Neue Anlage für Coca-Cola-Werk in Halle

Ein Chlorgas-Unfall bei Coca-Cola in Halle hat am Mittwoch die Schlagzeilen beherrscht. Dabei gab es auch ein anderes wichtiges Ereignis. Denn die neue Produktionsanlage wurde per Tieflader gebracht. Insgesamt investiert das Unternehmen 30 Millionen Euro in die neue Produktionslinie und schafft 20 neue Jobs, aktuell arbeiten in dem Werk 316 Menschen.
Herzstück sind der Blasmaschinen-Füller-Block, bestehend aus der 50 Tonnen schweren Blasmaschine und der 16 Tonnen schweren Füller. Zerlegt in 12 Einzelteile hatte der Anlagenhersteller Krones beide per Tieflader auf die 370 Kilometer lange Reise von Neutraubling an die Saale geschickt. Im Laufe des Vormittags wurden alle Teile per Kran entladen und über Panzerrollen in die Produktionshalle gebracht. Für die Arbeiter waren hohe Konzentration und gutes Augenmaß gefragt. Denn die Anlagenteile müssen möglichst genau positioniert werden. „Die gesamte Produktionsanlage besteht aus etwa 65 einzelnen Aggregaten. Damit am Ende alle exakt miteinander verbunden werden können, muss jedes einzelne an seine vorgesehene Stelle“, erklärt Projektleiter Thomas Steger. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ulrich Märtin hat er den Einbau der neuen Linie in den vergangenen Wochen geplant und akribisch vorbereitet. Bis Ende September werden die Blasmaschine und der Füller fest zu einer 18 Meter langen und 15 Meter breiten Einheit montiert. Künftig werden hier dann die PET Rohlinge zu Flaschen geblasen und anschließend befüllt.
Erst vor wenigen Tagen waren die letzten vorbereitenden Arbeiten in der 5.200 Quadratmeter großen Produktionshalle abgeschlossen worden. „Wir haben hier in den vergangenen Monaten mit Hochdruck den Boden vollständig erneuert, Wände eingezogen und die benötigte Elektrik installiert“, so Thomas Steger. Ulrich Märtin betont: „Die größte Herausforderung dabei war es, die Bauarbeiten trotz unseres straffen Zeitplans so durchzuführen, dass die bestehende Produktion und Logistik möglichst nicht beeinträchtigt werden.“ Bereits in der letzten Woche konnten die ersten kleineren Anlagenteile in die Halle gebracht werden, darunter zum Beispiel mehrere Tanks und der Pasteur.
Die neue Produktionslinie soll im vierten Quartal fertiggestellt werden und nach einer Testphase voraussichtlich im Januar in Betrieb gehen. Betriebsleiter Uwe Blabusch betont: „In Halle wird der größte Teil der kohlensäurefreien Getränke aus dem Hause Coca-Cola für den deutschen Markt hergestellt. Mit der neuen Linie können wir das Produktionsvolumen hier am Standort verdoppeln.“ Abgefüllt werden sollen auf der neuen Linie vor allem die Eistees der Marke Fuze Tea und Sportgetränke.
Coca-Cola ist seit 1991 in Halle, hat hier einen alten VEB übernommen. Zunächst wurden hier Cola und Sprite abgefüllt, später folgte die Produktionsumstellung, so dass in Halle heute der größte Teil der kohlensäurefreien Getränke aus dem Hause Coca-Cola für den deutschen Markt produziert wird. Außerdem werden in Halle auch die Rohlinge für die PET-Einwegflaschen hergestellt, die an den Produktionsstandorten von Coca-Cola in Deutschland zu Flaschen geblasen und befüllt werden.
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