Neues Statistisches Jahrbuch für Sachsen-Anhalt erschienen, nur noch 2,15 Millionen Einwohner, 8,9 Prozent aller Wohnungen im Land stehen leer
Das Statistische Jahrbuch 2024 für Sachsen-Anhalt ist erschienen. Auf 688 Seiten gibt es jede Menge statistische Zahlen über das Bundesland.
Die Bevölkerung in Sachsen-Anhalt ist von 2 873 957 Einwohnerinnen und Einwohnern im Jahr 1990 auf 2 144 570 im Jahr 2023 gesunken, was einem Rückgang um 25,4 % entsprach. Bundesweit stieg dagegen die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum um 4,6 %. Neben den ostdeutschen Bundesländern verzeichnete nur das Saarland einen Bevölkerungsrückgang. Der Bevölkerungsrückgang setzte auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts bereits Anfang der 1950er Jahre ein. Von 3 607 586 Einwohnerinnen und Einwohnern 1950 sank die Bevölkerungszahl bereits bis 1990 auf 2 873 957 Personen.
Der Präsident des Statistischen Landesamtes, Michael Reichelt, stellt dazu fest: „Während der Bevölkerungsverlust in den 1990er Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung durch die Abwanderung in die westlichen Bundesländer geprägt war, ist der Hauptgrund das bereits seit den 1970er anhaltende Geburtendefizit. Bereits seit 1972 verstarben in Sachsen-Anhalt mehr Personen als geboren wurden. 2023 waren es 13 550 Geborene und 35 577 Verstorbene.“
Am 31.12.2023 lebten nach der Revision der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage des Zensus 2022 insgesamt 2 144 570 Menschen in Sachsen-Anhalt. Die kreisfreie Stadt Halle (Saale) hatte die höchste Bevölkerungsdichte mit 1 679 Personen je km². Am dünnsten war der Altmarkkreis Salzwedel mit 35 Personen/km² besiedelt. Bei den kreisangehörigen Gemeinden verzeichnete die Stadt Merseburg mit 635 Personen je km² die höchste und die Gemeinde Zehrental (Landkreis Stendal) mit 11 Personen je km² die geringste Bevölkerungsdichte.
Die Wohnsituation stellte sich laut der Gebäude- und Wohnungszählung im Rahmen des Zensus 2022 wie folgt dar. Es gab am Stichtag 15.05.2022 insgesamt 1 263 371 Wohnungen in 593 737 Gebäuden mit Wohnraum in Sachsen-Anhalt. 54,0 % aller Wohnungen waren im Besitz von Privatpersonen. 52,1 % aller Wohnungen wurden zu Wohnzwecken vermietet. Der Gebäudebestand mit Wohnraum war überwiegend vor 1950 errichtet (51,5 %). Bundesweit betrug der Anteil nur 24,8 %. Unter dem Bundesdurchschnitt lag Sachsen-Anhalt bei der durchschnittlichen Nettokaltmiete. Während in Sachsen-Anhalt 5,40 EUR pro m² fällig wurden, waren es im Bundesdurchschnitt 7,28 EUR/m².
Sowohl die Anzahl der Personen als auch ihre soziodemografischen Merkmale beeinflussten und beeinflussen auch zukünftig die Wohnsituation im Land. Eine rückläufige Bevölkerung benötigt weniger Wohnraum. Insgesamt standen am Stichtag 111 387 Wohnungen (8,9 %) leer, davon 64,1 % (72 679) länger als 12 Monate. 46 803 aller leerstehenden Wohnungen waren für den Bezug innerhalb von 3 Monaten verfügbar. Weitere Gründe für den Leerstand waren laufende oder geplante Baumaßnahmen (28 300), geplanter Abriss oder Rückbau (4 461 Sachsen-Anhalt, 75 614 deutschlandweit), Verkauf des Gebäudes beziehungsweise der Wohnung (7 318) und künftige Selbstnutzung (4 374). Den größten Leerstand verzeichnete die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau mit 12,5 % (6 182) aller Wohnungen, ebenfalls Leerstandsquoten über dem Landesdurchschnitt hatten 6 Landkreise (Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Harz, Mansfeld-Südharz, Salzlandkreis und Stendal). Die geringste Quote wies die Landeshauptstadt Magdeburg mit 6,7 % (9 798) auf.
