Lutherwoche in Halle beginnt am Samstag

Am Samstag startet in Halle (Saale) die Luther-Woche. Das teilte die Stadtverwaltung mit.

Es ist das Jahr 1534. Etwa 30 Personen gruppieren sich um den Tisch Martin Luthers, dazu gehören nicht nur die engsten Familienangehörigen wie Luthers Frau Käthe und seine Kinder, sondern auch Studierende, Freunde und Geistliche, die im Hause Luther ein und aus gehen. Lebhaft wird an der Tafel diskutiert. Alles, was im Alltag vorgefallen ist, wird gemeinsam besprochen. Oft ergreift Martin Luther das Wort und ählt das Thema aus. Diese Gespräche sollen später als Luthers Tischreden in die
Geschichte eingehen.

Die Open-Air-Veranstaltung „Jazz-Lyrik-Trotha“, die am Dienstag, dem 24. Mai 2016, 20 Uhr, im Freisitz Kühler Brunnen, Große Nikolaistraße 2, stattfindet, greift Luthers Tischreden auf. Prominente Gäste wie die halleschen Theater-Schauspieler Hilmar Eichhorn und Reinhard Straube, der Schriftsteller Kurt Wünsch und der Hörfunkdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks, Johann Michael Möller, fungieren als Tischredner. Sie bringen heitere, nachdenkliche und bisweilen deftige Texte auf die Bühne und versetzen die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Zeit der Reformation. Zwischen den kurzweiligen zeitgenössischen Beiträgen sorgt die hallesche Band „JazzReservisten“ für gute Stimmung.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Lutherwoche 2016 statt, die die Stadt Halle (Saale) vom 21. bis 27. Mai 2016 in Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 begeht. Mit der Lutherwoche bietet die Stadt Halle (Saale) unter anderem gemeinsam mit der Stiftung Händel-Haus, dem Puschkino und den Franckeschen Stiftungen Veranstaltungen an, die auf den 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr hinweisen. Künftig soll die Lutherwoche immer in der Woche vor den HändelFestspielen stattfinden. Das Programm der Lutherwoche 2016 reicht von Ausstellungen, thematischen Stadtführungen, Lesungen bis hin zu Freilichtkino-Vorstellungen und Theaterstücken, die sich mit dem Leben und Wirken Martin Luthers in der Saalestadt beschäftigen. Weitere Höhepunkte in den kommenden Tagen sind zum Beispiel das Eröffnungskonzert am Samstag, dem 21. Mai 2016, 19.30 Uhr, in der Konzerthalle Ulrichskirche, Christian-Wolff-Straße 2. Der Liedermacher Gerhard Schöne, der Saxophonist Ralf Benschu sowie der Organist Jens Goldhardt bringen unter dem Titel „Ich öffne die Tür weit am Abend“ geistliche und weltliche Melodien zueinander.

Die Franckeschen Stiftungen zeigen vom Samstag, dem 21. Mai 2016, bis Freitag, dem 27. Mai 2016, die Sonderausstellung „August Hermann Francke in der Nachfolge Martin Luthers“. Die Wanderausstellung stellt die zentralen Anliegen und Wirkungen des Hallischen Pietismus im Kontext der reformatorischen Ideen Martin Luthers bis in die Gegenwart auf 21 Tafeln vor.

Das Stadtmuseum Halle, Große Märkerstraße 10, bietet am Sonntag, dem 22. Mai 2016, 15 Uhr, mit der Sonderführung zum Thema „Dr. Martin Luthers sämtliche Schriften… – die berühmte Gesamtausgabe des Reformators als Glanzleistung des halleschen Buchdrucks“ eine Zeitreise in die Ära der Drucker- und Verlegerfamilie Gebauer & Schwetschke.

Am Montag, dem 23. Mai 2016, wird um 17 Uhr im Stadtarchiv Halle, Rathausstraße 1, die Ausstellung „Die tzehen gebot, die hochste leer“ eröffnet. Die Ausstellung zeigt Quellen zur Reformation, darunter Originale aus den Akten- und Sammlungsbeständen zur lokalen Reformationsgeschichte wie die lutherische Ratsbibel und vieles mehr.

Das vollständige Programm zur Lutherwoche gibt es hier:
http://www.halle.de/de/Kultur/Martin-Luther/Lutherwoche/