Kulturszene in Halle protestiert gegen Kürzungen und fordert stattdessen Plus von 20 Prozent
Die Stadt Halle (Saale) will die Gelder für die Freie Kultur von 980.000 auf 804.000 Euro kürzen. Die verschiedenen Kultureinrichtungen wie die IG Freie Spielstätten und die IG Musikverstaltende protestieren mit einem neuerlichen Brief gegen die Kürzungen um 15 Prozent und fordern stattdessen 20 Prozent mehr.
“Uns ist schwierige finanzielle Lage der Stadt durchaus bewusst”, sagte Nadja Schmidt von der IG freie Musikveranstaltende im Kulturausschuss. Man brauche Schutz durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der aktuellen Energiekrise. Zum Ausgleich der steigenden Kosten und zur Wertschätzung der kulturellen Arbeit seien mehr Mittel nötig. Rund 150 Veranstaltungen würden pro Monat durchgeführt. “Wir brauchen diese Kultur in Halle”, so Schmidt, ohne diese sei Halle weniger attraktiv. Zudem würden die Kürzungen nicht zum Zukunftszentrum passen, in dem auch die Kultur groß geschrieben werde. Gerade eine strukturschwache Region brauche kulturelle Strahlkraft.
“Es tut uns auch in der Seele weh”, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt zu den Kürzen. Der Stadt liege die Freie Szene sehr am Herzen.
“Wir können Ihr Anliegen verstehen”, sagte Ulrike Wünscher (CDU). “Aber was würden Sie in dieser Situation tun, wenn Sie an unserer Stelle wären”, fragte sie. “Manchmal ist es zu einfach zu sagen, der Kulturausschuss soll sich mit uns solidarisieren.” Doch im Moment gehe es nicht. “Wir haben das Landesverwaltungsamt im Nacken. Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist ein nicht genehmigter Haushalt.”
“Wir bemühen, innerhalb der Haushaltsdiskussion Möglichkeiten zu finden”, meinte Olaf Schöder (FDP). Halle sei in einer bescheidenen Situation, sagte Wolfgang Aldag (Grüne). Man schätze die Freie Szene und werde schauen, was man aus dem Haushalt herauskitzeln könne.
Hier der Brief:
wir als Vertreter*innen der freien Theater, Musik, Literatur, Soziokultur und bildenden Kunst Halles sprechen uns gemeinschaftlich gegen die geplanten Kürzungen des Haushalts 2023 aus und fordern eine Anhebung des Kulturetats um 20% zum Ausgleich steigender Kosten.
Eine Verminderung der jährlichen Fördersumme in der Freien Kultur um 176.250€ mag gering erscheinen, jedoch bedeutet es enorm viel für die Kultur in Halle. Wir kämpfen bereits jetzt mit steigenden Kosten für Energie, Personal, der Inflation und den Auswirkungen der Pandemie. Coronaeinschränkungen bewirkten bis zu 100 % Umsatzeinbußen, die nur teilweise durch die Förderprogramme des Bundes abgefangen werden konnten und trotz unermüdlichem Engagement und breitem Angebot von Veranstaltungen erreichen einige Häuser noch nicht die selben Zuschauer*innenzahlen wie vor der Pandemie. Auch die Personal- und Energiekosten steigen.
Das Peißnitzhaus rechnet allein im Bereich Kultur mit 4400 € Mehrkosten pro Jahr für Personal aufgrund des Mindestlohns. Auch das WUK Theater Quartier hat auf Grund der Erhöhung des Mindestlohns Personalkostensteigerungen von jährlich über 10.000 €. Hinsichtlich der Energiekosten kommen im Jahr aktuell ca. 6500 € Mehrkosten (Stand 30.9.2022) auf das WUK Theater Quartier zu. Aufgrund steigender Papierpreise rechnet der BBK in 2023 mit 27,12 % höheren Kosten für Druckerzeugnisse, nachdem der Preis die letzten zwei Jahre bereits
angestiegen ist.
Wir haben also einen akuten Mehrbedarf. Jede weitere Einsparung ist eine Verschlechterung der ohnehin schon prekären Situation. Sie bedeutet die Verringerung des Angebots an Theateraufführungen, Ausstellungen, Konzerten sowie deren Qualität und führt gleichzeitig zu Unterbezahlung, Selbstausbeutung sowie dem Wegbrechen ehrenamtlicher Strukturen. Sinkt die städtische Fördersumme, können außerdem die Kulturschaffenden Halles weniger Landes- und Bundesmittel einwerben, da weniger Drittmittel aus städtischer Förderung vorhanden sind. Mit Hilfe der städtischen Fördersumme bringen die Kulturakteur*innen jedoch jährlich das Drei- bis Zehnfache des Etats nach Halle.