Durch das Absinken der Haushaltsgrößen (2023: 1,9 Personen) geht voraussichtlich der Trend auch in Richtung kleinerer Wohnung. 2023 waren 78,8 % aller Haushalte 1- oder 2-PersonenHaushalte (882 360). Allerdings gab es nach den Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung 2022 nur 30 138 Ein-Raum- und 114 535 Zwei-Raum-Wohnung. Diese Wohnungstypen machten nur 11,5 % des Gesamtbestandes aus. Mit einer Gesamtzahl von 390 519 und damit 30,9 % aller Wohnungen war die Vier-Raum-Wohnung die häufigste Wohnungsform.
Eine alternde Gesellschaft benötigt eine barrierereduzierende Ausstattung des Wohnraums. 47,5 % (156 254) aller aus Seniorinnen und Senioren bestehenden Haushalte (328 777) lebten 2022 bereits 20 Jahre und länger in ihrer Wohnung, dass heißt, die Wohnungen wurden spätestens in den 1990ern gebaut. Laut der Zusatzerhebung Wohnen des Mikrozensus 2022 gaben 89,5 % aller Haushalte von Seniorinnen und Senioren an, dass ihr Wohnumfeld über mindestens ein barrierereduzierendes Ausstattungsmerkmal wie ausreichende Durchgangsbreite bei Haustür oder Fluren, stufen-/schwellenloser Zugang des Gebäudes beziehungsweise aller Räume in einer Wohnung (auch mit Hilfe von Aufzug oder ähnlichen technischen Vorrichtungen) oder auch einen ebenerdigen Einstieg in die Dusche verfügt. Eine ebenerdige Dusche gab es bei insgesamt 87 000 Haushalten mit Bewohnern 65 Jahre und älter. Noch seltener war das Ausstattungsmerkmal „keine Schwellen und/oder Bodenunebenheiten in der Wohnung“ vorhanden. Dies wurde nur von 82 000 Haushalten dieser Altersgruppe angegeben.
Darüber hinaus spiegelt das Jahrbuch erneut die Vielfalt der statistischen Daten wider, die das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt auswertet und veröffentlicht. Es geht von A wie Abfälle (2022 insgesamt 970 700 t Haushaltsabfälle) bis Z wie Zuzüge (30 220 aus anderen Bundesländern in 2023) einmal quer durch die amtliche Statistik Sachsen-Anhalts. Das Jahrbuch als gedrucktes Exemplar kann ab sofort zum Preis von 30,00 EUR zzgl. Versandkosten bestellt werden: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt Dezernat Öffentlichkeitsarbeit Postfach 20 11 56 06012 Halle (Saale) Fax: 0345 2318-913 E-Mail: info@statistik.sachsen-anhalt.deshop@statistik.sachsen-anhalt.de Auskünfte erhalten Sie unter: 0345 2318-702, -715, -719 und -777
„8,9 Prozent aller Wohnungen im Land stehen leer“
Mit der vermehrten Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten böte sich die Gelegenheit, diese Wohnungen wieder zu belegen und damit die Einwohnerzahl des Landes Sachsen-Anhalt zu steigern. Der demografische Wandel und das Schrumpfen der Bevölkerung werden gerade hier im Land immer mehr zum Problem.
Ohne Zuwanderung gehen hier in einigen Jahren die Lichter aus. Das kann nicht das Ziel sein.
Nur, wenn man so phantasielos ist und Zuwanderung als einzige Lösung aller Probleme sieht.
Was wäre denn Ihre phantastische Vision?
Ich weiß es nicht, denke aber, er würde „Gesundschrumpfen“ favorisieren. Eine Variante, die Leerbuchtäter wie PH nicht verstehen können.
Zuwanderung ist o.k. bei strikter Auswahl: Hochgebildete, Leute die mind 2 Mio investieren oder die in Mangelberufen arbeiten. Dabei ausschließlich aus integrationsfähigen Regionen, z.B. Lateinamerika, Ostasien o.ä., also Leute die nicht Religion oder ihre Clans über unsere Regeln und Gesetze stellen. Strikte Auswahl ist nötig. Und dann integrationstests nach ein paar Jahren.
