Lieferdienste boomen in der Corona-Krise – Gewerkschaft kritisiert Lieferando – Stress bei den Fahrradkurieren

Die Restaurants sind geschlossen, deshalb boomen die Lieferdienste. „Das führt zu glänzenden Geschäften beim Marktführer Lieferando“, sagt Jörg Most, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Aber die Fahrerinnen und Fahrer, die bei jedem Wetter unterwegs sind, arbeiten zu Niedriglöhnen und teils am Rand der Belastungsgrenze.“
Die Gewerkschaft kritisiert insbesondere den „Anreiz zur Akkordarbeit“. Um über den Einstiegsverdienst von nur zehn Euro pro Stunde hinauszukommen, müssten die Beschäftigten möglichst viele Bestellungen in möglichst kurzer Zeit ausliefern. Ab der 25. Bestellung zahle Lieferando einen Zuschlag von 25 Cent pro Order, ab dem 100. Auftrag gebe es einen Euro mehr. „Dieses System führt zu großem Stress bei den Fahrern, denen jede rote Ampel wertvolle Zeit kostet. Um schnell voranzukommen, setzen sie häufig ihre Gesundheit aufs Spiel“, so Most.
Außerdem werde der Arbeitsschutz nach Beobachtung der NGG nicht ernst genug genommen. Die von Lieferando gestellten E-Bikes seien häufig nicht richtig gewartet und nur bedingt verkehrssicher. „Und wer mit dem eigenen Fahrrad unterwegs ist, muss für die Reparaturen meist selbst aufkommen“, moniert Most. Zudem setzten sich die Kuriere beim Abliefern der Bestellung vor der Wohnungstür einer erhöhten Corona-Infektionsgefahr aus. Nach der neuen Corona-Testverordnung in Betrieben muss Lieferando seinen Fahrerinnen und Fahrern zwei kostenlose Corona-Tests pro Woche anbieten, weil sie viel Kundenkontakt haben. Nach Beobachtung der NGG sind die Testangebote des Anbieters bislang aber unzureichend.
Es könne nicht sein, dass Essenslieferdienste, die zu den Gewinnern der Corona-Krise gehörten, ihre Geschäfte auf dem Rücken der Beschäftigten machten. „Lieferando muss sich endlich zu fairen Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen bekennen. Das Unternehmen darf der Gründung von Betriebsräten nicht länger Steine in den Weg legen“, so Most mit Blick auf bisherige Versuche des Anbieters, die Wahl von Arbeitnehmervertretungen zu verhindern. An die Beschäftigten appelliert der Gewerkschafter, Rat bei der NGG zu suchen. Je mehr Fahrerinnen und Fahrer sich für ihre Belange einsetzten, desto schneller könnten tarifliche Standards für die Lieferbranche ausgehandelt werden.
Zudem sollten Beschäftigte ihre Lohnabrechnungen genau prüfen. Nach Gewerkschaftsinformationen passiere es immer wieder, dass Zahlungen zu spät kämen oder sogar ausblieben. „Für die Fahrer kommt es aber auf jeden Euro an. Im Ernstfall sollten sie sich von der NGG beraten lassen“, so Most. Für Gewerkschaftsmitglieder sei ein Lohn-Check kostenlos.
Scheiss Gewerkschaften …
wenn überhaupt zu irgendwas nütze sollten die sich um schnelle Öffnungen der gastronomischen betriebe kümmern … ach neee geht ja nicht da müssten ihre Mitglieder ja plötzlich wieder arbeiten ..
wie schon geschrieben .. am besten abschaffen
Du entlarvst dich immer mehr. Deine Träume von der Zerschlagung der Gewerkschaften hatte bereits die SA 1933.
Die NSDAP und ihre noblen Finanziers aus Industrie und Hochfinanz. Diese Träume wurden dann auch in Höchstgeschwindigkeit umgesetzt.
https://www.jungewelt.de/artikel/401291.faschistische-macht%C3%BCbertragung-eine-echte-verschw%C3%B6rung.html
was soll der verweis auf die sa oder die nsdap?? und junge welt zu verlinken ist wirklich lustig …
Das Faschisten wie du nicht viel von Bildung halten oder über Geschichtskenntnisse verfügen, ist wenig überraschend. Daher hier der Hinweis: Dein Hass auf Gewerkschaften und Arbeiterbewegungen hat bei Nazis und Faschisten Tradition.
Dann soll die Gewerkschaft doch endlich mal was dafür tun, dass die Restaurants wieder öffnen dürfen und nicht so viel rumlabern!!!
Rumsülzen ändert nichts….
Tut was!!!
Demonstrieren dürfen die Restaurant Besitzer ja nicht, obwohl einigen sicher das Wasser bis zu Hals steht oder schon gar nicht mehr existieren.
„Demonstrieren dürfen die Restaurant Besitzer ja nicht“
Sagt wer außer der Erzieherin aus Heide Nord?
Wieso dürfen die Restaurant Besitzer nicht demonstrieren ?
