Negativ-Preis wegen Tierversuchen: Uni Halle für „Herz aus Stein“ nominiert
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist vom Verein Ärzte gegen Tierversuche für den Negativpreis „Herz aus Stein“ für den schlimmsten Tierversuch nominiert.
Im Julius-Bernstein-Institut für Physiologie an der Medizinischen Fakultät werden Ratten Tumorzellen unter die Haut der Hinterpfoten gespritzt. Ab einer bestimmten Größe des Tumors werden die Tiere 24 Stunden unter Sauerstoffmangel (8 % anstatt 21 %) gehalten und dann getötet. „Die Tiere leiden also einen ganzen Tag lang unter starker Atemnot“, moniert Tierärztin Gaby Neumann. „Dieser Versuch ist für die Tiere extrem leidvoll, weshalb die Uni Halle/Saale das ‚Herz aus Stein‘ verdient“, so Neumann.
Ein anderer Kandidat für die Abstimmung ist die TU Dresden, wo mexikanischen Salamandern (Axolotl) der Ischiasnerv durchschnitten wird, um das Nachwachsen zu beobachten. An der Uni Essen wird an Mäusen herausgefunden, dass fleischarme Ernährung vor Hirnschäden durch Schlaganfall schützt – eine Tatsache, die schon lange aus Bevölkerungsstudien bekannt ist. In Homburg/Saar wird Mäusen die Haut extremst gespannt und eine Rückenhautkammer implantiert, ein Metallkonstrukt mit einem eingeschnittenen Bullauge, durch das man Blutgefäße in der lebenden Maus wachsen sehen kann. Und Mäuse in Tübingen werden 8 Wochen lang ohne Pause 7 verschiedenen Arten von Stress ausgesetzt.
Die Versuchsbeschreibungen sind der öffentlichen Datenbank des Vereins entnommen, in der über 5.000 Beschreibungen von in Fachzeitschriften veröffentlichten Tierversuchen aus Deutschland dokumentiert sind. Ausführliche Beschreibungen der Kandidaten inklusive Originalquellen finden sich auf der Aktions-Webseite. Der Verein betont, dass es sich bei den Kandidaten um Institute handelt, nicht um Personen.
Die Abstimmung zum „Herz aus Stein“ ist anonymisiert und läuft noch bis zum 28. September 2020 unter www.herz-aus-stein.info.
Wie wäre es denn wenn sich die Gegner der Tierversuche zu diesen Experimenten bereit erklären würden, dann könnte man auf diese Tierversuche wirklich gänzlich verzichten. Wenn auch nur einer dieser Gegner an einem Tumor erkrankt, wird er froh sein, wenn ihm geholfen wird. Aber ohne diese Tierversuche könnte man wahrscheinlich sein Leben nicht retten
Für mich klingt jede dieser Studien nach Forschung an Tieren für die Gesundheit des Menschen.
Daher ergibt sich die Frage, wer das Herz aus Stein hat. Der Forscher, dessen Forschung Therapien hervorbringt oder der Tierversuchsgegner, der dies am liebsten unterbinden möchte.
Zumindest für mich eine einfach zu beantwortende Frage.
Kann gar nicht glauben, dass es Ärzte gibt, die sich auf diese Weise positionieren.
Wenn einer der Gegner z. B. an Krebs erkranken, sind sie froh, dass es durch Tierversuche an Ratten Medikamente gibt, die ihre Krankheit heilen. Wird wohl kaum einer von den Ratten-Freunde*innen Therapie und Medikamente durch Tierversuche ablehnen. Beim Verteilen von Rattengift in Kellern, regen sich diese sicher nicht auf. Da beginnt dann wieder die heuchlerische Doppelmoral!
Man kann sich diese Tierversuche gewiss sparen, wenn man sie an Menschen vornimmt. Man muß nur den Armen dieser Welt genug zahlen, dann klappt das hervorragend…
Es ist inhuman, gegen Tierversuche vorzugehen.
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wieviel Freiwillige sich melden, um die Tierversuche zu ersetzen.
Selbst nach Tierversuchen findet schon kaum noch Leute, die sich für klinische Studien ( erst Anwendung am Menschen) für neue Arzneimittel melden.
Ich kenne den Grund der Sauestoffabsenkung im Tumorversuch nicht, und es klingt schlimm, das die Ratte 24 std leidet. Ob eine Ratte die Todesangst mit Menschen vergleichbar erlebt sei mal dahingestellt. Wenn ich allerdings weiß, und das weiß inzwischen jeder, was den Tieren in Mastbetrieben passiert, kann mich das Schiksal dieser Ratten tatsächlich nicht mehr so sehr treffen. –
Diese Tierversuche haben ein Ziel. Nämlich die Erforschung von Krankheiten und deren Heilung zum Wohle unserer Gesundheit. Wir dürften froh sein, wenn endlich ein Mittel z. B. gegen Krebs gefunden werden würden. Das nimmt immer mehr zu und jeder hat sicher im Verwandten- oder Bekanntenkreis jemanden, den er an Krebs verloren hat. Für die Krebsforschung werden Millionen ausgegeben und die Ergebnisse müssen eben auch getestet werden. Das Herz aus Stein haben diejenigen, die dagegen sind.
Da mich die Aufhängerstory mit den Rattenpfoten nicht loslässt noch ein Nachsatz: Diese Versuche, hier der Rattenpfotentest, sind etablierte Testmethoden in der Pharmazie, und in Art und Durchführung standardisiert. Normaleweise wurden mit diesem Test entzündungshemmende Substanzen getestet, da jede subcutane Applikation von Eiweißen zu entzündlicher Schwellung führt, was man medikamentös beeinflussen, und auf diese Weise anhand der Stärke der Schwellung messen kann. Zur Messung muss die Ratte absolut still halten, wird also folgerichtig kurz narkotisiert. Diesen Effekt der Narkose könnte man sicher auch durch Sauerstoffentzug herstellen. Menschen merken übrigens nicht bewusst, wenn der Sauerstoff knapp wird, sondern sind unter 15% O2 in der Koordination beeinträchtigt, ohne das selber zu merken, ehe sie bei weiterem Absenken einschlafen. Wurde mit Freiwilligen vielfach getestet.
Es gibt Tierversuche die wirklich barbarisch sind, die oben genannten zählen nicht dazu.