Deine Name ist ganz schön dämlich. Allerdings sind deine Ausführungen bezüglich Religion und friedlichen Gesellschaften absolut richtig. Nicht aber die monetären Anforderungen. Die stehen in keinem Verhältnis.
„Was wäre denn Ihre phantastische Vision?“
Das japanische Modell.
3 Jahrzehnte Stagnation und Staatsschulden von über 200 % des BIP sprechen für sich.
84 Mio. Menschen sind für ein mickriges Land wie D viel zu viel. Angemessen wären 20 Mio. Auch die 8 Mrd. Erfbevölkerung sind zu viel. CO2, Abholzung der Regenwälder, Überfischung der Meere, Artensterben… soll ich weiter auflisten?
Ein Bevölkerungsrückgang ist daher zu begrüssen. Wollen wir hoffen, dass die 2 vor dem Komma bald fällt.
Deutschland, Sachsen Anhalt und Halle braucht dringend mehr Kinder, statt weniger. Nur leider hat die Egoisten-Gesellschaft vergessen, dass sie ihre eigene Rente gar nicht erarbeitet.
Nötig ist einzig eine robuste Familienpolitik.
Dann benötigt niemand den Zuzug ausländischer Fachkräfte, die in ihren Heimländern mehr gebraucht werden. Diese Arroganz wird den deutschen bald schon auf die Füße fallen. Der Wohlstand muss dringend gesenkt und in eine Wohlergehens-Gesellschaft transformiert werden.
Ihre faschistoiden Fantasien werden allerdings niemals Wirklichkeit.
„Nur leider hat die Egoisten-Gesellschaft vergessen, dass sie ihre eigene Rente gar nicht erarbeitet.“
Mit Egoisten meinen Sie diejenigen, die jetzt Rentenbeiträge für andere (die jetzigen Rentner) zahlen?
Nach dem erwiesenen Zensusschwindel wundert das das doch keinen mehr…
1950 als Maßstab zu nehmen, ist aber auch nicht ganz sauber, denn in den Jahren von 1945 bis 1950 sind Millionen Deutsche aus den Ostgebieten zwangsumgesiedelt worden, was die Einwohnerzahl (nicht nur) auf dem Gebiet des heutigen Bundeslands Sachsen-Anhalt künstlich in die Höhe trieb. Und ein Teil dieser Vertriebenen sind später ja auch weiter nach Westen (in die BRD) gezogen.
Interessant
„Während der Bevölkerungsverlust in den 1990er Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung durch die Abwanderung in die westlichen Bundesländer geprägt war, ist der Hauptgrund das bereits seit den 1970er anhaltende Geburtendefizit. Bereits seit 1972 verstarben in Sachsen-Anhalt mehr Personen als geboren wurden. 2023 waren es 13 550 Geborene und 35 577 Verstorbene.“
In den Jahren 1975 bis 1987 lag das Geburtendefizit bei ca. 2.000. Ein Bruchteil von dem derzeitigen Defizit.
In der Zeit zwischen 1988 und 1990 haben 80.000 Personen Sachsen Anhalt Richtung westliche Bundesländer verlassen. Dann noch einmal ein großer Schwung nach 1990. Insofern gebe ich dem Autor nicht Recht.
Die öffentliche Wahrnehmung ist da durchaus korrekt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ganze Familien abgewandert sind – Personen im „besten Alter“. Auch das war (und ist) für hiesige Personen (Öffentlichkeit) wahrnehmbar.
Weniger Menschen ist gut für uns alle. Nur die Wirtschaft,Religionen ( weniger Kunden bzw. Schäfchen) und die Politik ( unfähig Wandel zu regieren) mögen das nicht.
Wieso man für 2 Mio Einwohner ein eigenes Bundesland, ein Parlament, dutzende Ministerien, Minister und tausende Extra-Beamte benötigt, erschließt sich niemandem. Ein Bundesland sollte mindestens 10 Mio Einwohner haben, wer drunterrutscht muss eben fusionieren. Alles andere ist doch wahnsinnig ineffizient.
Warum nicht gleich mindestens 83 Millionen Einwohner? Das wäre doch wahnsinnig effizient.