Noch 5.400 freie Lehrstellen in Sachsen-Anhalt
Auch in diesem Jahr drohen viele Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden leer auszugehen. Kurz vor Beginn der Ausbildung sind noch 5.423 Stellen unbesetzt. Dagegen suchen nur noch 4.286 Bewerber und Bewerberinnen einen Ausbildungsplatz im Land. Darüber informiert die Landesarbeitsagentur.
Mehr Bewerber und weiterer Anstieg der Ausbildungsstellen
11.375 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich bereits bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt für das im Herbst 2016 beginnende Ausbildungsjahr. Das sind 279 mehr als im Juni des Vorjahres. Aber auch die Unternehmen meldeten 11.757 betriebliche Ausbildungsstellen, das sind 856 mehr als im Vorjahresmonat.
Behrens: „Lage für viele Unternehmen kritisch!“
„Für viele Unternehmen wird die Lage richtig kritisch. Aufgrund der demografischen Entwicklung sind die Unternehmen mehr denn je auf Nachwuchskräfte und Auszubildende angewiesen. Denn mehr als jeder fünfte Beschäftigte im Land ist über 55 Jahre alt und viele Mitarbeiter werden in den nächsten Jahre in Rente gehen. Das Problem ist, dass die Bewerberzahlen aber stagnieren. Unternehmen müssen zwangsläufig ihre Ansprüche herunterschrauben und vor allem den Jugendlichen eine Chance geben, die Leistungsdefizite haben,“ sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
„Assistierte Ausbildung“ als Unterstützung für Bewerber und Unternehmen
Genau für diese Jugendlichen und die Unternehmen, die sie einstellen, bietet die BA und das Land das neue Förderinstrument, der „Assistierten Ausbildung“ an. Das Programm bietet intensive sozialpädagogische Betreuung und zusätzlichen Stütz- und Förderunterricht. Unternehmen und Jugendliche werden bei der Ausbildung durch erfahrene Bildungsträger vor Ort und während der gesamten Ausbildungszeit begleitet. „Mit der Assistierten Ausbildung gewinnen alle. Jugendliche mit Defiziten erhalten durch die individuelle Unterstützung eine echte Chance. Und Unternehmen, die diese Jugendlichen einstellen, entsteht mit Hilfe unserer Unterstützungsleistungen kein zusätzlicher Aufwand“, erklärte Behrens. Außerdem erhielten Firmen, die Probleme hätten eine Auszubildenden zu finden, damit eine Chance, frühzeitig und langfristig eine Fachkraft von der Pike auf auszubilden, so Behrens weiter.
Mehr Infos zum Programm und konkrete Angebote bieten die Arbeitsagenturen unter ihrer Arbeitgeberhotline 0800 4 5555 20 an. Arbeitgeber können sich aber auch direkt an ihren Arbeitgeberservice wenden.
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