Magische Lichterwelten im Bergzoo Halle (Saale) sind eröffnet: “Prähistorischer hallescher Jurassic Park”

Die magischen Lichterwelten in Halle (Saale) können nach einer Corona-Pause wieder stattfinden. “Lost Worlds” im halleschen Bergzoo widmet sich der Urzeit. Halles Zoochef Dennis Müller sprach deshalb auch vom “prähistorischen halleschen Jurassic Park.”

Rund 300 verschiedene Figuren – Pflanzen und Tiere – sind zu sehen. Ursprünglich bereits für den vergangenen Winter geplant und normalerweise immer für sechs Wochen, von Ende Januar bis Mitte März durchgeführt, werden die beeindruckenden Leuchtfiguren der chinesischen Künstler diesmal sogar für 13 Wochen, bis 25. Februar 2023, zu erleben sein.

Vor Millionen Jahren ausgestorbene Tierarten sind zu bestaunen. Besucher können in die verlorenen Welten der Dinosaurier und der mitunter noch gigantischeren Bewohner der Meere eintauchen. Diese bewegen sich sogar teilweise mittels modernster Technik wie ihre echten Vorbilder. Die Leuchtfiguren sind lebensgroß und vermitteln einen realistischen Eindruck, welche Giganten einst unserer Erde bevölkerten. Diese reichen vom 18m langen und begehbaren Megalodon, den 5m hohen Oktopus, oder den 10m langen Diplodocus. Natürlich darf der Star der Saurier, der T-Rex nicht fehlen. Wenn dann ab Ende November die Dämmerung über dem Reilsberg einbricht, erwecken die rund 15.000 LED-Lichter die über 300 Tier -und Pflanzennachbildungen scheinbar zum Leben und lassen ihre Betrachter in wahrhaft Magische „Lichter“ Welten eintauchen. Die einzigartige Landschaftsarchitektur des halleschen Zoos, kombiniert mit Musik passend zu den Lichtinstallationen, schaffen dabei ein Gesamterlebnis wie es nirgends sonst in unseren Gefilden erlebbar ist.

Als weltweit zweitgrößte und Deutschlands größte und besucherstärkste Lichtershow, haben sich die Magischen Lichterwelten mittlerweile fest etabliert. Sie werden dabei von vielen, einschließlich ihrer Schöpfer aus China, als Europas schönste Show Ihrer Art bezeichnet, was auch der besonderen Topografie des Bergzoos Halle und der hier einzigartigen Art der Präsentation der Show geschuldet ist. Denn entgegen anderen Ausstellungen, stehen die Figuren im Bergzoo nicht einfach nur aufgereiht entlang eines Rundwegs, sondern sind in dessen wildromantische Landschaft regelrecht eingebettet. Neben der Kunstfertigkeit der chinesischen Laternenkünstler, sorgt ein Team von Dekorateuren dafür, dass jedes Kabel und jedes der tonnenschweren Tragegestelle optisch verschwindet und die Figuren dadurch mit in ihrem Umfeld verwachsen zu scheinen. Zudem sind sie in szenischen Schaubildern und Themenbereiche zusammengefasst und erzählen dabei eine kleine Geschichte. Geschaffen wurden sie von chinesischen Laternenkünstlern. Diese fertigen einer uralten Tradition folgend und in monatelanger Handarbeit, die Lebens -und Überlebensgroßen Figuren aus filigranen Metallgestellen und feinen Stoffen.

Es wird eine Reise in längst vergangene Zeiten, so Müller. Los geht es im Kambrium, dem Zeitalter, in dem das tierische Leben in den Urmeeren begann. Vor etwa 500 Millionen Jahren war das. “Alle heute noch lebenden Tierarten haben ihren Ursprung in dieser Zeit”, so Müller. Im Devon vor etwa 400 Millionen Jahren haben sich dann die Wirbeltiere gebildet. “Wir entdecken Urmeere, die voller urzeitlicher Fische sind”, verspricht Müller den Besuchern. Weitere 100 Millionen Jahre später gab es dann einen großen evolutionären Durchbruch, die Fische haben Beine entwickelt. “Das Landleben hat begonnen, die ersten Amphibien sind ans Land geklettert”, so Müller, “das ist aber noch 100 Millionen Jahre vor den Dinosauriern.”

Vor 250 Millionen Jahren begann dann mit dem Trias das Zeitalter der Dinos. “Die haben mit einem Riesenkrach das Erdreich in Beschlag genommen und herrschten über 200 Millionen Jahre”, so Müller. “In dieser Zeit, vor allem im Jura, war die Evolution am größten. Sie hat Tiere hervorgebracht, die in ihrer Größe einmalig sind, eine Formvielfalt, die uns immer noch erstaunen lässt.” Einige dieser Langhälse, die Sauropoden, hätten 12 Meter in die Höhe geragt.  Andere Fleischfresser hätten es geschafft, erwachsene Männer unzerkaut herunterzuschlucken. Mit einem Kometeneinschlag vor 65 Millionen Jahren war dann alles aus. Neben den Dinosauriern sind 75 Prozent aller Arten auf der Erde ausgelöscht worden. 

Dieses große Massensterbe führe angesichts der heutigen Situation mit russischem Angriffskrieg auf die Ukraine und Energiekrise unweigerlich zu der Frage, “Lichterwelten Ja oder Nein.” Für Müller ist klar: Ja. Man Eile von Krise zur Krise, “wir sind sozusagen im Dauerkrisenmodus”, so Müller. Man wolle mit der Veranstaltung ein Licht in die Herzen der Besucher zaubern. “Wir wollen ein bisschen Hoffnung in diese schwere Zeit bringen, die trüben Wintertage etwas erhellen.” Zudem verbrauchen die Lichterwelten weniger Energie als ein Fußballspiel in der ersten Bundesliga. Umgerechnet auf die Besucherzahlen der letzten Ausgaben ist der Energiebrauch pro Kopf geringer, als was man in der Freizeit bei sich zu Hause verbrauchen würde – durch Computer, Fernseher, Licht & Co.  “Damit kann so eine Veranstaltung sogar ein Beitrag zum Energiesparen sein”, so Müller.