussendlich hat die Uni einfach den Namen abgelegt und keine Sau hat es seitdem interessiert. Ich hoffe, dass es in diesem Fall nicht so lange dauert. Weder war Arndt ein ein bedeutender Literat, noch ein großer Denker. Und außerhalb seiner Wirkstätte MV hat eh noch nie jemand von ihm gehört. Meine Meinung.
Es gibt eine Initiative, diese Straße umzubenennen. Dieser Inititative muss sich niemand anschließen. Man muss deswegen auch nicht Juden mögen. Das ist kein Aufruf, keine Ankündigung eines unumstößliche feststehenden Vorgangs, keine Tatsache, sondern eine Kurzmeldung zu einer Forderung einer nicht näher genannten Person oder Personengruppe. Dem kann man Gewicht beimessen und japsend seiner hysterischen Empörung Ausdruck verleihen. Das kann man aber auch lassen.
Wer die MLU umbenannt haben möchte, soll selbst die entsprechende Inititative ergreifen. Alles andere ist Whataboutism und ziemlich denkfaul.
Hat mal wieder jemand zu viel Zeit gehabt und irgendwelche alten Kamellen ausgegraben?
Umbenennung mag ja an sich gerechtfertigt sein, aber bitte nicht nach einer anderen Person, nur weil diese besser ins eigene politische Weltbild passt. Dann nehmt lieber jemanden/etwas neutrales.
Um Gottes Willen, ich hoffe inständig, dass du nicht ein 15-jähriges Holocaustopfer als jemand unneutrales betrachtest
Doch; unneutral, wenn es um politische Instrumentalisierung geht.
Wow.
Ich schlage vor, dass diejenigen, die für Umbenennungen plädieren, sich zuerst einmal den hochinteressanten Artikel in der NZZ (https://www.nzz.ch/feuilleton/wir-muessen-die-historischen-ambivalenzen-ertragen) durchlesen. Vielleicht hilft das ja dabei, den durch zunehmend fanatisierten politischen Opportunismus gefärbten Blick auf Geschichte wieder etwas zu neutralisieren …