Neues Leben in alten Schweineställen: historische Meierei in den Franckeschen Stiftungen für das Familienkompetenzzentrum saniert

Nun sind die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) einmal komplett durchsaniert. Am Dienstag wurde der Südflügel der alten Meierei mit einem Familienfest offiziell übergeben. 3,7 Millionen Euro wurden investiert.
Das eher unscheinbare Gebäude am Rande der historischen Bebauung gehört mit zu den allerersten Bauwerken des Stiftungsareals, der damaligen „Glauchschen Anstalten“. Hier befanden sich einst die Schweineställe untergebracht gewesen, wovon auch noch die niedrigen Türen zeugen.
„Die Franckeschen Stiftungen waren von Beginn an ein Ort praktischer Lebenshilfe und das in einem sehr umfassenden Sinne. Nun erleben wir mit dem Einzug des Familienkompetenzzentrums für Bildung und Gesundheit eine unserer Zeit gemäße Fortsetzung dieses Gedankens“, sagte Kulturstaatsminister Rainer Robra in seinem Grußwort zur Eröffnung.
Die historische Meierei werde zu einem neuen Mittelpunkt der vielfältigen Aktivitäten der Stiftung. „Es ist ein Ort entstanden, an dem Menschen aller Altersstufen aus verschiedenen sozialen Kontexten zusammentreffen, miteinander agieren und sich engagieren. Mit diesem Vielklang werden auf partizipative Weise umfassende Bildungsangebote ermöglicht. Das hat für ganz Sachsen-Anhalt Beispielwirkung und wird über die Landesgrenzen ausstrahlen“, erklärte der Staatsminister.
Mit der Sanierung sei ein großer Schritt getan, sagte Halles Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Die einstige Idee August Hermann Franckes strahle in das ganze Stadtgebiet aus. “Der neue Campus Halle-Neustadt beinhaltet etwas, was die Idee von August Hermann Francke aufgreift.” Es gehe darum, Franckes Ideen hinein in die Stadt zu bringen.
In den neuen Räumlichkeiten wird das »Familienforum« die Arbeit des Familienkompetenzzentrum für Bildung und Gesundheit, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen begeht, erweitern. Viele Projekte, die darauf zielen, Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und Familien zu stärken sowie mit niedrigschwelligen Angeboten Teilhabe zu ermöglichen werden dort weiter ausgebaut. In der konzeptionellen und institutionellen Verbindung von Museum, kultureller und wissenschaftlicher Arbeit mit sozialer Arbeit betreten die Stiftungen seit Jahren Neuland. Die Verknüpfung von Bildungschancen und Lebenschancen wird hier im Alltag angeboten und praktiziert. In dieser Art ist dies einzigartig für eine Kultureinrichtung in der Bundesrepublik.

Überall fehlt das Geld, gerade an halleschen Schulen. Aber für ein paar alte Schweineställe sind mal so einfach 3,7 Millionen Euro vorhanden. Hier in Halle läuft so einiges schief.
Diese werden aber nicht mehr zur Schweinezucht genutzt.