Neue Hoffnung für Zirkus Klatschmohn: Anhörung bei der Stadt
Für den Zirkus Klatschmohn gibt es neue Hoffnung. Die Betreiber haben am Mittwochnachmittag ein Gespräch mit der Fachbereichsleiterin Bauen der Stadtverwaltung, Angelika Förster. Dabei soll über die aktuelle Situation gesprochen werden. Der Verein hatte am Donnerstag noch ein Zusatzschreiben der Versicherung an die Stadtverwaltung geschickt. „Eigentlich gilt das, was in der Police steht“, sagt Zirkuschef Jürgen Wiehl. Doch die Stadtverwaltung hatte offenbar noch auf ein zusätzliches Anschreiben der Versicherung gedrängt. Wiehl hofft nun, dass damit alle offenen Fragen geklärt sind. Die Stadtverwaltung hatte immer neue Forderungen aufgemacht, wieso die Versicherung möglicherweise nicht ausreiche. Wiehl betont, man nutze – so wie die meisten anderen Sport-Vereine in Sachsen-Anhalt auch – die Sportversicherung der ARAG. Wegen offener Fragen hatte die Stadtverwaltung den Zirkus aufgefordert, sein Zelt bis zum 18. Juni abzubauen. Nun setzt Wiehl alles auf den Mittwoch. Zumindest solange bleibt das Zelt stehen.
Doch gibt es dann keine Einigung, wird abgebaut. „Ich will mich nicht auf die Hasi-Schiene abdrängen lassen“, sagte Wiehl. „Wir wollen uns an Recht und Gesetz halten.“ Wiehl machte auch deutlich, dass durch das gemächliche Agieren der Stadtverwaltung bereits Fördermittel flöten gegangen sind. 100.000 Euro hatte das Land für einen Zelt-Neubau in Aussicht gestellt. Das aktuelle könne nicht dauerhaft stehen bleiben wegen der zu geringen Schneelast. Für das neue Zelt sei aber auch von einem Statiker alles berechnet. Doch die Stadtverwaltung habe ein solches dauerhaftes Zelt nicht genehmigt. Dabei machen es andere Städte wie Berlin und Hamburg vor, so Wiehl. Zudem gebe auch die Landesbauordnung Sachsen-Anhalt einen dauerhaften Zeltbau her.
Am Sonntag hat auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby beim Zirkus vorbeigeschaut. Er will sich mit Baudezernent Uwe Stäglin in Verbindung setzen und sich die Situation der Verwaltung erläutern lassen und vielleicht auch vermittelnd tätig werden. Stäglin ist wie Diaby SPD-Mitglied. Dem Zirkus Klatschmohn bescheinigte Diaby eine „große Bereicherung. Ich war oft da.“ Es dürfe nicht passieren, dass im Sommer der Zirkus schließen müsse und die Angebote für Jugendliche in den Ferien wegfallen.
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