Kritik vom BgA am Kaulenberg-Fest: Stadt Halle unterstützt antisemitische Gruppe und israelfeindliche Veranstaltung
Am 10. und 11. August findet in Halle/Saale das diesjährige Kaulenberg „Kunst, und Kultur Kirmes (K4)“ Straßenfest statt. Organisiert von der Volksbühne Kaulenberg lädt das Spektakel zu Theater, Musik, Literatur, Walkacts, Flohmarkt, Liedermaching-Festival und zum Besuch von allerlei Essensständen ein.
Für das „Exklusivprogramm“, so die Veranstalter, darf der hallische Ableger der Gruppe „Students for Palestine“ eine Veranstaltung mit „Combatants for Peace“ durchführen. Und daran übt das Bündnis gegen Antisemitismus Kritik. Denn der Gruppierung werde eine Bühne geboten, damit sie ihre Sicht auf den sogenannten „Nahostkonflikt“ darlegen können. Der zugrundeliegende Gedanke dahinter sei augenscheinlich, dass mit einem Israeli und einem Palästinenser als Gesprächspartner ein besonders neutraler Blick auf Nahost dargeboten werden soll, indem ein Bewusstsein für die Hoffnungen und Leiden der jeweils anderen Seite geschärft und ein Dialog in Gang gebracht werden soll. Doch der Inhalt dieses Dialogs stelle nach Ansicht des BgA das genaue Gegenteil dar. Seit geraumer Zeit touren der Israeli Rotem Levin und der Palästinenser Osama Eliwat durch Deutschland und können dabei unwidersprochen ihre antizionistische Hetze betreiben. Beide eine die Grundhaltung, dass Israel keine Demokratie sei, da Araber Menschen zweiter Klasse seien, so das BgA. Beide wissen zu behaupten, dass Israel ein rassistischer Apartheidstaat ist, der Araber ohne ersichtlichen Grund drangsaliere. Nicht die Hamas oder die zahlreichen anderen Terrororganisationen seien das Hindernis für den Frieden, sondern die seit 1947 andauernde sogenannte „Nakba“. Dass Israel unmittelbar nach seiner Staatsgründung von den umliegenden arabischen Staaten unter Beteiligung arabisch-palästinensischer Kämpfer der Krieg erklärt wurde, werde dabei mit keiner Silbe erwähnt. Die Darstellung dieser Veranstaltung als Dialog beider Seiten des Konflikts, bei der Rotem Levin als repräsentative Stimme der Israelis präsentiert wird, sei nicht anders zu bezeichnen als eine Täuschung. Dass Levin gerade nicht die Mehrheit der israelischen Gesellschaft repräsentiert, hätte spätestens nach dem antisemitischen Massaker der Hamas deutlich werden können, so das BgA. Sicherheitsfragen, islamistische Terroristen und die Frage nach dem Schicksal der Entführten spielen bei ihm keine Rolle. All das liege offen zutage. So gebe es auf der Videoplattform Youtube mehrere Mitschnitte dieses Veranstaltungsformats. Es lässt sich ebenso unschwer in Erfahrung bringen, dass „Combatants for Peace“ der BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) nahesteht. So lobte die Gruppe 2022 die norwegische Regierung für die Kennzeichnung landwirtschaftlicher Produkte Israels aus Judäa, Samaria, Ostjerusalem und den Golanhöhen. Weiter beklagte Eliwat in einem Vortrag in Deutschland, dass die BDS-Bewegung hier vom Bundestag als antisemitisch eingestuft wurde.
Nicht nur, dass der Gruppe „Students for Palestine“ nach ihrer Plakataktion bei der Jahresausstellung der Kunsthochschule Burg Giebichenstein nun die nächste öffentliche Plattform geboten wird ist nach Ansicht des BgA ein Skandal, genauso wie die Finanzierung der Veranstaltung von der Stadt Halle und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth. „Wir verurteilen die Unterstützung einer antisemitischen Gruppe, bei deren Demonstrationen es immer wieder zu antisemitischen Äußerungen, israelfeindlichen Statements und Bedrohungen von Journalisten kam, und die Förderung einer einseitigen, israelfeindlichen Veranstaltung aufs Schärfste“, heißt es dazu vom Bündnis gegen Antisemitismus.
“Ich habe keine antisemitischen Absichten mit dieser Veranstaltung. Das liegt mir fern”, sagt Fest-Initiator Jonas Schütte. Auch mit den Students for Palestine habe er nichts zu tun. Zudem werde das Festival nicht von der Stadt gefördert.
