Mini-Handtaschen aus dem 3D-Drucker: Stadtmuseum Halle zeigt neue Facette von Halle-Neustadt

Die Sonderausstellung „Und nachher noch ins Prisma – Fotos und Dinge aus Halle-Neustadt“ im Stadtmuseum Halle wächst weiter. Neu hinzugekommen ist das Projekt „HaNeuFashion“ – und bringt mit 3D-gedruckten Handtaschen jugendliche Kreativität und digitale Gestaltungskraft mitten ins Museum. Im Mittelpunkt steht der Designer Yang Ni, dessen Masterarbeit an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein nun Teil der Ausstellung ist.
Design aus der Nachbarschaft
Unter dem Motto „Deine Story, Dein Style, Deine Tasche“ entwarfen Jugendliche aus vier Schulen in Halle-Neustadt ihre eigenen Taschenmodelle: Gemeinschaftsschule Kastanienallee, Christian-Wolff-Gymnasium, Helen-Keller-Schule und KGS „Wilhelm von Humboldt“. Unterstützt durch Workshops in der Passage 13 und gefördert durch das Programm „Smart City“, konnten die Teilnehmenden ihre Ideen am Computer gestalten – bevor sie mithilfe des 3D-Drucks realisiert wurden.
Ausgezeichnetes Engagement
Das Projekt HaNeuFashion war nicht nur für den GiebichenStein Designpreis in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ nominiert, sondern wurde auch mit einem von zwei Sonderpreisen des Stadtmuseums Halle ausgezeichnet. Zuvor war es bereits in der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zu sehen, wo es Museumsdirektorin Jane Unger auf sich aufmerksam machte.
Mehr als nur Accessoires
„Taschen sind mehr als funktional. Sie erzählen eine Geschichte“, sagt Yang Ni. Während Schmuck aufgrund kultureller Unterschiede im Teilnehmerfeld verworfen wurde – etwa Ohrringe, die bei Mädchen mit Kopftuch nicht sichtbar wären – erwiesen sich Taschen als ideales Ausdrucksmittel für alle. Zudem greifen sie einen aktuellen Trend auf: Auch Männer und Jungen tragen inzwischen modische Handtaschen, nicht zuletzt inspiriert von prominenten Sportlern.
Junges Design im Museumskontext
Im Stadtmuseum Halle sind jetzt fünf ausgewählte Taschenmodelle zu sehen – begleitet von Fotografien des Entstehungsprozesses und einem ausgestellten 3D-Drucker. Damit schlägt die Ausstellung eine Brücke zwischen den Erinnerungen an das einstige Leben in Halle-Neustadt und der kreativen Gegenwart einer jungen Generation, die ihre Umwelt aktiv mitgestaltet.
Die nächsten Ideen sind schon im Anflug
Für Mai kündigt Yang Ni bereits das nächste Projekt an – diesmal dreht sich alles um Tauben. „Sie sind quasi die Ureinwohner von Halle-Neustadt“, meint er mit einem Augenzwinkern. Tauben finden sich vielfach im Stadtbild wieder – ob im Wappen mit den Friedenstauben, als Brunnenfigur oder an Fassaden. Bald sollen sie auch in den Workshops zum Thema und künstlerischen Objekt werden.
Am 14. Juni 2025 wird es übrigens im Stadtmuseum von 14 bis 17 Uhr einen DesignW-Workshop für alle Interessierten geben. Anmelden kann man sich dafür unter buchung-stadtmuseum@halle.de

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