Organspendepark in Halle wächst: zwei Amberbäume und eine Eberesche gepflanzt
Der Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens am Holzplatz in Halle (Saale) wächst weiter. Am Samstag wurden drei Bäume durch Angehörige, Betroffene sowie Stadt und die Deutsche Stiftung Organspende (DSO) gepflanzt. Somit gibt es nun 71 Bäume im Organspendepark.
“Das Anliegen ist uns wichtig”, sagte Halles Kulturdezernentin Judith Marquardt. Sie hob hervor, dass der Holzplatz nun voller Leben sei. Denn der Park ist umrahmt von einer Integrierten Gesamtschule (IGS), der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), dem WUK-Theaterquartier sowie dem neuen Planetarium. Gerade letzteres sei der perfekte Nachbar, könne man doch dort das Wunder der Existenz von Leben auf der Erde nachempfinden. Mit dem Park hoffe man, dass die Organspende größere öffentliche Resonanz erhält. “Sichtbarkeit ist das, was wir brauchen.”
Die Hallesche Ärztin Christa Wachsmuth, mittlerweile im Ruhestand, hat wesentlichen Anteil daran, dass der Park in der Saalestadt angelegt wurde. Vor 15 Jahren wurden die ersten Bäume gepflanzt. Auch einige Promis waren die letzten Jahre hier, wie der selbst transplantierte Schlagersänger Roland Kaiser, die Band Karat oder der Sänger Laith Al Deen. Sie staune, wie die Bäume auf dem doch recht argen Boden wachsen. Wie sie sagte, ist eine Pflegepartnerschaft mit der nahegelegenen Schule vorgesehen. Für sie ist ein Baum ein Symbol sowohl für Leben, als auch für den Tod.
Für ihre Tante Iris, eine Dialysepatient, deren Leben durch eine Organspende verlängert wurde, aus Magdeburg hat eine Familie eine Eberesche gepflanzt. Eine Mutter, deren Sohn vor drei Jahren bei einem Unfall getötet wurde und dessen Organe noch vier Menschen helfen konnten, pflanzte einen Amberbaum. Anwesend war auch eine Leber-Selbsthilfegruppe aus Zwickau, die einen Amberbaum in Erinnerung an ihre Organspender gepflanzt haben. Man wolle so Dankbarkeit und Demut zeigen, hieß es. Man sehe es als große Verpflichtung, mit dem geschenkten Organ sorgsam umzugehen. Zusätzlich wurden in diesem Jahr Erinnerungssteine niedergelegt, die die anwesenden Spenderfamilien individuell bemalt und gestaltet haben.
Vor der Baumpflanzung fand noch die mittlerweile fünfte zentrale Dankesveranstaltung für die Organspender statt. Auf Einladung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und unter der Schirmherrschaft von Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, MdB, kamen die Gäste in der Händelhalle zu einem Festakt zusammen, dessen Programm aktiv von Angehörigen von Organspendern sowie von Organempfängern mitgestaltet wurde.
Die Schirmherrin der Veranstaltung Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, MdB, betonte in ihrem Grußwort vor über 300 Gästen, wie wichtig es sei, diesen Dank für die Organspende öffentlich sichtbar zu machen: „Tagtäglich warten hunderte von sterbenskranken Patientinnen und Patienten auf eine lebensrettende Organspende. Unser Respekt, unsere Wertschätzung und unser Dank gelten daher allen Organspenderinnen und Organspendern, die über den eigenen Tod hinaus Lebensjahre gespendet haben sowie deren Angehörigen.“
Dankesbriefe als Zeichen der Wertschätzung
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen dieses Mal die Dankesbriefe. Seit 2019 können sich Transplantierte anonym bei den Angehörigen des Organspenders in schriftlicher Form für dieses großartige Geschenk und die damit verbundene Chance auf ein neues Leben bedanken. Einen solchen Dankesbrief zu erhalten, stellt für die Spenderfamilie einen sehr bewegenden Moment dar. Zudem bestätigt der Brief viele Familien auch darin, dass die Organspende die richtige Entscheidung war. Oftmals möchten die Angehörigen den Organempfängerinnen und Organempfängern in einem ebenfalls anonymen Antwortbrief mitteilen, was ihnen diese erfahrene Wertschätzung persönlich bedeutet.
