Mehr Verkaufsfläche für das Neustadt Centrum genehmigt
Das Neustadt Centrum in Halle darf künftig 16.000 Quadratmeter Verkaufsfläche belegen. Der Stadtrat hat der nötigen Auslegung der Unterlagen für den Vorhaben- und Erschließungsplan zugestimmt.
Offiziell sind im Neustadt Centrum bislang 14.400 Quadratmeter Verkaufsfläche genehmigt. Doch schon jetzt werden 15.766 Quadratmeter belegt, unter anderem durch die Umwidmung von Lager- und Frei-Flächen. Schon diese zusätzliche Nutzung ist der Stadtverwaltung nicht einmal selbst aufgefallen, sondern dem neuen Eigentümer des Einkaufscenters. Dieser hatte bei der Stadtverwaltung die offizielle Genehmigung dieser Fläche angestrengt.
Doch durch die jetzt beschlossene Änderung kann das Center sogar noch mehr Verkaufsfläche als bisher schon widerrechtlich nutzen. Diese 1.600 Quadratmeter Zuwachs kritisierte Stadtrat Thomas Schied (Linke), der eine weitere Schwächung der benachbarten Neustädter Passage befürchtet.
Dagegen warf Andreas Schachtschneider (CDU) den Linken mit ihrer signalisierten Ablehnung eine „wirtschaftsfeindliche“ Politik. Alexander Raue (AfD) meinte, die Linken wollten alles regulieren und würden zum Totalitarismus neigen. Dies sei eine Krankheit der Linken. Schied nannte die Aussagen Raues zum Totalitarismus als „bekloppte Aussagen“, dazu werde er nicht näher eingehen. Er habe den Eindruck, dass viele Stadträte das Einzelhandels- und Zentrenkonzepts, die sich zu Wort melden, dieses nicht kennen.
Wann genau die zusätzlichen Flächen als Verkaufsflächen umgewidmet wurden, kann die Stadtverwaltung nicht mehr klären. In den Ausschussdiskussionen hatte das Stadtplanungsamt auf den mehrfachen Eigentümerwechsel des Centers verwiesen.
Die AFD schießt mal wieder sprachlich über das Ziel hinaus. Und Die Linke versteht immer noch nicht, dass nicht die Partei entscheidet, sondern der Kunde. Die Stadt sollte froh sein, dass das Neustadt-Center funktioniert, ohne wäre die Passage mit dem abgeschmacktem DDR Charme schon lange tot. Und auch das Sterben nicht nachgefragter Geschäfte und Lagen ist ein gesunder Prozess, tut weh, ist aber wichtig für jede gesunde Wirtschaft. Wer trauert schon der unteren Passage nach außer den Alks und Asis die dort abhängen, und der Linken natürlich.
Der Kunde entscheidet aber nicht, wo sich Geschäfte ansiedeln, das entscheidet der Bebauungsplan, der vom Stadtrat abgesegnet wird. Es gab mal eine Doku, wo gezeigt wurde, wie Städte erfolgreich für höherwertige Läden in der Innenstadt gesorgt haben, ohne sie mit einem Einkaufszentrum zuzuklatschen, aber ich kann sie leider nicht mehr finden. Aber als abschreckendes Beispiel kann ich das hier bieten:
https://www.youtube.com/watch?v=iQgfKF0f7Ko
Da hast Du recht. Innenstadt stärken sollte vorrangiges Ziel sein. Aber das geht nur, wenn man den Wandel berücksichtigt. Ein Kaufhaus im Bebauungsplan das kein Kunde nutzt bringt nichts, nur eine Ruine. Mehr Gastronomie, Erlebnisgeschäfte u.ä was wenig Netzkonkurrenz hat braucht es da.
Es ist doch völlig egal wie groß das Neustadt Center ist, solange sich dort halbwegs vernünftige Läden befinden.
Eine weitere Schwächung der benachbarten Neustädter Passage? Etwa die Kik, MäcGeiz oder TEDi Läden? Noch mehr „Schwächung“ geht ja schon nicht mehr. Höchstens der „Ein-Euro-Shop“ zieht aus dem Center noch dorthin…
Das ist doch genau das Problem. Eine Stärkung des „alten“ Zentrums wird somit noch zusätzlich erschwert. Aber die Stadt hätte es selbst in der Hand, für ausgewogene Verteilung und Ansiedlung höherwertigen Einzelhandels zu sorgen, wenn nicht solche „Spezialisten“ wie Schachtschneider und Raue wären, die alle Bemühungen konterkarieren.
Na spätestens ab 2021, wenn die Scheibe A mit den ganzen Städtischen Mitarbeitern gefüllt ist, wird es bestimmt einen Aufwind geben…
Aber eben auch einen Abwind in anderen Gegenden, um die es auch so schon schlecht bestellt ist.