Ein Werbeblock vom BgA. Da wird sich das Publikum wohl selbst überzeugen müssen, ob die Rolle palästinensischer bewaffneter Gruppen in dem Konflikt wirklich mit keiner Silbe erwähnt wird. Die Kennzeichnung von Produkten aus den besetzten Gebieten hat meiner Meinung nach nichts mit BDS zu tun. Im Gegenteil kann der Verbraucher dann gezielt zu israelischen Produkten greifen, die nicht aus den besetzten Gebieten stammen.
Es ist übrigens bezeichnend, dass das BgA peinlich den Ausdruck „besetzte Gebiete“ scheut. Es sollte sich umbenennen in „Bündnis zur Verteidigung rechtsextremer Siedler“.
Ist es nicht super. Da freut man sich auf ein Fest mit Familie, will sich an den schönen Dingen nähren, einfach den Tag genießen und dann wird’s politisch? Passt wunderbar ins Familienprogramm 👍🏼😆
Gut erkannt!
Jedes Volk hat das Recht für seine Unabhängigkeit zu kämpfen.
Und nichts anderes macht das israelische Volk.
Das israelische Volk ist unabhängig. Das palästinensische nicht. Das kurdische übrigens auch nicht.
Du weißt schon, in welche Richtung sein Kommentar ging? Schade, hätte von dir mehr erwartet.
Vor allem, wo die „Nakba“ durch einen Herrn Abbas hätte beendet werden können, wenn dieser zur Fortsetzung der notwendigen Verhandlungsgespräche erschienen wäre…Er oder auch seine Auftraggeber wollten aber wohl weiter den Märthyrerstatus erhalten, der durch die erfolgversprechenden Verhandlungen dann hätte aufgegeben werden müssen…—
Und man stelle sich vor, Widerständler, noch dazu radikal-militärische, würden ihre Pfründe als Grundlage für bestes Leben im Ausland aufgeben müssen…
Ja echt, warum kommt nicht der Herr Abbas an den Kaulenberg und steht Fred Rede und Antwort?
Das ist nicht ganz richtig. Die USA und Israel haben die „Führer“ der Palästinenser nicht eingeladen. Es ist ja nicht so, dass man ungebetene Gäste auf seiner Party sehen will, oder?
„Vor allem, wo die „Nakba“ durch einen Herrn Abbas hätte beendet werden können, wenn dieser zur Fortsetzung der notwendigen Verhandlungsgespräche erschienen wäre…“
Es ist immer wiedeer der gleiche Schwachsinn, der in diesen Israel-Palästina-Diskussionen verzapft wird.
Der UN-Teilungsplan von 1947 hat gemischt arabisch-jüdisch besiedelte Gebiete dem neuen Staat Israel zugeschlagen, weshalb die Araber diesem Teilungsplan nicht zugestimmt haben. Als dann Israel einseitig die Unabhängigkeit erklärt hat, wurde es von den arabischen Staaten angegriffen. Seitdem hat es x Kriege gegeben, die jeweils vom militärisch starken Israel gewonnen wurden.
In der Folge kam es teils zu weiteren Vertreibungen und einer Vergrösserung des israelischen Staatsgebietes. Im Gaza-Streifen leben heute 5600 Einwohner/km². Schon Scheisse.
Natürlich ist die Vertreibung der Araber jetzt lange her und ob man nochmal den Siedlungsstatus von vor 1947 herstellen kann, erscheint fraglich. Fest steht aber, dass es mit dem Status Quo keinen Frieden geben wird.
Ein Herr Abbas hätte die Naqba (die Vertreibung der Palästinenser aus ihren Siedlungsgebieten) rückgängig machen können und er wollte nicht? Ungefähr so, wie die deutschen Vertriebenen nach dem 2.WK gar nicht in ihre Heimat zurück wollten?
Das ist an Dümmlichkeit nicht zu überbieten und muss daher nicht weiter kommentiert werden.
Wie auch immer.
Bin aus der Diskussion raus, weil sie mir zu blöd ist.
Die PLO hatte seinerzeit vielversprechende Verhandlungen durch Herrn Abbas geführt, die dann vor Unterzeichnung eines Vorabkommens durch Abbas nicht weiter verfolgt wurden. Er fehlte eben einfach unentschuldigt…
Keine der beiden gegnerischen Gruppierungen ist wirklich neutral, jeder hat seine eigene „Wahrheit“. Einen besseren Überblick über die Situation bietet die kürzlich ausgestrahlte Folge von „Last Week Tonight with John Oliver“ und die darin zitierte Dokumentation über (illegale) israelische Siedlungen.
