„Parteiinterner Klüngel“: CDU-Kreisverband in Halle (Saale) lehnt zahlreiche Mitgliedsanträge ohne Begründung ab
Wer sich politisch engagieren möchte, tritt sehr häufig auch der Partei bei, die seine Interessen vertritt und wo er sich zuhause fühlt. Dies geschieht mit einem Mitgliedsantrag, heutzutage bequem online. In der jüngeren Vergangenheit kam es bei diesen Anträgen zu einer Ablehnungswelle beim Kreisverband Halle (Saale) der CDU. Mehr als ein Dutzend Ablehnungen wurden nach Informationen von dubisthalle.de an potenzielle CDU-Mitglieder versendet, ohne Begründung der Ablehnung.
Zuerst sei er über die Ablehnung seines Mitgliedsantrages nur verblüfft gewesen, sagt der 67-jährige Herr Fischer, denn zur Mitgliedschaft in einer Partei entschließe man sich ja nicht einfach mal so über Nacht. Nach 40 Jahren in einer Gewerkschaft wollte sich Fischer im Ruhestand neu orientieren und engagieren, nach reiflicher Überlegung fiel die Wahl auf die CDU. Frust und Enttäuschung folgten auf die Verwunderung über die Ablehnung. „Ich finde es echt heftig. Der parteiinterne Klüngel wirft ein schlechtes Licht auf den Kreisverband.“, so der gebürtige Düsseldorfer. Man merkt ihm die Enttäuschung im Gespräch an, jedoch auch den Willen eine Lösung zu finden, oder zumindest eine Erklärung: „Wenn es eine inhaltliche Debatte gäbe oder man mit mir über eventuelle Gründe gesprochen hätte, könnte ich es ja noch nachvollziehen.“
Auch der 43-jährige Daniel Kroon, Bestattungsunternehmer und Hallore der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle, wäre gerne Mitglied des CDU-Kreisverbandes geworden. Der gläubige und praktizierende Christ wollte sich als Bürger der Stadt an der Arbeit der Partei beteiligen und damit die Stadt auch einen Teil mitgestalten. Wenn man gemeinsam etwas erreiche, dann fühle man sich aufgehoben. Etwas resignierend fügt er hinzu: „Wenn man etwas erreichen will, muss man mitmachen, man muss aber auch mitmachen dürfen.“ – denn auch ihn erreichte nur eine Ablehnung der Mitgliedschaft. „Wenn keiner neu dazukommen darf, ist es schon eine Enttäuschung“, so Kroon. Er sieht auch eine Gefahr in den für seine Begriffe willkürlichen Ablehnungen: „In politisch schweren Zeiten kann so ein Verhalten auch dazu beitragen, dass die Menschen sich immer weniger engagieren und für Politik interessieren.“ Wie zahlreiche abgelehnte Bewerber hat auch Kroon Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt. Er hofft, dass man sich in Magdeburg auf Landesebene nun richtig entscheidet. „In vielen Bereichen sinken die Mitgliederzahlen, dem muss man bei einer Volkspartei doch entgegenwirken wollen.“
Der 19-jährige Student Felix* hatte zuerst bei der Nachwuchsorganisation der CDU, der Jungen Union, einen Antrag gestellt, hier jedoch gar keine Reaktion erhalten. Somit stellte er den Antrag bei der CDU. „Für eine demokratische Partei sollte doch ein Ziel sein auch in die Zukunft zu investieren, dafür braucht man neue und auch junge Mitglieder.“, so Felix Gedanke. Teil eines demokratischen Vorganges sei für ihn auch, dass man sein Handeln begründen kann. „Die CDU hat den Anspruch eine Volkspartei zu sein, wenn man dann ohne Grund abgelehnt wird, dann scheint doch da etwas nicht zu stimmen.“, mutmaßt der junge Mann. Deshalb habe er auch Einspruch eingelegt und sei froh, dass über diesen Einspruch nun der Landesverband entscheiden müsse. „Wenn ein paar Leute im Kreisverband ihre Macht sichern wollen, indem sie keine neuen Mitglieder aufnehmen, hat das mit Demokratie nichts zu tun.“ Außer einer Eingangsbestätigung seines Einspruches und der Information, dass sich der Landesvorstand auf seiner Sitzung am 18.09.2024 mit seinem Einspruch befassen werde, gab es bis dato keine weitere Kommunikation, geschweige denn eine Begründung für die Ablehnung. Da er seinen Antrag online eingereicht hat, hat Felix inzwischen jedoch einen Verdacht, warum er abgelehnt wurde: Er hatte in einem dafür vorgesehenen Feld angegeben, dass er durch Dr. Alexander Vogt geworben worden sei – Stadtrat und Bewerber für das OB-Amt.
