Presseanfragen: wenn die Feuerwehr nix mehr sagen darf
Ein Bericht zur Pressearbeit der Feuerwehr hat am Mittwoch auch den städtischen Hauptausschuss erreicht. Am Dienstag hatten wir darüber berichtet, dass neuerdings sämtliche Presseanfragen nicht mehr von der Feuerwehr beantwortet werden, sondern zunächst die beim Büro des Oberbürgermeisters angesiedelte Pressestelle kontaktiert werden muss.
Andreas Scholtyssek (CDU) erkundigte sich, ob dem so sei und welcher Anlass dazu geführt hat. OB-Büroleiterin Sabine Ernst gab die kurze Antwort, dass die Pressearbeit der Stadtverwaltung von der Pressestelle in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen durchgeführt werde. Auf Rückfrage von Scholtyssek, ob es auch so sei, dass selbst bei Nachfragen von Journalisten direkt an den Einsatzstellen der Einsatzleiter keine Auskunft erteilt, meinte Ernst nur, dem sei nicht so.
Doch Journalisten haben hierzu andere Erfahrungen gemacht. Sie mussten die Pressestelle kontaktieren. Diese wiederum hat den Einsatzleiter kontaktiert und sich über die Lage informiert. Anschließend erhielten die Journalisten einen Rückruf der Pressestelle mit den Infos, die der Einsatzleiter dieser telefonisch durchgegeben hat. Eine absurde Situation, denn der Einsatzleiter stand meist nur wenige Meter von den Pressevertretern entfernt, durfte aber keine Auskunft geben. Manchmal erhielt der Einsatzleiter auch die Erlaubnis, für Fernsehinterviews zur Verfügung zu stehen. Und auch die uns vorliegende Dienstanweisung sagt klar und deutlich: die Feuerwehr darf keine Auskünfte an die Presse mehr erteilen.
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