Überdies haben evangelikale Christen aus den USA einen nicht unerheblichen negativen Einfluss auf diesen Konflikt, denn sie glauben an eine Wiederkehr von Jesus Christus, wenn die Juden ihr Land vollständig zurückbekommen haben und unterstützen daher Israel und zionistische Bemühungen als Ganzes. Die sehen die Juden aber nur als nützliche Idioten, die nach der angeblichen Wiederkehr Christi entweder „die einzige Wahrheit erkennen“ und daher zum Christentum überlaufen oder in die Hölle kommen. Arte hat eine mehrteilige Dokumentation über diese Gruppierungen und ihre Ideologie veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=M2RmGyoM6iE
Irgendwie wurde der erste Link zu „Last Week Tonight with John Oliver“ nicht richtig eingefügt, deswegen hier nochmal: https://www.youtube.com/watch?v=NqK3_n6pdDY – und wer kein Englisch versteht, kann (übersetzte) Untertitel einblenden.
Die semiprofessionellen Propagandisten vom BgA machen sich mal wieder wichtig. Ob deren Sprecher wieder im tadellosen Burschenschaftsoutfit zum Familienfest erscheint? Und ist „Familie“ nicht generell rechts und somit antisemitisch? Überall spaltet die politische Agenda. Sie kann das nicht zuletzt aufgrund massiver finanzieller Unterstützung durch NGOs, die idR aus staatlichen Quellen schöpfen. Wer nicht auf Linie ist wird zum Feind der Gesellschaft. Schlimmer als in der DDR.
Du kennst dich mit der DDR, immerhin schon 34 Jahre her, wohl bestens aus? Bist du Zeitzeuge oder nur angelesenes Wissen? Frage für einen Zeitzeugenfreund…
Es soll tatsächlich Ossis geben, die die DDR schon als Erwachsene erlebt haben und noch nicht gestorben sind.
@Malte, traurig das du diese „Erfahrung „ nicht machen konntest? In der DDR wärst du gut aufgehoben. Als Agitator, Denunziant, Spitzel, hättest reisen können, wohin du willst,mit deiner kommunistischen Haltung hättest du alles erreicht. Bis du einen Fehler gemacht hättest. Dann hättest du die ganze Macht des „Rechtsstaates „ zu spüren bekommen! Du wärst nicht der einzige Spitzel gewesen.
Man könnte sich ja vielleicht auch mal vernünftig, d.h. ohne Klischees und Stereotypen, über das reale Leben z.B. von Juden in der DDR kundig machen. Hier hilft sogar die Bundeszentrale für politische Bildung.
https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/324697/juedische-ueberlebende-ns-taeter-und-antisemitismus-in-der-ddr/
erbärmliche Veranstaltung!
Schlimm genug, dass Steuergelder für diese Truppe ausgegeben werden
Die Verfechter der „einzigen und reinen Wahrheit“ schlagen mal wieder zu. Wir haben Recht und die anderen die Schuld. Wie schön einfach doch die Welt sein kann wenn Mensch ignorant genug ist. Besonders interessant dabei: Sowohl Israelis als auch Palästinenser werden der Sprachfamilie der Semiten zugeordnet.
Wer sich ein genaueres Bild zu Combattants for Peace machen will, der kann auf diese Webseite gehen: https://www.ziviler-friedensdienst.org/de/dossiers/praevention/israelpalaestinensische-gebiete/combatants-peace
Gewaltfreier für Frieden und Gerechtigkeit – naja, träumen ist inzwischen auch schon verboten.
Und zur Kennzeichnung von Produkten aus israelischen Siedlungen im Westjordanland: Diese sind nach int. Völkerrechtlich illegal und ja, mich interessiert es als Endverbraucher, ob ich radikale Siedler mit meinem Kauf unterstütze oder nicht.
Falls jemand vom BgA hier liest, meine ernstgemeinte Frage:
Wie darf ich als Palästinenser oder Kritiker der aktuellen israelischen Regierung meine Kritik äußern, ohne dass ich von euch als antisemitisch gelabelt werde? Das scheint mir fast unmöglich, außer ich kritisiere erstmal seitenlang das Terror-Hamas-Regime (unter dem ich als Palästinenser übrigens wesentlich krasser leide als jeder israelischer Staatsbürger)?
Wenn sogar die USA aggressive israelische Siedler mit Sanktionen belegt, dann ist was faul im Staate Israel…
Das Problem wird wohl nicht mehr zu befrieden sein. Seit Jahrzehnten werden alle Versuche einer Befriedung immer wieder ausgehebelt: Selbst die geringsten Annäherungen hatten sofort wieder eine Eskalation zur Folge.Sadat und Begin bekamen 1979 den Friedensdensnobelpreis, Arafat, Peres und Rabin im Jahr 1994… Wie auch heute wieder zu beobachten, sind wirtschaftliche und politische Machtinteressen die Ursache aller Konflikte im Nahen Osten und in der Welt.
Ohne ein Bändchen biste da gar nicht in den Kaulenberg reingekommen.
Das Festival war bestimmt nur für geladene Bürger bestimmt .