Linke fordern Memorandum: Perspektiven schaffen – Schulen ohne Gefährdung für alle zugänglich machen!

Die Schulen in Sachsen-Anhalt sind – bis auf die Abschlussklassen – wegen Corona dicht. Wann der reguläre Schulbetrieb startet, ist bislang nicht absehbar. Schule sei ein elementarer Lebensraum für Kinder und Jugendliche sowie ein wichtiger Bildungs- und Kommunikationsort. Deshalb müssten nach dem Ende der Winterferien alle Schüler nach dann zwei Monaten coronabedingter Schulschließungen wieder die Möglichkeit erhalten, ihre Schule unter Wahrung aller Vorsichtsmaßnahmen für Schüler und Beschäftigte und unter Umständen in kleinen Gruppen zu treffen und auszutauschen.
Das fordert die Landtagsfraktion Die Linke. Die Lern- und Arbeitsprozesse und das soziale Miteinander in den Schulen müssten wieder mehr Raum bekommen. Für die Schritte des Übergangs sollen Inzidenzwerte festgelegt werden, die sich an den Veröffentlichungen des RKI orientieren, damit dieser Prozess für alle Beteiligten planbar werde.
Weiter heißt es:
Bildungsungerechtigkeit verhindern – jeder einzelne Tag zählt!
Durch die höchst unterschiedlichen Voraussetzungen für das Distanzlernen in den Schulen und in den Familien nimmt mit fortschreitender Dauer der Komplettschließungen die Bildungsungerechtigkeit mit jedem Tag zu. In den Familien, vor allem bei Alleinerziehenden, wachsen Stress und Spannungen, da Homeschooling und berufliche Anforderungen kaum noch vereinbar sind. Schüler*innen, die besonderer Förderung und Hilfe bedürfen, müssen jetzt dringend in den Fokus gerückt werden. Dafür werden, neben den Lehrkräften, mehr denn je auch pädagogische Mitarbeiter*innen, Sozialarbeiter*innen und weitere geeignete Unterstützer*innen benötigt.
Sofern das Infektionsgeschehen den vollständigen Regelunterricht für alle Schüler*innen verhindert, muss der Schulbesuch durch Wechselunterricht oder – soweit dafür die Voraussetzungen bestehen – durch Teilpräsenzunterricht mit Video-Zuschaltung (Hybrid-Unterricht) gewährleistet werden. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen ohne weitere bürokratische Hürden hat deshalb unbedingten Vorrang. Beim schrittweisen Übergang zum Präsenzunterricht müssen die Klassen der flexiblen Schuleingangsphase an den Grundschulen und die Abschluss- und Vorabschlussklassen der weiterführenden Schulen vorrangig berücksichtigt werden.
Gesundheitsschutz hat Priorität
Um eine Ausbreitung von Infektionen zu verhindern, sind für die Beschäftigten regelmäßig und für die Schüler*innen stichprobenartig Schnelltests durch fachkundiges Personal sicherzustellen. Die Schulen müssen mit ausreichenden Beständen an FFP2-Masken versorgt werden, damit jederzeit alle Beschäftigten der Schulen und alle Schüler*innen die vorgeschriebenen Hygieneregeln sicher einhalten können. Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um den Beschäftigten der Schulen so schnell wie möglich ein Impfangebot zu unterbreiten.
Viele können helfen – zusätzliche Unterstützung für die Schulen!
Um allen Schüler*innen wieder einen regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen, muss das verfügbare Personal in den Schulen verstärkt werden. Dies ist insbesondere erforderlich, um, neben dem Wechselunterricht, auch eine Notbetreuung anzubieten. Für die Verstärkung der Schulkollegien könnten Personengruppen zur Verfügung stehen, die durch die Eindämmungsmaßnahmen vorrübergehend ohne Beschäftigung sind und die kurzfristig angesprochen und gewonnen werden müssen. Dazu zählen u. a. Studierende, Kulturschaffende und andere Soloselbständige, Inklusionshelfer*innen sowie Mitarbeiter*innen in Familien- und Jugendbildungsstätten oder in Mehrgenerationenhäusern. Die Schulen sollen unkompliziert Vereinbarungen mit Trägern oder Honorarverträge abschließen können, um schnell und flexibel zu handeln. Die dafür bereitzustellenden finanziellen Mittel sollen auch dafür genutzt werden, um – nach den Möglichkeiten vor Ort – weitere Räume anzumieten.