Aufwind? Meinst Du die von den Fahrstühlen gepumpte Luft? Nicht? Komisch, die Bauarbeiten ändern doch nichts an der Aerodynamik der Scheibe A. Wo sollen da Auf- und Abwinde herkommen.
Oder betreibt ihr hier schon wieder Wirtschaftsreligion? Betet ihr „Wirtschaftswachstum“ (Nullsummenspiel in Halle) herbei? Achso. Dann mal weiter. Vielleicht hilfts ja wirklich … irgendwie!
Vielleicht beim Bäcker oder einem Schnellrestaurant in der Mittagspause…
Wenn höhere Nachfrage besteht, spricht nichts dagegen.
Doch. Die haben über Jahre beim Flächenzuschnitt beschissen. Sowas darf man eigentlich nicht durch Heilung belohnen!
Hier mal einige Zitate zum Thema aus einer Sitzung des Planungsausschusses von vor mehr als zwei Jahren:
„…er verstößt dagegen und wir sagen jetzt jawohl jetzt fassen wir noch einen Beschluss und er wird jetzt eigentlich noch Mal belohnt für etwas, was er in den letzten Jahren ja schon falsch gemacht hat.“
„…bedeutet das, dass die Stadtverwaltung das effektiv nicht kontrolliert und jeder eigentlich seine Verkaufsflächen beliebig erweitern kann. Und wir im Nachhinein dann nicht sanktionieren, sondern stattdessen sogar noch nachregulieren, weil wir sagen, naja alles halb so wild. Also da haben wir ein bisschen Bauchschmerzen mit, dass muss ja kontrolliert werden. Weil wozu fassen wir solche Beschlüsse, wenn sie im Endeffekt nicht eingehalten werden. Und jetzt korrigieren wir nach.“
Gute Frage. Wozu beschließen wir Konzepte und BPläne, wenn dann jeder machen kann, was er will. Wenn er dann sogar für Verstöße belohnt wird?
Wer hat eigentlich das Einzelhandels- und Zentrenkonzept erarbeitet? Etwa Linken???
Wer hat’s beschlossen? Die Linken??? Wer hatte den BPlan beschlossen? Die Linken??? Ich wusste gar nicht, dass die Linken nach 1990 im Rat mal die absolute Mehrheit hatten…
PS: Die Zitate stammen übrigens nicht von einem Stadtrat der LINKEN. 😉 (Ein Grüner war’s auch nicht.)
Und wo läge der Sinn, dem jetzigen Eigentümer, der das Ganze übrigens selbst angezeigt hat, für ein Fehlverhalten des früheren Besitzers zu bestrafen? Letztlich sollten alle froh sein, dass es das Center in der Form gibt und es von den Kunden auch angenommen worden ist. Nur mit der Neustäder Paasage wäre das nie was geworden.
„Gekauft wie gesehen.“ gilt vielleicht beim Gebrauchtwagenkauf…
Und wer hat hier „nur mit der Passage“ gesagt?
Was kümmert den Stadtrat ein Beschluss, der länger als 5 Minuten her ist?
(Zitat eines städtischen Angestellten, der gerüffelt wurde, weil er einen Beschluss ohne nochmalige Nachfrage umgesetzt hatte)
Du wurdest „gerüffelt“, weil du deinen Job nicht richtig gemacht hast. Der Stadtrat fasst ca. einmal im Monat Beschlüsse, nicht alle 5 Minuten. Es ist echt nicht schwer, sich wenigstens einmal im Monat zu informieren. Aber eigentlich bekommst du die Beschlüsse auch mitgeteilt, könntest also sogar einfach noch länger sitzen bleiben. Wenn man sich natürlich aktiv weigert…
Nein, in einer kleineren Stadt hat ein städtische Angestellter genau die verkehrslenkenden Maßnahmen umgesetzt, die der Stadtrat beschlossen hatte, worauf sich Stadträte beschwert hatten und ein Weichei von Bürgermeister suchte ein Bauernopfer…
Dein Geschichte klingt sehr ausgedacht.
Die Geschichte hat stattgefunden, die Beteiligten sind mir allesamt bekannt.
Es geht aber auch um die Grundaussage, dass der Stadtrat sich nicht um seine eigenen Beschlüsse schert…
Du kennst den gesamten Stadtrat eine „kleineren Stadt“ und außer dir und diesem „städtischen Angestellten“ ist niemandem sonst diese Geschichte bekannt?
Äußerst unglaubwürdig. Das gilt auch für die Grundaussage, schon aus rechtlichen Gründen. Als Schlussfolgerung für den Stadtrat und die städtischen Angestellten in Halle taugt das Lügenmärchen erst recht nicht.