Mehr als 45 Mio Euro für Schul-Sanierungen
Der Stadtrat hat am Mittwoch den Weg gleich für mehrere Schulsanierungen freigemacht. Davon profitieren das Südstadt-Gymnasium, der Schulcampus Kastanienalee, das neue Förderschulzentrum im Carl-Schorlemmer-Ring, die Grundschule Hanoier Straße sowie die Grundschule „Hans Christian Andersen“. Beschlossen wurde aber auch eine Änderung der Grünen, wonach dem Stadtrat zu den Außenanlagen eine zeichnerische Darstellung vorlegen, die mit den Schulgremien abgestimmt ist.
Das Gebäude im Carl-Schorlemmer-Ring 62/64, derzeit leerstehend, soll für ein Förderschulzentrum saniert werden. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen wird ein Aufzug für die barrierefreie Erschließung angebaut, auch ein Behinderten-WC wird errichtet. Gebaut wird voraussichtlich am Anfang 2019 bis Mitte 2020. Insgesamt 9,6 Millionen Euro sollen investiert werden. Für weitere 2,4 Millionen Euro wird auch die Turnhalle am Standort saniert, die auch von der benachbarten Grundschule am Heiderand genutzt wird.
Ab Mitte 2019 bis Ende 2020 wird am Schulcampus Kastanienallee gebaut. 9,4 Millionen Euro fließen in die Grund- und die Gemeinschaftsschule. Das Gebäude bekommt unter anderem eine Außendämmung und neue Heizungs- und Lüftungstechnik sowie neue Beleuchtungs-, Sanitär- und IT-Ausstattung.
Allerdings hat Bodo Meerheim (Linke) unterschiedliche Zahlen gefunden. In einer Dringlichkeitsvorlage zum Schulbau am Holzplatz sind andere Werte aufgelistet, weshalb es erstmals eine Auszeit gibt. Die zuständige Dezernentin Judith Marquardt konnte für Aufklärung sorgen: in der Dringlichkeitsvorlage sind die Werte für die Außenanlagen nicht enthalten. Allerdings gebe es abzüglich dieser Kosten weiterhin ein Delta, so Meerheim.
Alexander Raue (AfD) erkundigt sich zu Ingenieur- und Architektenleistungen, ob diese komplett vergeben werden oder auch teilweise selbst erbracht werden. Er kritisiert die hohen Architektenausgaben von 1,6 Millionen Euro. Laut Dezernentin Marquardt handele es sich um Standardkosten. „Das ist alles nach den üblichen Standards.“ Raue will nun die Unterlagen einsehen.
Auch nach einer Auszeit passen die Zahlen offenbar nicht zusammen. Bodo Meerheim vermisst immer noch 200.000 Euro. „Ich traue Ihnen nicht mehr über den Weg. Ich will das jetzt geklärt haben. Alle zehn Minuten rennen Sie hier raus und erfinden etwas Neues.“ Nun wird die Sitzung noch einmal unterbrochen. Nun heißt es, es handele sich um einen Fehler in der Dringlichkeitsvorlage, der nun korrigiert wird.
Von Mitte 2019 bis Ende 2020 soll das Südstadt-Gymnasium samt Turnhalle saniert werden. 11,3 Millionen Euro werden investiert. Das Gebäude wird energetisch saniert, der Speiseraum und die Sanitäranlagen erneuert. Auch die Heizungsanlage wird komplett ausgetauscht.
7,2 Millionen Euro fließen in die Grundschule „Hans Christian Andersen“ am Standort Seebener Straße. Hier soll zwischen Herbst 2019 und Frühjahr 2021 gebaut werden.
Auch die Grundschule Hanoier Straße wird saniert. Die 5,6 Millionen Euro kostenden Arbeiten dauern voraussichtlich von Sommer 2019 bis Ende 2020.
Tom Wolter (MitBürger) äußerte Kritik, dass auf dem Gelände auch eine Kita eingerichtet werden soll. Er sehe keine Synergieeffekte. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow sagte, das Gelände sei groß genug, verteidigt zudem das Konzept. Wolter wollte wissen, wo es ein solches Projekt schon gebe. Zudem will er wissen, wie und wann der Stadtrat beteiligt wird. Brederlow sagte, es gebe bundesweit solche Modelle, in Halle beispielsweise Riesenklein. Man verstehe heute die Kita anders als vor zwanzig Jahren als Bildungseinrichtung.
Auch zur Bürgerfragestunde war die Grundschule Hanoier Straße Thema. Andreas Otto, stellvertretender Elternratsvorsitzender beklagte die Verkleinerung der Schulhoffläche, der Hort soll ins Schulgebäude ziehen. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow verteidigt das Vorgehen. Die geplante Schulhoffläche entspreche den Mindestanforderungen. Es habe auch Absprachen mit der Schulleitung und dem Hortträger gegeben.
Der Schulelternratsvorsitzende Ronny Wagner sagte, dass in der Vorlage von sinkenden Schülerzahlen die Rede sei. Dies könne er nicht nachvollziehen. Katharina Brederlow erklärt, man nehme die aktuellen Zahlen als Grundlage. Nächste Woche soll es ein Gespräche mit den Elternvertretern geben.
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