Lernen ist wichtiger als Prüfen!
Nach den Schulschließungen ist Lernen jetzt wichtiger als Prüfen. Auf Klassenarbeiten und deren besondere Gewichtung soll in diesem Schuljahr verzichtet werden, Rückmeldungen über Lernfortschritte sind auf vielen Wegen möglich. Bei den Versetzungsentscheidungen soll den Lehrkräften ein weiter Spielraum eingeräumt werden, damit sie der Situation jeder Schülerin und jedes Schülers gerecht werden können. Für die Schüler*innen der Abschlussklassen müssen faire Bedingungen für die zentralen schriftlichen Prüfungen geschaffen werden. Dazu zählen, neben der Verlängerung der Lernzeit durch eine Verschiebung des Prüfungszeitpunktes, vor allem längere Bearbeitungszeiten in den Prüfungen und eine größere Breite an Wahlaufgaben.
Allen unseren Kindern und Jugendlichen müssen nach den Einschnitten Perspektiven eröffnet werden. Dafür muss die Politik jetzt die Abläufe für das zweite Schulhalbjahr verantwortungsvoll planen, um den Gesundheitsschutz zu gewährleisten und vor allem Verlässlichkeit für Bildung und Betreuung für alle Schüler*innen sicher zu stellen.
Ach nee, die linken sind aber schlau
macht was draus! 👍
Eine schnelle Öffnung der Schulen wäre sehr wünschenswert! Evtl. für Schüler, die das selbst WOLLEN, und für die, die so weit hinterher hinken, dass dringend ein Förderunterricht erfolgen muss. Besser gesagt, eine Nachhilfe. Die Lehrer sind nicht in der Lage, einen Hybridunterricht durchzuführen, so wie man sich das vorstellt. Per Video den Stoff anbieten muss wahnsinnig schwer sein! 🤔🙈 Einfach nur die Aufgaben einstellen und nun seht zu, wie ihr klar kommt, geht gar nicht 😤 Das ist kein Onlineunterricht!
Präsenzunterricht könnte auch mit Plexiglasscheiben stattfinden. Es wird so viel Kohle für sinnloses Zeugs rausgeschmissen, da kommt es darauf nun auch nicht mehr an.
Meine Nichte ist überhaupt nicht mehr motiviert, weil keinerlei Unterstützung von der Schule kommt. Nur reine Aufgaben, ohne Erklärung. Das funktioniert so nicht.
Aus Datenschutzgründen dürfen bei Videokonferenzen die Kameras nicht abgeschaltet sein, sie sitzen also als Lehrer vor einem dunklen Bildschirm. Die Mikrophone müssen, wenn man nicht selbst spricht, ausgeschaltet sein, Die Verbindungen sind technisch anfällig, häufig fliegen Teilnehmende einfach raus oder sind kaum zu verstehen. Kontrollmöglichkeiten der aufmerksamen Teilnahme sind nicht gegeben. Machen Sie das mal mit 27 Schülern. Es ist sinnlos, glauben Sie mir. Wenn die SuS eigenständig an den Aufgaben arbeiten, der Lehrer während der eigentlichen Unterrichtszeit aber für sie ständig ansprechbar ist( per Mail, Chat, Anruf) kommt wesentlich mehr dabei raus. Wir alle hätten uns auch bessere Möglichkeiten gewünscht, aber das Generalversagen im digitalen Bereich sollten sie nicht bei den Lehrern suchen. Die Ausstattung vieler Schulen ist miserabel, die technischen Möglichkeiten der Schüler völlig unterschiedlich. Selbst in wohl situierten Haushalten ist es nicht so, dass alle Kinder einen modernen Computer haben mit Headsets. Und selbst wenn, die derzeitige Homeoffice-Situation führt in vielen Stadtteilen zur totalen Überlastung, so dass man teilweise Probleme mit einigermaßen schnellen und stabilen Verbindungen hat. Trotz großer Worte ist Deutschland digital gesehen 3. Welt.
Nüscht da. Die Schulen bleiben zu. Diese Coronaschei…e wir ausgetrocknet. Solche Superspreaderhotspots braucht niemand.