Lampedusa-Flüchtlingsboot ankert an der Würfelwiese in Halle
282 Männer, Frauen und Kinder haben mit der „Al-hadj Djumaa“ den erfolgreichen Weg nach Europa angetreten. Im Herbst 2013 landete das Schiff nach zweieinhalb tägiger Überfahrt über das Mittelmeer mit 217 Eritreern und 65 Äthiopiern in Lampedusa. Es wurde damals von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt. Inzwischen gehört es der Amsterdamer Rederij Lampedusa, die zusammen mit der OUTLAW-Stiftung das Projekt „Mit Sicherheit gut ankommen“ initiiert hat, um auf das Thema Flucht und Migration aufmerksam zu machen.
Am Samstagvormittag tuckerte das Schiff an der Würfelwiese an. Und auch wenn das Boot einen klapprigen Eindruck macht und stark nach Diesel riecht, es nach Angaben das Kapitäns gehört es zu den besseren der Flüchtlingsboote. Dass hier an Bord einmal fast 300 Menschen waren, mag man sich gar nicht vorstellen. 70 lebensgroße Bronzefiguren des dänischen Bildhauers Jens Galschiøt symbolisieren die Flüchtenden. Und selbst mit diesen ist es schon en. Wer sich nun die vierfache Menge vorstellt, weiß wie voll das Boot war. Bewegen war so gut wie unmöglich. Sanitäranlagen sind Fehlanzeige.
Am Wochenende ankerte das Flüchtlingsboot an der Würfelwiese. Es gab Theaterstücke, Lesungen und Diskussionsrunden, zudem Musik beispielsweise aus Syrien und Indien. An der Mongolischen Jurte wurde Bogenschießen angeboten, am Arabischen Zelten Märchenlesungen und Spiele.
Sonntagabend ging es dann weiter nach Dresden. Übrigens per Schwerlasttransport. Denn der Abschnitt der Saale bei Calbe ist für das Boot mit einem Tiefgang von 1.50 m nicht geeignet. Das war auch der Grund, warum das Boot von Magdeburg aus und er die Autobahn kam. Erst in Hafen Trotha wurde das Boot wieder ins Wasser gesetzt.
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