Neuer Sprecher im US-Repräsentantenhaus gewählt – der Erste wurde in den Franckeschen Stiftungen ausgebildet

In den vergangenen Tagen hat die Wahl des neuen Sprechers für das US-Repräsentantenhaus die Schlagzeilen beherrscht. Erst im 15. Wahlgang ist Kevin McCarty gewählt worden. Über vier Tage hatte sich der Abstimmungsprozess hingezogen, weil etliche Parteimitglieder dem Republikaner die Stimme verweigerten und so die nötige Mehrheit blockierten.

Die Geschichte des US-Repräsentantenhauses, einer der beiden Kammern des US-Kongresses, beginnt im Jahr 1789 und hat auch etwas mit Halle (Saale) zu tun.

Denn der erste Sprecher war Frederick Muhlenberg, der den Posten 11 Jahre innehatte. Geboren ist er in einem Ort in Pennsylvania als “Friedrich August Conrad Mühlenberg” – daraus wurde dann die amerikanische Variante.

Zwischen 1763 und 1769 war er gemeinsam mit seinen Brüdern John Peter Gabriel und Gotthilf Heinrich Ernst Schüler in den Franckeschen Stiftungen zu Halle, damals noch “Glauchsche Anstalten”. Ihr Vater Heinrich Melchior Mühlenberg hatte sie hier her geschickt. Denn dieser wurde 1741 als Pfarrer von Halle nach Nordamerika entsendet. Hier gilt er heute als der “Patriarch” der lutherischen Kirche in Nordamerika.