Offener Brief zum Erhalt des „Hasi“ verfasst

16 Organisationen wie der DGB, Die Linke, Bündnis 90 / Die Grünen, Radio Corax, Schwemme e.V., Friedenskreis und Reformhaus sowie 18 Anwohner und zahlreiche weitere Unterstützer haben sich mit einem offenen Brief an die HWG gewendet, um sich für eine Vertragsverlängerung für das Haus in der Hafenstraße 7 einzusetzen. Anlass ist die Tatsache, dass der bisherige Nutzungsvertrag für das vormals besetzte Gebäude Ende September ausläuft und es bisher noch keine konkreten Absprachen mit der HWG zu einer Vertragsverlängerung gibt. Zudem wird es Proteste im Rahmen der Stadtratssitzung geben.
In Brief heißt es, „wir fordern alle Mitglieder des Aufsichtsrats der Halleschen Wohnungsbaugesellschaft mbH (HWG) auf, den kulturellen und gesellschaftlichen Wert des soziokulturellen Projekts in der Hafenstraße 7 (HASI) anzuerkennen und sich für den Erhalt des Projekts am jetzigen Standort einzusetzen!“
Weiterhin: „Seit nunmehr über 19 Monaten wird die ehemalige Gasanstalt in der Hafenstraße 7 von sehr vielen Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft, Religion und Geschlechts von einer ungenutzten Ruine zu einem soziokulturellem Zentrum umgestaltet. In dem Haus und auf dem Gelände finden inzwischen zahlreiche kulturelle, sportliche, politische und gärtnerische Aktivitäten statt. Die Menschen die dort aktiv sind, setzen sich für eine vielfältige, kritische, gleichberechtigte und emanzipierte Gesellschaft ein und stellen sich gegen jede Form von sexistischer, antisemitischer, rassistischer, LGBT-phober oder sonstiger Diskriminierung. Somit ist die HASI eines der wichtigsten und wenigen selbstverwalteten soziokulturellen Zentren in Halle. Durch ein drohendes Ende des Nutzungsvertrags mit der HWG, ist das Projekt akut vom Aus bedroht. Einzelne Anwohner*innen und ein Lokaljournalist machen Stimmung gegen die „Hasi“ und möchten das Bild einer ablehnenden Haltung der Stadtgesellschaft zeichnen. Die Geschäftsführung der HWG zeigt sich von diesem öffentlichen Bild nicht unbeeindruckt und sieht sich, vor dem Hintergrund dieser imaginierten Stimmung, nicht in der Lage über eine Vertragsverlängerung zu verhandeln. Tatsache ist jedoch, dass die HASI jede Woche von zahlreichen Hallenser*innen genutzt und mitgestaltet wird. Wir möchten mit diesem Brief deutlich unsere Solidarität mit dem Projekt Hafenstraße 7 zum Ausdruck bringen und stellen uns entschieden gegen die tendenziöse Berichterstattung der Mitteldeutschen Zeitung in den letzten Wochen. Die Stadt Halle (Saale) lebt von den vielfältigen kulturellen Angeboten und von ihren Freiräumen. Sie ziehen junge engagierte Menschen an und machen die Stadt für uns liebenswert. Deshalb fordern wir Sie hiermit nachdrücklich dazu auf, die Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung fortzuführen, um dem Projekt Hafenstraße 7 schnellstmöglich eine langfristige Perspektive zu eröffnen.“
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