Mehr als die Hälfte des erzeugten Stroms in Sachsen-Anhalt aus erneuerbaren Energien
Im Jahr 2015 wurden in Sachsen-Anhalt 13 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Das waren 2 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr (+ 18 %) als im Jahr zuvor. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung insgesamt stieg auf 54 Prozent (Vorjahr: 48 %). Der entsprechende Wert für Deutschland lag bei rund 29 Prozent.
Die positive Entwicklung bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien gegenüber 2014 wurde von dem enormen Anstieg bei der Windkraft geprägt. Wie auch in den Vorjahren war die Windenergie mit einem Anteil von 60 Prozent die tragende Säule der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Von 2 667 stromeinspeisenden Anlagen mit einer Leistung von 4 530 Megawatt wurden 7,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Zum Vorjahr wurde ein Anstieg von 27 Prozent erreicht. Nur in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg produzierten Stromversorger und andere Anlagenbetreiber mehr Windstrom und speisten diesen in das Netz ein. Der Beitrag der Windenergie an der Stromerzeugung insgesamt lag in Sachsen-Anhalt bei fast einem Drittel (32 %). Damit wurde im Jahr 2015 aus Windkraft erstmals mehr Strom als aus jedem anderen Energieträger erzeugt. Der Anteil der Braunkohle lag bei 28 Prozent (6 726 Mill. kWh) und der von Erdgas bei 12 Prozent (2 805 Mill. kWh).
In Sachsen-Anhalt speiste 1992 die erste Windkraftanlage Strom in das öffentliche Netz ein. 1997 überholte die Stromerzeugung aus Wind erstmals die Stromerzeugung aus Wasserkraft. Seitdem dominiert die Windkraft in Sachsen-Anhalt die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. In 2002 überschritt die Stromerzeugung die 1 Milliarde Kilowattstunde und erreichte mit einem Anteil von 9 Prozent an der Gesamtstromerzeugung auch insgesamt eine große Bedeutung. Seit 2005 verdoppelte sich die Anzahl der Windkraftanlagen und ihre Leistung wuchs auf fast das Dreifache an. Die Stromeinspeisung erhöhte sich in diesem Zeitraum ebenfalls auf mehr als das Dreifache.
Den zweiten Platz beim Ranking der erneuerbaren Energien im Jahr 2015 belegte die Biomasse mit einem Anteil von 25 Prozent und einer Stromerzeugung von 3,2 Milliarden Kilowattstunden. Als Biomasse zur Stromerzeugung werden nachwachsende Rohstoffe, wie Holz, aber auch pflanzliche und tierische Abfälle sowie Biogas eingesetzt. Der Anteil der Biomasse am Strommix Sachsen-Anhalts lag bei 13 Prozent.
Die Stromerzeugung aus Biomasse in Sachsen-Anhalt begann in 1996 mit der ersten Anlage.
Eine größere Bedeutung gewann diese Stromerzeugung ab 2005 unter anderem mit der Inbetriebnahme von Thermischen Abfallbehandlungsanlagen, deren eingesetzter Abfall anteilig der Biomasse zugerechnet wird. Ebenso begann die kontinuierliche Entwicklung bei der Stromerzeugung und Stromeinspeisung von Biogasanlagen. 2005 speisten 61 Biogasanlagen 74 Millionen Kilowattstunden Strom in das öffentliche Netz ein. 2015 waren es 405 Anlagen mit 1,4 Milliarden Kilowattstunden.
Die Photovoltaik hat sich zu einer wichtigen Stromquelle bei den erneuerbaren Energien entwickelt und lag mit einer Stromerzeugung von 1,8 Milliarden Kilowattstunden bei einem Anteil von 14 Prozent auf Platz drei. Zur Stromerzeugung insgesamt steuerte die Photovoltaik einen Anteil von 8 Prozent bei.
1994 speiste die erste Photovoltaikanlage in Sachsen-Anhalt Strom ins öffentliche Netz ein. Insbesondere seit Inkrafttreten des ersten Erneuerbaren-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 mit der Regelung von Fördervergütungen begann eine starke Entwicklung im Bereich der Photo-voltaik. In den Jahren 2010 (245 Mill. kWh) und 2011 (529 Mill. kWh) wurde die Stromeinspei-sung zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt. Seit 2011 nimmt der jährliche prozentuale Zu-wachs allmählich wieder ab. 2015 betrug der Anstieg zum Vorjahr 13 Prozent. Seit 2005 stieg die Stromerzeugung durch Photovoltaik in Sachsen-Anhalt auf das 156 fache an.
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