Dank engagierter festangestellter und ehrenamtlicher Kulturschaffender finden monatlich ca. 150 Konzerte, Ausstellungen, Theateraufführungen, Bildungsangebote, Tanzveranstaltungen und Weitere Angebote statt, die Halle für junge Menschen wie Studierende, für den Tourismus, Arbeitskräfte und für alle Bürger*innen attraktiv machen. Von einem Zukunftszentrum Deutsche Einheit mit einer reichhaltigen Kulturlandschaft ist die Rede. Wie passen Kürzungen in dieses Bild? Freie Kultur ist nicht selbstverständlich. Wir wünschen uns einen Kulturausschuss, der sich gegen die geplanten Kürzungen ausspricht und sich schützend vor diejenigen stellt, die täglich diese Stadt mitgestalten.
Als Beispiel kann hier Leipzig dienen, wo sich im Oktober 2022 die freie Szene und Politik gemeinsam an das Land wandten und um Hilfestellung für die Kultur baten. In Magdeburg ist der Etat für die freie Kultur bereits höher als der in Halle. Nehmen Sie uns nicht – sondern geben Sie der Kultur in Halle eine Perspektive! Notwendig ist in der aktuellen Situation keine Reduzierung, sondern eine Erhöhung des Kulturetats. Wir fordern daher, auf die Kürzungen zu verzichten und
anstelle dessen den Kulturetat als Ausgleich der anfallenden Mehrkosten um 20% um 160.000€ zu erhöhen, um das bisher bestehende Kulturangebot in Halle trotz Kostensteigerungen auf dem gleichen Niveau zu halten. Diese Erhöhung war schon ab 2017 vorgesehen (jährliche Steigerung um 2 %) und ist ebenso im ISEK benannt. Gern gehen wir mit Ihnen in den Diskurs, damit wir diese Stadt gemeinsam gestalten können. Helfen Sie uns dabei, auch in dieser Krise weiterhin als Kulturhauptstadt und vielleicht als zukünftiger Standort des Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation zu bestehen.
Das ist so wenn man keinen ordentlichen Beruf hat.
Das ist so, wenn man nur BullShit quatscht. Apropos, haben die Ballverlierer vom HFC auch keinen „ordentlichen Beruf“? Ist wohl so…
Ja, und alle sollten kein Geld von der Stadt bekommen, wenn sie nicht kostendeckend arbeiten können. Es ist ja nicht so, dass es hier um international wertvolles Kulturgut a la Himmelsscheibe geht. Nein, es geht meist um Selbstverwirklichungs-Schmierentheater und Provinzfußballer. Wenn es auch nach Corona ( da war zeitweilige Unterstützung wirklich angebracht) nicht genug zahlendes oder genugzahlendes Publikum oder Sponsoren gibt, dann hat das Publikum eben entschieden. Da fällt dann auch nichts Relevantes weg.
Auch die städt. Bühnen gehören auf den Prüfstand. Warum werden Hobbies wie Oper und Fußball subventioniert, aber z.B. mein Hobby nicht? Aber die Grundsteuer erhöhen für den Mist – Nein Danke!
Das die Freie Szene überhaupt 908.000 Euro bekommt, ist ohnehin ein Witz, da sie ja frei sein wollten. Angesichts der Förderung für die Städtischen Bühnen in Höhe von 25 Millionen Euro und der Grundsteuererhöhung um 9 Millionen Euro wäre eine völlige Streichung des Zuschusses für die Freie Szene auch moralisch in diesen Zeiten notwendig.
„Das die Freie Szene überhaupt 908.000 Euro bekommt, ist ohnehin ein Witz, da sie ja frei sein wollten.“
Da ist was dran.
Heulsusen.
Sollen sich einen Job suchen, statt immer nur Steuergelder abzufassen. Es herrscht Fachkräftemangel. Und extra für unsere „Künstler“: auch Hilfskräftemangel. Koffer am Flughafen ausladen, Essen bei McDonalds ausgeben, da geht doch was liebe Hilfskünstler… 😉
Das Spiel ist aus, Künstler müssen arbeiten gehn,
schnippel-die-schnappel-die-Scher‘,
der Etat sagt Euch auf Wiedersehn,
kein weiterso gibt‘s mehr!
Internet hält wie stets, wir haben doch Zeit,
viel neues schon für uns bereit,
schnippel-die-schnappel-die-Scher‘,
sagt Halles Pleitebär!
Vielleicht einen Job suchen der einen ernährt 🤔🤔😉😉 Sportvereine müssen auch sparen 😉😉 vielleicht auch weniger Sekundenkleber kaufen😉😉😇😇
Wahnsinn,
so borniert, ignorant, arrogant, gierig und weltfremd muss man erstmal sein, um solche Forderungen zu stellen. Die ach so erhabene „“KUNST““ hält es also nicht für nötig, so wie die arbeitende Bevölkerung zu sparen, sondern die Herr:Innen möchten noch mehr als jemals zuvor mit Steuergeld alimentiert werden. Da nimmt sich die Kultur wohl den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zum Vorbild.
Hoffentlich wird diesen Gesellen zeitnah der Geldhahn komplett zugedreht und dem arbeitenden Steuerzahler dieses zurückgegeben!
Ich hoffe sehr, dass das Landesverwaltungsamt schnellstens die Stadt unter Zwangsverwaltung stellt und alle freiwillgen kommunalen Leistungen für die nächsten 10 Jahre auf NULL reduziert. Dann müssen die kultigen Goldstücke mal arbeiten und dem Fachkräftemangel wird entgegengewirkt.