Der CDU-Kreisverband hüllt sich derweil zum großen Teil in Schweigen. Auf eine Anfrage unsererseits wurde nur die aktuelle Mitgliederzahl von 399 Menschen genannt, die sich zum Wohle der Stadt in der CDU-Halle engagierten. Weitere statistische Daten, wie etwa die Mitgliederentwicklung der vergangenen fünf Jahre sowie die Anzahl der gestellten und abgelehnten Mitgliedsanträge in diesem Zeitraum stellte man uns trotz Nachfrage nicht zur Verfügung. Eine Einordnung, ob die hohe Zahl der kürzlich abgelehnten Anträge normal ist oder es Auffälligkeiten gibt, wird somit von der CDU-Halle aktiv verhindert. Und auch zu den Gründen der Ablehnungen will man sich nicht äußern. „Jedes Kreisvorstandsmitglied darf frei darüber entscheiden, ob ein Aufnahmeantrag positiv oder negativ beschieden wird. Eine Begründung der individuellen Entscheidung ist dabei nicht erforderlich. Daher können wir zu den Entscheidungsgründen unseres Parteivorstandes keine Aussagen treffen.“, so Kreisgeschäftsführerin Beate Zeising.
Beobachter der aktuellen Situation vermuten als Grund für das Vorgehen des Vorstands auch die bevorstehende Wahl des CDU-Bewerbers für die Oberbürgermeisterwahl. Denn der Vorstand favorisiert die Landtagsabgeordnete Kerstin Godenrath, als stellvertretende Kreisvorsitzende selbst Mitglied des Vorstands. In der kommenden Woche wollen die Christdemokraten bei einem Parteitag ihren Kandidaten wählen. Neben Godenrath und Vogt bewirbt sich auch der eher unbekannte Jörg Anschütz. Alle drei Kandidaten präsentieren sich dieser Tage den Ortsverbänden.
*Name von der Redaktion geändert
Tja, so ist sie eben, die provinzielle CDU.
Bei der AFD versuchen .
Solche Presse kann man in der CDU bestimmt gut gebrauchen. 😀
Es gibt kein Recbt auf Parteimitgliedschaft!
Aha.
Felix 19 fabuliert über Demokratie ..🤣🤣 genau mein Humor ..
Das möchte ich jetzt aber genau wissen. Was ist daran so erheiternd?
Bei im Kopf vorgefertigten Verallgemeinerungen ist mit einer Antwort, die über „Ähm…“ hinausgeht, eher nicht zu rechnen.
Wo sind hier Verallgemeinerungen zu sehen? Und bezogen auf den Kommentar darüber, haben junge Menschen kein Recht über Demokratie?
Die CDU will sich nicht von Fremden in die Karten gucken lassen.
Aber die abgelehnten Bewerben dürfen gerne eine Geldspende an die CDU abführen. Diese Spende wird nicht abgewiesen.
Wer will denn in die CDU eintreten ? Hahaha
Bei Menke und Falko bei den Freien Wähler ist es genauso. Die Familie bleibt halt gerne unter sich. Doch geholfen hat es der Sippe nicht, da es keiner von denen in den Stadtrat geschafft hat.
Danke Marco danke Christoph ! So geht Vorstand !
nur nicht Inge wecken, alles ist gut
Wenn in der Politik nur noch Menschen sind, die außerhalb der Politik nicht mehr überlebensfähig sind, versuchen sie ihre Pfründe mit aller Macht zu verteidigen.
