Leipzig entscheidet erstes Derby der Saison für sich
Nach einem durchwachsenen Start in die neue Saison, welcher für die Saale Bulls wohl hauptsächlich von vergebenen Torchancen geprägt war, ging es für gestern Abend – also schon sehr früh in der Saison – nach Leipzig zum ersten mitteldeutschen Derby der Saison. In der vergangenen Spielzeit konnte Halle alle vier Derbys für sich entscheiden, doch jedem war klar, dass auch diese Serie nicht von ewigem Bestand sein wird. Dieses Mal standen die Vorzeichen nicht so gut für die Hallenser, die nach wie vor noch mit Problemen in der Abstimmung vor dem gegnerischen Tor haben. Anders die EXA IceFighters aus Leipzig, die einen geradezu perfekten Beginn der Saison erwischten und sich die Tabellenführung sichern konnten.
Diese Energie, welche die IceFighters bereits in ihren ersten Partien zeigten, brachten sie nun auch zu Hause im Leipziger Kohlrabizirkus aufs Eis. So ging es von Beginn an hoch her auf dem Eis und beide Teams sicherten sich ihre Torchancen. Doch einmal mehr konnte Halle keinen Nutzen daraus ziehen, anders Leipzig – Gianluca Balla brachte sie bereits in der 3. Minute mit 1:0 in Führung. Beflügelt durch diesen frühen Treffer ließen sie das Glück nicht mehr aus der Hand und legten weiter nach. So nutzten sie das Ende einer Strafzeit gegen Halle und erhöhten in der achten Minute auf 2:0.
Nun rannte Halle bereits einem 2-Tore-Rückstand hinterher und auf dem Eis kochten so langsam die Emotionen hoch. Dies entlud sich in einer Rauferei zwischen Gianluca Balla und Jannik Striepeke. Auch danach ging es munter weiter, während das Übergewicht der Torchancen mit 9:13 Schüssen bei den Hallensern lag, zeigten die Gastgeber, dass man sich für diese Statistik nichts kaufen kann und netzten weiter ein. In der 12. Spielminute schlugen sie mit Toren von Ryan Warttig und Florian Eichelkraut innerhalb von 24 Sekunden gleich zwei Mal zu. Die Bulls versuchten zwar alles, um diesen deutlichen Rückstand bis zur ersten Pause doch noch zu ändern, aber leider ging es ohne eigenen Treffer zurück in die Kabine.
Im Mittelabschnitt ging es von beiden Teams druckvoll weiter, aber erneut erwischten wieder die Leipziger den besseren Start, da sie effektiver auf dem Eis agierten und Florian Eichelkraut zum 5:0 nachlegen konnte. Doch die Köpfe hängen lassen und Aufgeben war keine Option für die Saalestädter. Doch ihre schlechte Chancenverwertung konnten sie nicht aus ihren Köpfen bzw. vom Schläger streichen, auch zwei Strafzeiten gegen Leipzig blieben ungenutzt liegen. Erst in der 32. Spielminute gelang es Eric Wunderlich, den Puck mittels eines Schlagschusses von der blauen Linie ins Leipziger Netz zu hämmern. Für die mitgereisten Fans der Bulls ein erster Lichtblick und die Hoffnung nun endlich mit einer Aufholjagd beginnen zu können. Aber auch das erneute Torschussübergewicht brachte ihnen keinen weiteren Torerfolg.
So blieben ihnen nur noch 20 Minuten um doch noch etwas am Spielstand zu ändern. Doch die Bulls konnten sich bei allen Anläufen weiterhin nicht an Eric Hoffmann im Tor der Leipziger vorbeikämpfen. Anders Leipzig, welche mit dem Tor von Michal Velecky bereits auf 6:1 erhöhten. In der 54. Spielminute zeigten sich auch noch einmal die Emotionen des Derbys: nach einer ausgesprochenen 2-Miunten-Strafe wurde Halles Kapitän Kai Schmitz durch Leipziger Fans einer regelrechten Bierdusche unterzogen, was er so nicht auf sich sitzen lassen wollte. Auch der hinzueilende Schiedsrichter durfte dann Bekanntschaft mit dem Gerstensaft machen. Am Ende wurde Kai mit einer zehnminütigen Disziplinarstrafe belegt und verließ – in Absprache mit den Offiziellen – freiwillig die Strafbank Richtung Kabine, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Auf dem Eis kämpften die Bulls weiter um eine Korrektur des Ergebnisses, und dieser wahre Run aufs gegnerische Tor wurde in der letzten Spielminute endlich noch einmal belohnt, als Jannik Striepeke mit seinem Tor den 6:2-Endstand herstellte.
Am Ende gewinnen die IceFighters verdient ihr Heimderby und beenden somit die Derby-Siegesserie der Saale Bulls. Nun heißt es für die Bulls, aus dieser Niederlage ein „Jetzt erst recht“ mitzunehmen und sich mit voller Konzentration auf die kommenden Spiele vorzubereiten. Weiter geht es für die Bulls schon morgen, wenn man den aktuell Tabellenzweiten Herner EV im heimischen Sparkassen-Eisdom empfängt.
Torschützen:
1:0 Gianluca Balla – 3.
2:0 Florian Eichelkraut – 8.
3:0 Ryan Warttig – 12.
4:0 Florian Eichelkraut – 12.
5:0 Florian Eichelkraut – 24.
5:1 Eric Wunderlich – 32.
6:1 Michal Velecky – 52.
6:2 Jannik Striepeke – 60.
Tore: 6:2 (4:0/1:1/1:1)
[RJ/FE]
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