Nach Sabotage im Opernhaus: Benefizkonzert gegen Antisemitismus und Rassismus fällt aus

Es hätte ein starkes, ein notwendiges Zeichen sein sollen. Ein musikalisches Ausrufezeichen gegen Hass, Ausgrenzung und die wachsende Sprachlosigkeit in unserer Gesellschaft. Doch nun muss das für den 30. April 2025 geplante Benefizkonzert »Gegen das Schweigen. Gegen Antisemitismus und Rassismus« im Opernhaus Halle abgesagt werden – und das mit großem Bedauern.
Grund ist eine Wasserhavarie, die das Opernhaus schwer getroffen hat. Seit dem Vorfall haben die Bühnen Halle mit hohem Engagement und unter enormem Einsatz daran gearbeitet, den Spielbetrieb trotz der widrigen Umstände aufrechtzuerhalten. Viele Veranstaltungen konnten – teils improvisiert – dennoch stattfinden. Doch ausgerechnet dieses Konzert, das so sehr für Haltung und Menschlichkeit stehen sollte, fällt nun der Realität der technischen und organisatorischen Einschränkungen zum Opfer, informiert die TOOH.
„Wir haben bis zuletzt alles versucht“, heißt es seitens der Oper Halle. Auch die beteiligten Künstler*innen und Agenturen waren bereit, Kompromisse einzugehen. Doch am Ende haben die Rahmenbedingungen eine Durchführung in Würde und Qualität unmöglich gemacht. „Ein Konzert mit dieser Botschaft verdient den passenden Rahmen“, betont das Team der Bühnen Halle – und kündigt gleichzeitig an, dass ein neuer Termin gesucht wird. Denn das Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus ist kein einmaliges Ereignis, sondern eine dauerhafte Verpflichtung.
Die Absage schmerzt – vor allem, weil sie eine symbolische Lücke reißt in einer Zeit, in der das Schweigen oft lauter erscheint als klare Worte. Die Veranstalterinnen und Künstlerinnen hatten sich auf diesen Abend vorbereitet, das Programm stand, die Botschaft war deutlich. Doch was nun bleibt, ist der Wille, nicht aufzugeben. „Wir hätten sehr gern die Plattform für dieses wichtige Konzert geboten“, heißt es abschließend in der Mitteilung. „Und wir stehen weiterhin hinter dem Anliegen.“
Bereits gekaufte Tickets können an der Theater- und Konzertkasse zurückgegeben werden. Über einen Ersatztermin wollen die Bühnen Halle bald informieren.
Bei „starkes, ein notwendiges Zeichen“ habe ich schon aufgehört.
Das ist wirklich Mist. Es wäre ein schönes Konzert mit tollen Künstlern geworden, das ein starkes Zeichen gesetzt hätte. Umso wichtiger ist es, die Flutung der Oper schnell aufzuklären. Freue mich auf den Nachholtermin!
Das darf man grundsätzlich anders sehen. Wer Zeichen setzen will, spielt auch auf den Trümmern von Ruinen.
Wären die Händelhalle oder die Ulrichskirche als Ersatzort nicht würdig genug gewesen?
Tja, die eine hätte man mieten müssen, die andere wäre vlt nicht groß genug gewesen. Und für beide hätten freie termine zur Verfügung stehen müssen
Oder man hat Sicherheitsbedenken und gibt es nicht öffentlich zu. In Halle hätte es genug Alternativen gegeben, zumal alle Einnahmen gespendet werden sollten.
Hat da jemand sabotiert, um das Benefizkonzert gegen Rassismus und Antisemitismus zu verhindern? Schließlich gab es ja auch schon wieder einen geplanten Anschlag auf die Synagoge in Halle. Auf jeden Fall muss es schnellstens aufgeklärt und der Termin nachgeholt werden.