Das zeigt sich ja bei den MdL und Möchtegern-MdB ganz deutlich.
Statt sich über neue Mitglieder zu freuen, lehnt man sie ab.🙈 So kann man auch die AfD stärken. SPD,GRÜNE, FDP würden wahrscheinlich noch Begrüssungsgeld zahlen.😉😂😂😇
Jesus, so wird es kommen – wenn die Fleischtöpfe woanders hingehen, gehen auch die Opportunisten mit.
Fleischursachen bekämpfen!
Umso weniger Konkurrenz, um so voller der Fleischtopf..Um denen Konkurrenz zu machen, würde praktisch ein Hauptschüler genügen.
Was? Wir etwa auch? Wir sind biegbares Material, haben aber leider jeder zwei Löcher! Fragen hier für unsere Brüderz und Schwesterleinz! Herr Dullner, bitte gib bescheid!
Wer selbst Mitglied einer Partei ist, kennt diese Problematik. Es gibt leider die zunehmende Tendenz, dass externe Gruppen mit parteifernen Zielen versuchen, Ortsverbände bestimmter Parteien zu unterwandern, um sie zu diskreditieren und zu benutzen. So etwas nennt man auch im Englischen „hidden intension“ und kann durch aus für kleine Ortsverbände zum Problem werden. Solche Versuche gibt es bei verschiedenen Parteien, so kenne ich es bei den Grünen in Hamburg und der SPD im Ruhrgebiet. Ich kenne die Verhältnisse der halleschen CDU nicht im Detail, habe aber Verständnis dafür, nicht jeden, der Mitglied werden will, tatsächlich auch aufzunehmen.
Gibt ja einige im Dunstkreis der CDU die sogar OB werden woolen die ja tatsächlich dafür bekannt sind Vereine mit wohlgesonnen Personen zu fluten um sich wehlen zu lassen. Es ist völlig legitim, das sich Vereine davor schützen wollen.
Danke, sehe ich auch so. Vogt und seine Anhänger, auf mich wirken sie wie seine Jünger, wollen die hallesche CDU übernehmen und kommen nicht damit klar, dass nicht alle begeistert sind, von ihm „gerettet“ zu werden.
Wer außen ihnen soll denn sonst auch alles an die Presse geben. Die freuen sich natürlich weil sie es gerne sehen wenn die CDU dumm da steht, die Chance lassen sich die Medien nicht entgehen.
Vogt hat mit seiner Klage gegen die eigene Fraktion seine Nominierungsaussichten maximal minimiert. Wer nicht in der Lage ist solche Dinge von Angesicht zu Angesicht zu lösen, sollte nicht OB werden.
Ja, so erscheint mir das Ganze ebenfalls. Klingt so, als würde Vogt Fürsprecher für ihn dazu bewegen, in die CDU eintreten zu wollen. Es ist so offensichtlich, dass es sogar mir als völligen Partei-Laien auffällt
Sieht man an der FDP, von Linken unterwandert, genau wie SPD, GRÜNE, CDU. KONSERVATIV von denen ist doch keine mehr! Die, die es sind , wurden kaltgestellt.
„Sieht man an der FDP, von Linken unterwandert“
Jesus,
das kann ich definitiv ausschließen. 🙂
Sowas funktioniert nur in neuen Parteien oder in Kleinstparteien.
Nun ausgerechnet den CDU Landesverband Sachsen-Anhalt als Neu- oder Kleinstpartei zu etikettieren, funktioniert nicht. Drei Hanseln mehr fallen nicht ins Gewicht. Wie passt das eigentlich zu Ihrer Liberalala-Ideologie? Achso, ich kenne die Antwort: Einfach selbst eine eigene Partei gründen. Alles klar.
Verriegelt und verrammelt, was der ….
Mitgliedsantrag einfach bei der nächsten Altpartei abgeben.
dadurch wird man nicht CDU-Mitglied
Ist bei der Einheitspartei CDUSPDFDPGrüneLinke… völlig egal.