So griff auch das Podiumsgespräch die Bedeutung der Dankesbriefe für Spenderfamilien und Transplantierte auf: Zum Thema „Leben schenken über den Tod hinaus“ berichtete Alexander Birkner, Organempfänger, über seine tief empfundene Dankbarkeit, aufgrund der erhaltenen Niere ein neues Leben starten zu können und wie wichtig es ihm war, dieser Dankbarkeit für das schönste und wichtigste Geschenk auch Ausdruck zu verleihen. Teresa Reimann, deren verstorbener Bruder seine Organe spendete, schilderte, wie sehr sie sich über einen Dankesbrief eines Organempfängers freuen würde. Dies wäre eine wichtige schriftliche Bestätigung, auch für ihre Trauerbewältigung, zu wissen, dass diese Organspende das Leben eines anderen Menschen positiv verändern konnte.
Diese Wertschätzung, die Transplantierte ihren Lebensrettern dank der gesetzlichen Neuregelung seit 2019 entgegen bringen können, war auch Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer DSO-Vorstand, ein Anliegen: „Wir als DSO freuen uns, dass es mittlerweile wieder möglich ist, dass Angehörige auf diese Weise erfahren können, wie die Entscheidung zur Organspende das Leben der Organempfänger so tiefgreifend zum Positiven verändert hat. Auch wenn der Verlust ihres geliebten Familienmitglieds für immer schmerzen wird, so kann solch ein Dankesbrief zumindest etwas Halt und Trost geben und daran erinnern, dass die Verstorbenen das Leben anderer Menschen gerettet haben.“
Die anschließende Lesung „Briefe, die das Leben schrieb – was meinen Organspender zu einem einzigartigen Menschen macht“ veranschaulichte den anwesenden Gästen auf nahbare Weise die Gefühle der Dankbarkeit, die Organempfängerinnen und Organempfänger in ihren Briefen an die Spenderfamilien niedergeschrieben haben und wie sehr diese Worte die Angehörigen berührt haben mögen.PD Dr. med. Ana Paula Barreiros, Fachressortleiterin Angehörigenbetreuung bei der DSO und Moderatorin der Veranstaltung, wies in ihrer Zusammenfassung darauf hin, dass es aber auch noch mehr Informationen zu den Möglichkeiten der Dankesbriefe brauche, in den Transplantationszentren sowie in der Gesellschaft. „Eine Veranstaltung wie heute ist eine gute Gelegenheit, diese Wertschätzung nicht nur öffentlich zu zeigen, sondern auch um weiter aufzuklären, um den Spendern und ihren Angehörigen jegliche Anerkennung zukommen zu lassen, in Form von Erinnerungsorten und auch in Form von Dankesbriefen.“ Dabei sei es jedoch wichtig anzuerkennen, dass diese Form der persönlich formulierten Danksagung seine Zeit brauche und auch Mut, sie abzusenden. Dabei gebe es kein richtig oder falsch, was die Wortwahl betrifft, denn allein solch einen Dankesbrief eines Tages zu erhalten, sei an sich schon wertschätzend für die Spenderfamilie.
Geil. Drei Bäume durch 33 „Organisationen“ gepflanzt.
„dass der Holzplatz nun voller Leben sei. Denn der Park ist umrahmt von einer Integrierten Gesamtschule (IGS),“
Auf dem zubetonierten Schulhof gibt es nur pralle Sonne und keine Bäume.
Super. 3 Bäume von 50 Anzugträgern „gepflanzt“ für 3 Fotos.
Lächerlich.
Um die Fotos geht es den Anzugträgern vor allem.
Wieviele Bäume wurden denn für diesen Park gefällt? Das war früher ein echtes Stück Natur. Jetzt diese häßliche pflanzen- und tierfreie Rasenwüste. 🤦♂️