Ein freier Mensch darf alles, auch wenn die Politik oder der Gesetzesgeber nicht zulässt.
Zur Demo gehört nur etwas Mut und Organisationstalent.
Was haben Gewerkschaften und Restaurants jetzt mit den Arbeitsverhältnissen der Lieferfahrer durch Lieferando genau zu tun ?
Wenn Restaurants nicht öffnen können und die Lieferfahrer mehr zu tun haben, dürfen die Fahrer dann automatisch schlecht behandelt werden ? Natürlich dürfen Restaurantbesitzer streiken – aber viel eher müssten die Lieferfahrer streiken, weil dann bleibt Einigen nur die Wahl verhungern oder selbst kochen.
Vor lauter Stress radeln die im Dustern ohne Licht und mit Knöpfen in den Ohren. Mit Musik erträgt sich dieser böse Stress besser.
„Um schnell voranzukommen, setzen sie häufig ihre Gesundheit aufs Spiel“
Selber schuld.
Ihre Menschenverachtung widert mich an.
Und dann zu denen gehören, die sich lautstark beschweren, wenn das Essen statt in 30 min. erst in 39 min. ankommt.
Ich gehöre zu denen, die NIE Essen liefern lassen. Solche miesen Geschäftsmodelle unterstütze ich aus Prinzip nicht.
Bewundernswert!
Ausbeutung im 21. Jahrhundert. Bin fast schon überrascht, mit welch kreativen Mehtoden Unternehmen immer wieder erfolgreich die lang und blutig erkämpften Abeitnehmer:Innenrechte unterwandern. Es zeigt sich ständig: Es braucht kollektiven Widerstand in Wirtschaft und Politik gleichermaßen. Die NGG hätte das Potenzial, die Arbeitnehmerschaft zu organisieren. Woran es aber, wie bei den meisten Gewerkschaften fehlt, sind sprachkompetente Vermittler / Mitglieder, die die ausländischen Arbeitskräfte ansprechen können. Denn die Praxis zeigt, dass die prekärsten Jobs von Arbeitskräften ausländischer Herkunft gemacht werden.
Hobbygoebbels und Berufsassi
Wieder mal direkt zum Start gezeigt, wie schlicht man doch im Geiste sein kann.
Bemittleidenswert…
Ansonsten ist die Situation für die dortigen Mitarbeiter sicher nicht wünschenswert.
Wer aber z.B. gegen die Regeln der Strassenverkehrsordnung verstösst um resultierend mehr Gewinn zu erwirtschaften, handelt mit Vorsatz und gefährdet nicht nur seine eigene Gesundheit.
Dennoch, jeder der dort arbeitet hat sich ja selber dafür entschieden, kann genau so auch wieder aussteigen.
„Dennoch, jeder der dort arbeitet hat sich ja selber dafür entschieden, kann genau so auch wieder aussteigen.“
Stimmt. Man hat die Wahl. Arbeiten oder verhungern. Das nennt man „Freiheit“ oder?
niemand verlangt genau DORT zu arbeiten.
in deutschland verhungert niemand …
Viel besser wäre es aber, wenn die man in diesem Job trotzdem angemessen verdienen könnte, ohne sich was Anderes zu suchen. So profitieren am Ende alle davon.
Was wäre denn angemessen ? Über wieviel Stunden Lohn reden wir hier ?
Die stöhnen alle, aber am geilsten ist GLS, die stecken einfach ne Karte in den Kasten obwohl sie es hätten 2m weiter ablegen sollen. Die sind zu empfehlen
Liefert GLS jetzt auch Pizza? Und Hermes liefert griechisch, richtig? Der alte Gyrosbote.
Lass das Kommentieren lieber sein wenn du nicht mehr als ein einzelnes Wort erfassen kannst.
Die jammern aller über so viele Pakete! Die armen Leute
Genau. Lieferando bringt Pakete. Lies doch wenigstens den Artikel.
Blöde Frage, wo in Sachsen-Anhalt liefert denn Lieferando mit eigenen Fahrern aus?
In Halle an der Saale.
Ich bestelle aber bei Restaurant xyz, wo kommt ein Lieferando – Fahrer da ins Spiel? Haben da Restaurants den Lieferservice an L. abgegeben, oder wie funktioniert das?
Von deinen GEZ-Gebühren für dich: https://www.youtube.com/watch?v=XFqjg5Agpw8
Danke für den Link
Das ist keine Ausbeutung, sollen froh sein dass sie zu tun haben
Ob es Ausbeutung ist, bemisst sich alleine am Stundenlohn.
Eben nicht.
Sondern?
An mehr als nur dem Stundenlohn.
Und das wäre?
So ziemlich alles andere. Warst du noch nie arbeiten?
„So ziemlich alles andere“ – soll man das wirklich ernstnehmen? Atomkraft, Zahnweh oder Lottoschein – was an „allem anderen“ darf es denn sein? Werde doch mal konkret.