Ich frage mich, warum sich die Schulaufsicht noch nicht längst eingeschaltet hat. Es ist mE nicht statthaft als Lehrer bei seinen Schülern Parteienwerbung zu machen derart wie es Herr Vogt betreibt.
Die Schüler wissen wie alle anderen auch, dass der Typ ne Witzfigur ist.
Klingt eher nach einem aufgebrachten CDUler als nach einem echten Elternteil
Ich werde unserem Kind die Grünen empfehlen. Die Schulbildung ist der CDU nicht wichtig. Vielleicht aber auch die Linke… mal schauen.
Dass den Grünen die Schulbildung aber auch nicht so wichtig ist, demonstrieren doch deren Spitzenpolitiker tagtäglich.
Ja, Gott, dann beantragt man die Mitgliedschaft in einem anderen Ortsverein. Ist ja so schwer nicht. Oder gleich meim Merz in der Zentrale, mit Begründung…
Nicht, wenn man in Halle jemanden zum OB machen will.
Niemand hat die Absicht in eine Partei einzutreten .
Da wundert man sich, dass das Wahlvolk keinen Bock mehr auf „etablierte Parteien“ mehr hat. Es geht nur um Macht(interessen), nicht um die Sache an sich.
Dazu fällt mir diese CDU-Posse in Thüringen ein. Die hatten, zusammen mit Linken, SPD und Grünen nach der letzten Wahl vereinbart, die Minderheitenregierung nach einem Jahr durch Neuwahlen abzulösen. Nur hatten einige CDU-MDL plötzlich keine Lust mehr auf ihre Posten im Landtag zu verzichten weil sie sehr wahrscheinlich ihr Mandat verloren hätten. Also haben sie nicht für die Auflösung und Neuwahlen gestimmt.
Kann sein, aber vlt haben sie einfach nur gemerkt, daß die Ramelow-Regierung doch gute Arbeit geleistet hat. Immerhin wollten 56% wieder Ramelow als MP haben, allerdings nicht die entsprechende Partei. Was sich dann doch beißt und ausschließt.
Tja Money, Money, Money
Wenn die dann in eine andere Partei gegangen wären, hätten die sich erst mal hoch dienen müssen.
Wen die JETZT aufnehmen oder eben nicht, is doch schnuppe!
Aber 2015 hätten die mal ihrer Obersten, der damaligen Bundeskanzlerin klarmachen sollen, dass nach den ersten Migranten erst mal keine mehr in D aufgenommen werden, sondern die erst mal integriert werden müssen, erst danach könnte es weitergehen.
Das hätte Deutschland wirklich seeeehr viel erspart!
Migranten müssen integriert werden, das kostet Zeit und Kraft. Und es dürfen eben auch nicht so viele sein wie seit 2015! Diese Massen sind nicht zu bewältigen und einige werden da auch frustriert und werden zu Terroristen.
Vor einigen Jahren musste ich operiert werden. In der Klinik ein dunkelhäutiger Pflegehelfer aus Niger(?ia). Der machte eben die normale Stationsarbeit, wie Betten machen,} Essen bringen,l,…
1922 bekam ich spät abends starke Schmerzen. Zur Straßenbahn hätte ichs kaum geschafft, Taxi wäre natürlich möglich gewesen, aber was, wenn unterwegs was ist? Also hab ich mir erlaubt, die 112 anzurufen. Die waren sehr schnell da, fragten nur ‚Was haben Sie, wo waren Sie bisher… Also fahren wir Sie dahin“. Als ich dann wieder einigermaßen ok war, fragte ich nach dem Afrikaner — der mache ne Ausbildung im Bergmannstrost.
Sowas klappt sicher nicht bei jedem Migranten, aber auch bei Bio-Deutschen nicht immer.
Wenn die bei der CDU nicht genommen werden, sollten sie vielleicht eine – ähem – Alternative Partei wählen. 😀
Ist der Kommentar erlaubt, dass dieser Beitrag, wie auch andere zu Vogt, vielleicht nicht ganz neutral sind, wo Vogt doch Anzeigen auf diesem Portal schaltet …
Nein, das wird unterbunden. Wäre ja noch schöner, wenn hier jeder vorsichtig fragen dürfte!