Leuchtturmprojekte zum Kohleausstieg: Stadtrat soll im November einen Beschluss fassen
Mit einem Investitionsprogramm will die Bundesregierung den betroffenen Regionen den Kohleausstieg versüßen. Und auch die Region um Halle hofft auf einen kräftigen Teil vom Kuchen. Am Dienstag haben die Wirtschaftsausschüsse aus Halle und dem Saalekreis, sowie die Kohlekommission zusammen getagt. Wegen der Corona-Pandemie fand das Treffen nur virtuell, als Videokonferenz statt.
Drei mögliche Fördertöpfe bis zum Jahr 2038 sind dabei ins Auge gefasst. 14 Milliarden Euro Kommunalinvestitionsprogramm, 26 Milliarden Euro vom Bund und jährlich bis zu 100 Millionen Euro über das Förderpogramm Stark III. Mit fünf gemeinsamen Leuchtturmprojekten wollen Halle und der Saalekreis gemeinsam ins Rennen gehen. Bis zu 7.000 Arbeitsplätze könnten so entstehen.
So soll am Weinberg Campus in Halle ein „Business Development Center“ für digitale Biowissenschaften und Medizin, sowie intelligente Werkstoffe entstehen. Auch der Bau eines MINT-Schul-Campus in Halle-Neustadt ist in diesem Rahmen vorgesehen. Das Center soll als Schnittstelle zwischen Universität, Universitätsmedizin, Fraunhofer Institut sowie dem Technologie- und Gründerzentrum fungieren.
Das 26 Hektar große ehemalige RAW-Gelände unweit des Hauptbahnhofs in Halle soll zu einem innovativen Stadtquartier aus Wohnen, Arbeiten, Gründen und Forschen entwickelt werden. Als Potential wird hier die Anbindung an die ICE-Schnellfahrstrecke gesehen. Derzeit laufen Gespräche mit den Eigentümern. Drei verschiedene Strukturen an Eigentümern gibt es hier.
Auch an einem neuen Gewerbegebiet, dem Star Park II, halten Halle und der Saalekreis fest. Einen genauen Standort gibt es zwar bisher noch nicht, doch über bis zu 200 Hektar Ansiedlungsfläche soll das neue Gewerbegebiet verfügen. Ziel soll die gemeinsame Entwicklung von „smarten“ Produktionsbedingungen sei, insbesondere Elektromobilität und Klimaneutralität stehen hier im Fokus. Ansiedeln sollen sich Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Automobil, Lebensmittel und Maschinenbau.
Im Chemiepark Leuna soll ein Bioeconomy-Hub zur Anwendungsforschung entstehen. Zum Beispiel soll es hier um die Entwicklung von grünem Wasserstoff gehen.
In Merseburg soll ein regionales, innovatives Digitalisierungs- und Anwendungszentrum gebaut werden. Technologietransfers in den Bereichen Digitalisierung der Medizin und Pflege, neue Kunst- und Werkstoffe, Chemie- und Bioökonomie, Energie, Mobilität und Logistik soll es hier geben.
Alles in Allem sind die Projekte auf positive Resonanz gestoßen. Anja Krimmling-Schöffler (Die Linke) meinte jedoch, ein neuer Gewerbepark für Logistik ist für sie kein Leuchtturmprojekt. Lutz Däumler regte an, unbedingt auch die ÖPNV-Anbindung zu bedenken. Die Zeiten, in denen Gewerbeparks ohne Anbindung des Öffentlichen Nahverkehrs und einer Fußwegeanbindung gebaut werden, seien vorbei. Und Regina Schöps vermisst die innovative Nutzung der Saale als Energieträger, zum Beispiel Wasserkraft.
Im November bringt die Stadt die Projekte als Vorlage in die Stadtratsgremien ein.
In der Liste kann ich keine Leuchtturmprojekte erkennen, alles Klekkerkram. Im Moment wird nach der Wende die zweite Chance verpasst, einen Leuchtturm zu schaffen, an denen sich viele KMU anhängen können. Welche Bedeutung Leuchttürme haben, kann man in Stuttgart (Daimler/Bosch), Leverkusen (BASF), Erlangen (Siemens), etc. beobachten.
Bei soviel Unsinn sind bestimmt noch ein paar Euro übrig, um auf den Marktplatz ein Denkmal mit der roten Laterne zu errichten.
Alles, was du hier aufgezählt hast, sind „alte“, schon vor hundert Jahren etablierte Betriebe. Heute herrschen ganz andere Bedingungen. Du als „Profiteur der Öllobby“ (woher kommt dieser Vorwurf eigentlich?) müsstest das eigentlich wissen.
Mag sein, dass es sich um alte Betriebe handelt. Aus meinen Erfahrungen im Markt, werden kleine Unternehmen nur durch Aufträge und in Kooperation mit Großen hochgezogen. Mag Ausnahmen in B2C geben, aber im Spiel der Großprojekte kommt man an den Großen nicht vorbei. Sieht man selbst in der Provinz, auch hier kommt man nicht an Papenburg vorbei und muss sich als Sub hochdienen.
Andere Regionen dieser Welt akzeptieren diesen Zusammenhang und konzentrieren sich auf richtige Leuchttürme. Saudi Arabien investiert in NEOM, eine mit vielen, nachhaltigen Technologien ausgestattete neue Stadt, mehr als 500 Mrd. https://www.neom.com/en-us/#what-is-neom
„Profiteur Öllobby“? Nach vielen Reisen nach Osteurope nach der Wende bin ich in den letzten Jahren viel in Middle East und Afrika unterwegs. Mein Bild aus vielen Gesprächen mit einer super ausgebildeten Jugend (auch in Saudi-Arabien) passt wohl nicht unbedingt zu dem gegoogelten Wissen einiger Akteure in der Provinz.
Hier sind doch systematisch Betriebe aufgekauft worden, dann totgebissen wegen Konkurrenz.
BMW hat Halle leider verpasst, Leipzig war eben bekanlnter und lukrativer.
Bei der S-Bahn hat Halle auch etwas geschlafen.
* Und Regina Schöps vermisst die innovative Nutzung der Saale als Energieträger, zum Beispiel Wasserkraft.*
Bei Schöpsi vermisst man schon geraume Zeit die innovative Nutzung der Denkblase. Bei anderen Vertretern leider auch …
Was für ein qualifizierter Kommentar.Einfach mal beleidigen ohne Bezug auf den Vorschlag. Wieso ist es jetzt schlecht die Saale als Energiequelle zu nutzen? Aber eigentlich ist es sinnlos mit Ihnen über irgendwas zu Diskutieren.
Weil in der Saale Fische leben. Die fühlen sich gestört bei sinnloser Wasserentnahme.Dir zapft auch keiner Wasser in deiner Bude ab. TOMATE
+Im Chemiepark Leuna soll ein Bioeconomy-Hub zur Anwendungsforschung entstehen. Zum Beispiel soll es hier um die Entwicklung von grünem Wasserstoff gehen.
In Merseburg soll ein regionales, innovatives Digitalisierungs- und Anwendungszentrum gebaut werden. Technologietransfers in den Bereichen Digitalisierung der Medizin und Pflege, neue Kunst- und Werkstoffe, Chemie- und Bioökonomie, Energie, Mobilität und Logistik soll es hier geben.+
Über diese Projekte endscheidet doch noch immer der Kreistag des Saalekreis in Merseburg und nicht der Stadtrat in Halle an der Saale.