Kunst statt Stethoskop – Hallesche Ärzte stellten im Krankenhaus Dölau ihre Bilder aus

„Anscheinend brauchen gerade Ärzte neben ihrer herausfordernden Tätigkeit einen schönen Ausgleich.“ Wie wahr! Dieser Satz von Barbara Mann war am 3. März in ihrer Laudatio zum Ende der Ausstellung („Finissage“) der Künstlergruppe „ars medicorum halensium“ im Krankenhaus Martha-Maria in Dölau zu hören. Sie muss es wissen, konzipiert und betextet sie doch seit Jahren den Jahreskalender der Künstlergruppe. Zu jedem der „malenden Ärzte“ und jedem der seit November im Hauptflur des Krankenhauses ausgestellten Bilder wusste sie etwas ganz Persönliches zu berichten.
Drei der ausstellenden Ärzte hatten früher sogar im Krankenhaus in Dölau gearbeitet und waren jetzt als Künstler an ihren alten Wirkungsort zurückgekehrt: Dr. Wolfgang Lässig , jahrelang Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Andreas Köhler , früher Assistenzarzt in Dölau und Dr. Robert R. Flieger ehemals Oberarzt bei Martha-Maria in der Kardiologie. Zum Ärztlichen Direktor in Dölau, Prof. Wolfgang Schütte, der die Gäste und besonders die ärztlichen Kollegen auf der Finissage, herzlich begrüßte, haben aber auch die anderen Mitglieder der Künstlergruppe eine persönliche Beziehung: Prof. Wolfgang Hirsch , Dr. Dietmar Augustin, Dr. Petra Kaltwaßer und Dipl. med. Nils Bergunder . Man kennt sich eben in Halle. Dass die Stimmung so gelöst war, lag auch daran, dass keiner der rund 30 Besucher sich mehr testen musste, um an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Am 1. März waren die Zugangsbeschränkungen für die Halleschen Krankenhäuser aufgehoben worden.
So konnten alle entspannt dem wunderbaren Klavierspiel der Pianistin Haemi Oh lauschen, die mit ihren drei Vortragsstücken „Somewhere over the rainbow“, der „Nocturne“ von Frédéric Chopin und dem Stück „Fly me to the moon“ von Bart Howard die Veranstaltung umrahmte.
„Anscheinend brauchen gerade Ärzte neben ihrer anstrengenden Tätigkeit häufig einen schönen Ausgleich“ – das trifft wohl auch für andere Berufe im Krankenhaus zu: Medizintechniker Torsten Bökelmann, ebenfalls in Dölau, hält z.B. Bienenvölker, aus dessen eigener Honigernte die Beteiligten einige Gläser von Martina Hoffmann als Dankeschön überreicht bekamen.
Bei einem kleinen und leckeren Imbiss unterhielten sich die Gäste angeregt und die Ärzte beschlossen gleich ihre nächste Zusammenkunft um den Kalender 2024 zu konzipieren. Der wird hoffentlich auch in Dölau wieder viele Abnehmer finden! Denn für die Martha-Maria Stiftung erbrachte der Verkauf der Kalender 2023 eine Spende in Höhe von 100,-€, die Frau Hoffmann von Dr. Lässig entgegennahm.
Das die Leute noch Zeit zum malen haben spricht Bände
Ja, genau! Und Zeit zum Schlafen, Essen und Trinken! Es herrscht doch Ärztemangel, die sollen 25/7 arbeiten! Danke, dass du aussprichst, was alle denken.
Dort gibt es auch bekannte Werke, wie das „Große Blutbild“ zu sehen.
Ist da auch ein Bild des deutschen Gesundheitswesens dabei…!?