Dann gibt es aber auch keine Bibliotheken, keine Bühnen, keinen Sport mehr. Mach dir das klar…Das würde ganz traurig für dich…
Und nein, selbst wenn du ein „arbeitender Steuerzahler“ wärst, würdest du nullkommanix zurückbekommen. Dem Fachkräftemangel wird so auch nicht entgegen gewirkt, weil, wie es hier schon zu lesen war, ja ohnehin nur Hilfskräfte aus der Kunstszene kämen. Also, was, Hilfs- oder Fachkräfte? fachkräfte sind sie nur in ihrem Beruf, wie die ballverlierer vom HFC, die auch nix fachliches Anderes können… Was hast du denn überhaupt „Fachliches“ drauf?
Für Sport läufste durch den Wald – das reicht. HFC muß ohne Subvention auskommen oder wird nicht gebraucht. ( Wenn Fans jetzt meckern – als echte Fans werdet ihr sicher gerne kostendeckend zahlen, dasselbe gilt für Theater, Oper und Co.) Rockkonzerte werden auch nicht subventioniert- die bringen sogar Steuern.
Und Hilfskräfte werden auch gebraucht.
Theater und Oper werden von der Stadt bezahlt ……………. Steuergelder
Wer nur nach der Pfeife der Obrigkeit tanzt, sich vor allem im gendern hervortut, unwidersprochen alle Coronamaßnahmen mitträgt und nur die Hand aufhält hat meiner Meinung nach kein Anrecht sich zu beschweren. Welche Berechtigung haben diese „Kulturschaffenden“ dafür? Findet mal zurück in die unbequemlichkeit und hört auf willfährig den Mainstream zu spiegeln!
Die freien Künstler können ja mal bei ihren wohldotierten Theater- und Orchesterkollegen um Solidarität ersuchen. Diese werden immerhin mit über 20 Mio Euro pro Jahr vom Steuerzahler gepampert. Die könnten doch mal ein paar hunderttausend an die freien Kollegen abgeben. Nicht? Verstehe.
Oder gleich mal 8 Mio kürzen, dann braucht es keine Grundsteuererhöhung um 40 % !!!! 40% für alle und jeden, damit einige Wenige verbilligte Theaterkarten und drittklassigen Fußball gucken können. Was für eine himmelschreiende Umverteilungsscheiße!
Frau Roth hat bisher nur dagegen regiert, jetzt will die mehr Geld haben, falsche Frau auf dem falschen Posten
Im fordern sind sie stark. Halle – die heimliche Schuldenhauptstadt – braucht keine Doppelstrukturen.
“Wir können Ihr Anliegen verstehen”, sagte Ulrike Wünscher (CDU). “Aber was würden Sie in dieser Situation tun, wenn Sie an unserer Stelle wären”, fragte sie.
Tja Frau Wünscher.
Ich weiß nicht wo sie leben, aber es liegt doch auf der Hand.
Halle werden seit Bestehen Sachsen-Anhalts Steine in den Weg gelegt.
Weil Halle unter gleichen Bedingungen Magdeburg den Rang abläuft.
Stellen Sie sich endlich der Wahrheit und reden nicht ständig um den heißen Brei.
Halle muß raus aus diesem Betrügerland, dass im Sinne Magdeburg handelt.
Es wird Zeit für eine Bürgerabstimmung zum Wechsel nach Sachsen.
Diese magdeburger Farce muss beendet werden.
Sie und fast der gesamte Stadtrat haben aktuell die falschen Antworten.
Wie sie es darstellen ist es nicht und führt ins Abseits.
Völlig Hirnkrank! Würde Halle zu Sachsen gehören, würde Uni und UKH zugunsten Leipzigs geschlossen werden. Halle geht es in Sachsen-Anhalt am besten. Außerdem gehört Halle geschichtlich zu Berlin und Brandenburg (Preußen). Sachsen ist prorussischer Dreck!
„Sachsen ist prorussischer Dreck!“
„Völlig hirnkrank“ – ja, das trifft deinen „Kommentar“ am besten.
Schöner sinnloser Beitrag von einem Nordlicht.
Diese Argumentation wird gern hervorgekramt von euch Angsthasen aus dem Norden, nur stimmt sie absolut nicht.
Warum läuft es in Sachsen-Anhalt so?
Weil Magdeburg tiefgreifende Komplexe hat.
Das kann man über Leipzig, Dresden, Chemnitz wahrlich nicht sagen.
Deshalb wäre ein solches Szenario überhaupt nicht möglich.
Schon allein, weil Halles Uni zum Mitteldeutschen Universitätsdreieck HAL-J-L gehört.
Natürlich stört das Magdeburg, wie wir alle durch die absolut unverschämte Politik der letzten Jahrzehnte erleben durften. Diese Farce muß man nicht hinnehmen.
Halle muß raus aus Sachsen-Anhalt!!!
Das ist der Weg für eine nachhaltig positive Entwicklung Halles und des gesamten Südens von Sachsen-Anhalt.